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05 - Denn bitter ist der Tod

05 - Denn bitter ist der Tod

Titel: 05 - Denn bitter ist der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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hingen Poster, die ebenfalls Einhörner zeigten, mit Dame und ohne Dame, meist in wallende Nebelschleier gehüllt.
    Lynley inspizierte derweilen den Kleiderschrank auf der anderen Seite des Zimmers, ein Arsenal an neonfarbenen Elastikkreationen. Eine Tweedhose und ein geblümtes Kleid mit zartem Spitzenkragen hingen etwas abseits von den übrigen Sachen.
    Barbara trat zu ihm. Wortlos sah sie die Kleider durch. »Die packen wir am besten alle gleich ein. Damit die Fasern mit denen an ihrem Trainingsanzug verglichen werden können«, sagte sie. »Der hat bestimmt auch hier drinnen gehangen.« Sie begann, die Kleider von den Bügeln zu nehmen. »Aber schon komisch, nicht?« »Was?«
    Sie wies mit dem Daumen auf das Kleid und die Hose am Ende der Kleiderstange. »Welches war denn nun die Maske, Inspector? Der Vamp im Neonlook oder das Engelchen in Spitze?«
    »Vielleicht beides.« Als er zum Schreibtisch trat, sah er dort einen großen Kalender liegen und schob Bücher und Papiere zur Seite, um ihn sich anzusehen. »Da scheinen wir Glück gehabt zu haben, Havers.«
    Sie stopfte die Kleider in einen Plastiksack, den sie aus ihrer Schultertasche genommen hatte. »Inwiefern?«
    »Hier liegt ihr Kalender. Die vergangenen Monate sind nicht herausgerissen, nur zurückgeklappt.«
    »Na, wunderbar.«
    Er nahm seine Brille heraus. Die ersten sechs Monate umfaßten die beiden letzten Drittel ihres ersten Universitätsjahrs. Die meisten Eintragungen waren klar. Vorlesungen waren unter dem jeweiligen Thema notiert: Chaucer, mittwochs um zehn; Spenser, donnerstags um elf; und so weiter. Für die Übungsstunden standen die Namen der jeweiligen Dozenten. Thorsons Name war im Frühjahrssemester regelmäßig am gleichen Tag zur gleichen Stunde eingetragen. Von Januar bis einschließlich Mai tauchte mit zunehmender Regelmäßigkeit das Kürzel VGS auf, ein Hinweis darauf, daß Elena sich zumindest hier an die Bedingungen gehalten hatte, die Tutor, Dozenten und Terence Cuff ihr gestellt hatten, um ihre soziale Eingliederung zu fördern. Auch die Namen Hare and Hounds und Search and Pellett, eine weitere Universitätsvereinigung, erschienen mit einiger Regelmäßigkeit. Und das lakonische Dad, jeden Monat häufig wiederkehrend, zeigte, wieviel Zeit Elena mit ihrem Vater und seiner Frau verbracht hatte. Nichts wies darauf hin, daß sie ihre Mutter in London je außerhalb der Ferien besucht hatte.
    »Und?« fragte Barbara, ließ das letzte Kleidungsstück in den Sack fallen, drehte ihn zu und schrieb ein paar Worte auf ein Etikett.
    »Ziemlich klare Sache«, sagte er. »Bis auf - schauen Sie sich das an, Havers, und sagen Sie mir, was Sie davon halten.«
    Er wies auf ein Symbol, das Elena in ihrem Kalender immer wieder verwendet hatte, die einfache Form eines Fischs. Zum ersten Mal tauchte das Zeichen am 18. Januar auf und erschien von da an ziemlich regelmäßig drei- bis viermal die Woche, im allgemeinen wochentags, ab und zu samstags, höchst selten auch einmal an einem Sonntag.
    Barbara stellte den Kleidersack auf den Boden. »Sieht aus wie ein frühchristliches Symbol«, meinte sie. »Vielleicht ist sie regelmäßig zur Bibelstunde gegangen.«
    »Das wäre aber eine rasche Bekehrung gewesen«, versetzte Lynley. »Der Universität lag doch daran, daß sie mit der VGS Kontakt hielt. Von Religion war keine Rede.«
    »Vielleicht wollte sie es geheimhalten.« »Daß sie da etwas geheimhalten wollte, liegt auf der Hand. Ich kann mir nur nicht vorstellen, daß es Verabredungen mit dem Herrgott waren.«
    Barbara Havers schien bereit, andere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. »Sie war doch Läuferin, nicht? Vielleicht ist es eine Diät, und das waren die Tage, an denen sie Fisch essen mußte. Der ist gesund für den Blutdruck, für den Cholesterinspiegel, für - wofür noch? Für den Muskeltonus oder so was? Aber sie war sowieso sehr schlank - das sieht man an ihren Kleidern -, darum wollte sie es geheimhalten.«
    »Sie meinen, eine Tendenz zur Magersucht?«
    »Könnte doch sein. Wenn sie es sich schon gefallen lassen mußte, daß alle möglichen Fremden ihr Leben kontrollierten, wollte sie wenigstens über ihren eigenen Körper die Kontrolle haben.«
    »Aber dann hätte sie den Fisch hier in der Küche zubereiten müssen«, widersprach Lynley, »und das wäre Randie Webberly bestimmt aufgefallen. Sie hat aber kein Wort davon gesagt. Außerdem - hören Magersüchtige nicht einfach zu essen auf?«
    »Okay, dann ist es eben das Zeichen

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