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0499 - Entscheidung in der Plutobahn

Titel: 0499 - Entscheidung in der Plutobahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Anzügen verzichten konnten.
    Rapyrosa, der von Natur aus ein mißtrauischer Mensch war, ließ einen Test durchführen, dann erteilte er die Erlaubnis, die Helme zu öffnen.
    Zuerst fragte er, wo er sich befände.
    Die Urmutter sagte es ihm.
    Dann stellte er einen Sender auf, der auf einer der Spezialfrequenzen des Nachrichtenschiffes sendete. Er sprach mit Hachin und schilderte, was ihm die Urmutter mitteilte.
    Anschließend war es leicht, dieses Objekt wiederzufinden - es hatte keinerlei Ähnlichkeit mit den anderen Sammlern.
    Als diese Sicherheitsmaßnahme beendet war, gingen die Terraner weiter.
    Als erstes wurden sie von einer Masse kleiner Roboter empfangen, die aus Löchern in der Wandverkleidung hervorkamen, die zur Überraschung der Spezialisten von einer barbarischen Pracht war.
    „Folgen Sie uns!" sagte einer der schwebenden Robots.
    Die Schwerkraft dieser zweihundert Jahrtausende alten Konstruktion war so angelegt, daß die Terraner den Eindruck hatten, sie befänden sich innerhalb’ eines Obelisken, der aufrecht stand, senkrecht zum Zentrum der Anziehungskräfte.
    Sie gingen über schräge Rampen und Treppen langsam höher und bewunderten die Einrichtung der einzelnen Stockwerke. Sie waren mit riesigen Möbeln ausgestattet, mit vielen Fellen und schweren Wandbehängen. Dazwischen sah und photographierte man immer wieder schwere, komplizierte Schalteinheiten, Schränke und wuchtige Apparaturen, deren Sinn man nicht kannte. Es gab hier eine Menge von Bildschirmen, die aber immer wieder nur eines zeigten: Den Weltraum, der von einer Menge stählerner, gezackter Formen ausgefüllt war. Selten sahen sie einen einzelnen Stern zwischen den dunklen Metallmassen hindurchschimmern.
    Schließlich, nach einer Stunde Marsch, kamen sie in einen Schaltraum. Hier übernahm wieder die Stimme der Urmutter die Führung und die Erklärungen.
    „Sie sind jetzt in einem Schaltraum, der identisch ist mit der Schaltstation, die vor zweihundert Jahrtausenden von Ovaron, dem Ganjo, erbaut und programmiert worden ist", sagte die Urmutter.
    Lefton Rapyrosa fragte: „Und hier erhalten wir auch sämtliche Informationen, die wir brauchen?"
    „Ich bin gewillt, sie zu geben. Beachten Sie aber, daß nach Ihrer Zeitrechnung nur noch einhundertvierzig Minuten bis zum Zeitpunkt vergehen werden, an dem die ultimate Schaltung alle Individualitäten verändert!" sagte die Urmutter warnend.
    „Das ist eine Menge Zeit für einen Neugierigen", erwiderte Rapyrosa. „Freunde - stellt das Funkgerät auf, schaltet die Bandgeräte ein, steckt die Bildaufzeichner in die Aussparungen und stellt Fragen, wenn etwas unklar ist." ‘ Seine Männer machten sich unverzüglich an die Arbeit.
    Rapyrosa begann: „Ich frage dich, Urmutter, was du wirklich bist. Berichte uns deine Geschichte, die sich zweifellos in deinen Archiven befindet."
    „Dazu reicht die Zeit nicht, Terraner!" war die Antwort.
    Versteckt eingebaute Mikrophone nahmen jedes Flüstern in jedem Teil des Raumes auf, und ebenso unsichtbare Lautsprecher gaben die Worte des riesigen Rechenhirns wieder. Auf Bildschirmen begannen Lichter zu flimmern, und die Elektronikspezialisten machten sich daran, die Zuführungen zu suchen und die Kabel einzuführen.
    „Dann berichte uns so genau und umfassend, wie die zur Verfügung stehende Zeit es zuläßt!" bat Lefton.
    „Gern. Ich streiche die unwichtigen Erinnerungen, die nicht zum Kern der Geschichte gehören."
    Das Funkgerät übertrug jedes Wort in das Nachrichtenschiff, und von dort wurde eine Verbindung zu Bull und gleichzeitig eine andere ins terranische Hauptquartier eingerichtet.
    „Nachdem ich erbaut und mit einem Programm ausgestattet worden’ war, das mir die Reproduktion und die Modifizierung der Reproduktionen ermöglichte, begann ziemlich bald der Zerfall des Ganjasischen Reiches.
    Mein Grundbefehl lautete - und lautet noch: Ich mußte bis zur Rückkehr Ovarons warten. Ich mußte auf etwaige takerische Angriffe in passiver Haltung reagieren. Ich fing also an, mich mehrmals zu reproduzieren, schickte dann diese Gebilde, die ich mit dem Gattungsbegriff Sammler belegte, auf andere, meist unbewohnte Planeten. Dort schürften sie Mineralien und Metalle, kehrten zu mir zurück, und im Weltraum begann ich, mehr und mehr Sammler zu bauen, die sich ihrerseits reproduzierten, diese Reproduktionen abermals ausschickten, um neue Rohstoffe zu holen. Daher, daß die Urzelle gezwungen war, Wand an Wand weiterzubauen wie ein wachsender Kristall,

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