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0499 - Garingas Fluch

0499 - Garingas Fluch

Titel: 0499 - Garingas Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erfahren, daß ich der Richtige war.
    Da ich gegen die Lärmkulisse nicht ankam, winkte ich ihm.
    Er kam zögernd näher. Dicht neben mir blieb er stehen. Ich senkte den Kopf und brachte die Lippen dicht an sein Ohr. »Wie geht es jetzt weiter?«
    Er hob den Blick. Seine Augen wirkten wie matte Seen aus runden Bleiplatten. »Du mußt durch die Kirche und in den Anbau zwischen Turm und Haupthaus gehen. Dort wirst du es finden.«
    »Das Schwert?«
    »Es ist möglich, aber verlasse dich nicht darauf, daß es so leicht ist wie bisher.«
    »Es ist gut.«
    »Die Stimmen werden dich auf deinem Weg begleiten. Sie sind deine Beschützer.«
    »Was verstehe ich darunter?«
    »Hast du nicht die Gräber der Templer vor der Kirche gesehen?«
    »Ja - schon.«
    »Es sind die Geister der Verstorbenen. Es sind Wissende, aber das wirst du noch alles erfahren, falls du es schaffst, das Schwert Gottfried von Bouillons an dich zu bringen.«
    »Und damit Garinga zu befreien.«
    »Natürlich. Es kommt auf dich an. Kannst du ihn besiegen, steht dir der Gral offen. Dann wird dir erklärt werden, was der Dunkle Gral ist.«
    »Weißt du es denn, Saunders? Ehrlich mal!«
    Er hob drei Finger. »Ich schwöre dir, daß ich es nicht weiß. Denn wüßte ich es, hätte ich schon längst etwas unternommen und wäre gegen die Mächte der Finsternis angegangen.«
    Das ließ ich mal so stehen.
    An den Gesang der Seelen hatte ich mich mittlerweile gewöhnt. Er störte nicht mehr. Möglicherweise waren sie so etwas wie Schutzpatrone auf meinem schweren Weg, an dessen Ende endlich das Geheimnis des Dunklen Grals gelüftet werden konnte.
    In der Londoner Templer-Kirche hatte ich die Gräber der Toten gesehen. Flach aus dem Boden ragende Steinsarkophage, aber diese Kirche war völlig leer.
    Die Tür zum Anbau hatte ich beim ersten Hineinleuchten bereits gesehen. Jetzt stand ich vor ihr.
    Sie war schmaler als das Eingangstor, aber ebenso alt und auch mit einem verrostet wirkenden Schloß versehen. Sicherheitshalber leuchtete ich auch diese Tür nach irgendwelchen Hinweisen ab, fand aber keine. Es gab weder eine Inschrift noch eine Zeichnung, die Tür war völlig normal.
    »Sie ist nicht verschlossen«, erklärte Saunders, der mich begleitet hatte. »Du kannst sie öffnen.«
    Die Klinke ließ sich nur schwer niederdrücken. Das größte Stück Arbeit folgte, es war das Aufziehen der Tür, denn sie klemmte mit ihrem unteren Rand am Boden fest.
    Ich mußte schon beide Hände zu Hilfe nehmen, um sie aufzuziehen. Das Kratzen konnte bei sensiblen Menschen schon Magenschmerzen verursachen, ich stand darüber.
    Um mich durchzulassen, reichte eine gewisse Spaltbreite. Weiter wollte ich die Tür nicht öffnen.
    Zunächst leuchtete ich in den Zwischenraum. Auch dort lag der Staub auf dem Boden, auch dieses Stück mußte leer sein. Von einem Schwert jedenfalls sah ich nichts.
    Hatte sich Saunders geirrt?
    Ich schaute ihn über die Schulter hinweg mit einem so skeptischen Blick an, daß er rasch den Kopf schüttelte. »Es ist schon richtig, wo du bist. Du wirst es sehen.«
    »Warst du schon hier?«
    »Der Himmel bewahre. Dieser Ort ist schrecklich.«
    Ich schrak zusammen. »Woher hast du den Ausdruck?«
    »Wieso ich…?«
    »Hör zu, Saunders.« Ich ging dicht an ihn heran. »Den Ausdruck kenne ich. In Südfrankreich, wo sich die Kathedrale der Angst befindet, habe ich ihn einmal gelesen…«
    »Ja, ich weiß. Schließlich stamme ich von dort.«
    »Also gut. Ist dieser Ort ebenfalls hier so schrecklich? Hält das Böse seine Klauenhand über das Gute?«
    »Ich sehe es so. Aber das Wort wird vergehen, wenn es dir gelingt, das Böse zu besiegen.«
    »Dann versuche ich es.«
    Saunders blieb zurück, während ich durch den Spalt schlüpfte. Daß er diesen Spruch gesagt hatte, gefiel mir überhaupt nicht. Der Mann schien mehr zu wissen, als er zugab. Ich wußte nichts von ihm. Er war plötzlich auf dem Friedhof gewesen und hatte mich erwartet. Das war alles. Und erzählen konnte man viel.
    Ich schob das Problem vor mir her und betrat das nicht sehr lange Mittelstück zwischen Turm und Kirche.
    Auch hier zeigte der Boden einen dicken Staubfilm. Durch zwei schmale, sich gegenüberliegende Fenster wehte etwas frische Luft in den breiten Gang. Die Öffnungen zeichneten sich als schmale, graue Rechtecke in der dunklen Wand ab.
    Und doch war etwas anders als im anderen Teil der Kirche. Der Boden besaß nicht die graue Farbe.
    Ich stellte dies fest, als ich den Staub mit der Fußsohle

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