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0499 - Garingas Fluch

0499 - Garingas Fluch

Titel: 0499 - Garingas Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Frau. »Sie haben Horace getötet. Sie haben ihn mitgenommen, bitte…!« Plötzlich sprang sie hoch und legte die Handflächen zusammen, als wollte sie beten. »Bitte, töten Sie nicht noch mein Kind. Lassen Sie Ann leben, bitte…«
    Suko und Bill wußten nicht, was sie davon halten sollten. Der Reporter hatte eine Gänsehaut bekommen. Die Frau tat ihm leid. Irgendwie fürchtete er sich auch vor ihr.
    »Können wir nicht in Ruhe darüber reden?« fragte er.
    »In Ruhe? Wieso?«
    »Vielleicht im Haus.«
    »Dann wollen Sie seine Leiche sehen - oder?«
    »Auch das.«
    Sie drehte sich abrupt um. »Kommen Sie mit. Sie haben ja den Pfarrer sprechen wollen.«
    »Dann sind Sie seine Frau. Ja, ich bin Betty Calf, und ich habe eine siebenjährige Tochter, die ich retten möchte. Schauen Sie sich das Kind auch an, und dann sagen Sie mir, ob Sie es ebenfalls töten wollen. So grausam kann doch kein Mensch sein, so nicht…«
    Mrs. Calf ging vor, ohne sich noch einmal umzusehen. Ihre Füße schleiften über den Boden. Sie machte den Eindruck einer Frau, die jeden Augenblick fallen konnte.
    Kopfschüttelnd folgten ihr die Freunde. Beide enthielten sich eines Kommentars.
    Vor der Eingangstür blieb Mrs. Calf stehen und strich ihr dunkelblondes Haar zurück. Der Knoten im Nacken hatte sich gelöst. Schweißnasse Strähnen fielen in ihre Stirn und über die Augen. »Sie hätten das Kreuz so lassen sollen.«
    »Was hat das Kreuz mit dem Tod Ihres Mannes zu tun?« wollte Bill wissen.
    »Alles!«
    Sie ging ins Haus. Bill tupfte Blut von der Wange und folgte der Pfarrersfrau.
    Sie erreichten eine düstere Diele, in der es zwar kühler war, aber auch sehr feucht. An ihrem Ende befand sich eine offene Tür. Rechts führte die Treppe nach oben.
    Vor der Tür blieb die Frau stehen. Sie winkte mit beiden Händen. »Kommen Sie!« sagte sie schrill.
    »Kommen Sie schon zu mir, und sehen Sie sich an, was Sie angerichtet haben…« Mrs. Calf drehte sich um. Sie stolperte in das Zimmer hinein und begann wieder zu weinen. Neben einem Tisch blieb sie stehen, hatte die Arme nach hinten gedrückt und ihre gespreizten Hände auf die Platte gelegt.
    »Da… da…« Ihre Stimme erstickte.
    Suko und Bill hatten den Raum betreten. Durch zwei Fenster floß das dunstige Licht. Es reichte aus, um den Mann zu erkennen, der zwischen einem Schrank und der Rückseite eines Sofas lag.
    Er war tot.
    Sein Kopf lag in einer Blutlache. Eine von der Wand gefallene Eisenuhr hatte ihn erschlagen…
    ***
    Bill schluckte, weil er plötzlich das Würgen im Hals spürte. Suko atmete scharf durch die Nase. Er spürte trotz der Kühle die Kälte auf seinem Rücken, die der Schweiß hinterlassen hatte.
    »Sie haben ihn umgebracht!« Die Worte der Frau tropften in die drückende Stille.
    Betty Calf bekam von den Männern keine Antwort. Für die beiden war es ein Rätsel. Schließlich fing sich Bill. Er schaute die Witwe an. »Wie können Sie behaupten, daß wir es gewesen sind.«
    Mit einer ruckartigen Kopfbewegung löste sich die Frau von ihrem Standplatz. »Weil Sie das Kreuz nicht in Ruhe ließen. Sie hätten es nicht… Sie hätten es so lassen sollen.«
    »Es war verflucht!« sagte Bill.
    »Ja, das war es!« wurde er angeschrieen. »Es war verflucht. Alles ist verflucht. Der Teufel, der Satan…« Die Augen der Frau weiteten sich. Sie wirkte plötzlich wie eine Furie, als sie die Arme vom Körper spreizte und mit den Fingern das gleiche tat. »Er war hier. Er hat das Kreuz entweiht, er hat alles entweiht in dieser Tat. Und es sollte entweiht bleiben. Wenn nicht, dann würde zuerst mein Mann sterben und danach unsere Tochter Ann. Als sie es entweihten - Horace stand an der Wand und war mit seinen Nerven am Ende -, da löste sich die Eisenuhr über ihm und erschlug ihn. Ich habe es gesehen, ich war dabei. Ich mußte mit anschauen, wie er in die Knie brach und sich nicht mehr erhob. Ich mußte es mit ansehen. O nein…«
    Sie drehte sich und wäre gestürzt, hätte Suko sie nicht aufgefangen. Er drückte sie in einen Sessel.
    Dort blieb Betty Calf sitzen und weinte leise vor sich hin.
    Bill hatte sich umgedreht. Verlegen knetete er seine Finger. Er konnte der Frau nicht mal einen Vorwurf machen, daß sie ihn und Suko für die Mörder hielt. Jemand hatte sein Versprechen auf eine grausame Art und Weise eingelöst.
    Suko kam zu ihm. »Weißt du, Bill, was nun geschehen ist?« fragte er leise.
    »Ja, uns sind die Hände gebunden. Wenn wir etwas unternehmen, stirbt als nächstes

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