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05 - Denn bitter ist der Tod

05 - Denn bitter ist der Tod

Titel: 05 - Denn bitter ist der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Elena Weaver immer wieder töten. In allen jungen Frauen, die ihr ähnlich sahen.«
    »Wenn das zutrifft, warum ist er dann nicht direkt zu ihr ins Zimmer gegangen, Havers? Warum hat er sie nicht hier im College getötet, sondern mußte ihr erst bis nach Madingley hinaus folgen? Und wie ist er ihr gefolgt?«
    »Wie...«
    »Er ist gehörlos, Havers!«
    Das brachte sie zum Schweigen.
    Lynley sprach weiter. »Es war auf dem Land, Havers. Es war stockfinster da draußen. Selbst wenn er sich einen Wagen besorgt hat und ihr mit Abstand gefolgt ist, bis sie aus der Stadt heraus waren, und sie dann überholt hat, um ihr auf dem Feld dort aufzulauern - glauben Sie nicht, daß es für ihn notwendig gewesen wäre, etwas zu hören, ihre Schritte, ihren Atem, ich weiß nicht was, um genau zu wissen, wann er abdrücken mußte? Wollen Sie behaupten, daß er am Mittwoch in aller Frühe da hinausgefahren ist und sich bei diesem Wetter unbekümmert darauf verlassen hat, daß das Licht der Sterne ihm reichen würde, um das Mädchen zu sehen, und zwar deutlich genug und früh genug, um zu zielen, abzudrücken und zu treffen?«
    Statt einer Antwort hob sie einen der Boxhandschuhe hoch. »Was tun wir dann mit denen hier, Inspector?«
    »Wir lassen St. James für sein Geld arbeiten. Und gehen selbst auf Nummer sicher.«
    Sie waren auf dem Weg zur Queen's Lane, als jemand sie anrief. Sie drehten sich beide um. Ein schlankes Mädchen kam durch den Nebel den Weg heruntergelaufen. Sie war groß und blond und hatte das lange Haar mit zwei Schildpattkämmen zurückgesteckt. Sie hatte nur einen Trainingsanzug an, dessen Oberteil das Emblem des Colleges trug. Sie wirkte durchgefroren.
    »Ich war in der Mensa«, sagte sie. »Ich habe Sie mit Gareth Randolph weggehen sehen. Sie sind doch von der Polizei?«
    »Und wer sind Sie?«
    »Ich bin Rosalyn Simpson.« Ihr Blick fiel auf die Boxhandschuhe. »Sie glauben doch nicht, daß Gareth etwas mit der Sache zu tun hat?« fragte sie bestürzt.
    Lynley sagte nichts. Barbara verschränkte die Arme auf der Brust.
    »Ich wäre schon früher zu Ihnen gekommen«, fuhr das Mädchen fort, »aber ich war bis Dienstag abend in Oxford. Und dann... ach, das ist ein bißchen kompliziert.« Sie blickte dorthin, wo Gareth Randolphs Zimmer war.
    »Sie wissen etwas?« fragte Lynley.
    »Ich war zuerst bei Gareth. Wegen des Flugblatts von der VGS, wissen Sie. Das ist mir gleich in die Hände gefallen, als ich zurückkam. Deshalb habe ich es für das Beste gehalten, mit ihm zu sprechen. Ich dachte, er würde die Information weitergeben. Außerdem gab es andere Gründe, weshalb - aber das spielt jetzt keine Rolle. Ich bin hier und sag's Ihnen jetzt.«
    »Was?«
    Wie Barbara verschränkte Rosalyn die Arme, allerdings schien sie es zu tun, um sich warmzuhalten, nicht um kühles Abwarten auszudrücken.
    »Ich bin am Montag morgen am Fluß gelaufen. Ungefähr um halb sieben bin ich an Crusoe's Island vorbeigekommen. Ich glaube, ich habe die Person gesehen, die Elena getötet hat.«

    Glyn Weaver schlich ein Stück die Treppe hinunter, gerade so weit, daß sie das Gespräch zwischen ihrem geschiedenen Mann und seiner Frau hören konnte. Sie waren im Wintergarten, obwohl das Frühstück schon ein paar Stunden vorbei war, und die förmliche Höflichkeit des Tons, in dem sie miteinander sprachen, verriet klar, wie die Dinge zwischen ihnen standen. Glyn lächelte.
    »Terence Cuff möchte gern eine Rede halten«, sagte Anthony. Er sprach völlig neutral, ohne einen Schimmer von Gefühl. »Ich habe mit zwei von ihren Tutoren gesprochen. Sie werden ebenfalls ein paar Worte sagen. Und Adams möchte ein Gedicht vortragen, das sie sehr gern hatte.« Glyn hörte Geschirr klappern, eine Tasse klirren, die sorgfaltig abgestellt wurde. »Die Leiche wird bis morgen wahrscheinlich nicht freigegeben werden, aber das Bestattungsinstitut stellt auf jeden Fall einen Sarg auf. Und da alle wissen, daß sie in London bestattet werden soll, wird niemand morgen eine Beerdigung erwarten.«
    »Anthony, die Beerdigung ist in London...« Justines Stimme war ruhig. Glyn vermerkte gespannt den Ton kühler Entschlossenheit.
    »Es geht nicht anders«, sagte Anthony. »Versuch das doch zu verstehen. Ich habe keine Wahl. Ich muß Glyns Wünsche respektieren. Das ist das mindeste, was ich tun kann.«
    »Ich bin deine Frau.«
    »Und sie war meine Frau. Und Elena war unsere gemeinsame Tochter.«
    »Sie war nicht einmal sechs Jahre lang deine Frau. Sechs grauenvolle

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