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05 - Der Kardinal im Kreml

05 - Der Kardinal im Kreml

Titel: 05 - Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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können, aber - dieser neue Mann bei der Börsenaufsicht, auch so eine Schwuchtel wie Trent -» Ryan holte tief Luft. «Trent benutzte seinen Einfluß, ihm den Job zu verschaffen. Wetten, daß die zwei... Ich bin mit Ihnen einig. Wenn man schon Feinde haben muß, dann wenigstens Männer, die man respektieren kann.»
«Hilft die CIA Ihnen denn nicht?»
«Ach, so viele Freunde habe ich dort nicht - das wissen Sie ja. Senkrechtstarter, viel zuviel Geld, Greers Wunderknabe, meine Beziehung zu den Briten. Auch so etwas schafft Feinde.» Jack schüttelte zwei Aspirin aus einem Röhrchen und schluckte sie.
«Ritter hat mich noch nie gemocht. Er stand meinetwegen vor ein paar Jahren einmal schlecht da und hat mir das nie verziehen. Der Admiral möchte mir helfen, ist aber zu alt. Und auch der Richter hätte schon vor einem Jahr in Pension gesollt.»
«Wir wissen, daß der Präsident Ihre Arbeit schätzt.»
«Der Präsident ist Jurist, war einmal Staatsanwalt. Wenn der nur andeutungsweise hört, daß jemand vielleicht gegen ein Gesetz verstoßen hat - erstaunlich, wie schnell man ganz allein steht. Auch eine Bande im Außenministerium ist hinter mir her.
Ehrlich, Washington ist eine mieseStadt.»
    Es stimmt also, dachte Platonow. Sie hatten die Nachricht zuerst von Peter Henderson, Codename Cassius, bekommen, der das KGB seit über zehn Jahren mit Informationen versorgte, erst als Assistent eines Senators, dann als Analytiker im Finanzministerium. Anfangs hatte man Ryan beim KGB als reichen Dilettanten eingestuft, doch dann hatte etwas seiner Karriere mächtig Schub gegeben, und inzwischen verfaßte er fast die Hälfte aller Lageberichte fürs Weiße Haus. Von Henderson wußte man, daß er eine umfangreiche Studie zur Frage der strategischen Waffen erstellt hatte, die im Außenministerium mit Entsetzen aufgenommen worden war.
Platonow schätzte Ryan als intelligenten, mutigen
    Gegenspieler, der aber zu sehr an Privilegien gewöhnt und zu empfindlich gegen persönliche Angriffe war. Raffiniert, aber sonderbar naiv. Und heute erkannte Platonow, daß Ryan sich für unüberwindlich gehalten hatte und jetzt erst lernen mußte, daß das nicht der Fall war. Daher sein Zorn.
    «Die ganze Arbeit für die Katz», sagte Jack nach einigen Sekunden. «Meine Empfehlungen werden verworfen.»
«Wie meinen Sie das?»
«Dieses Arschloch Allen hat den Präsidenten beschwatzt, SDI zum Verhandlungsgegenstand zu machen.» Platonow mußte sich zusammennehmen, um nicht sichtbar auf diese Eröffnung zu reagieren. Ryan fuhr fort: «Alles umsonst. Wegen dieser bescheuerten Börsengeschichte fällt meine Analyse unter den Tisch. Ich bin diskreditiert, und die CIA stützt mich nicht, sondern wirft mich den Wölfen zum Fraß vor.» Jack verschlang den Rest seines Hot dog.
«Man könnte ja etwas unternehmen», schlug Platonow vor.
«Rache nehmen? Ist mir auch schon eingefallen. Ich könnte das an die Presse geben, aber die Washington Post plant einen Bericht über das Börsending. Das Hinrichtungskommando wird im Kapitol zusammengestellt. Von Trent wahrscheinlich. Wetten, daß das Schwein auch gestern den Reporter auf mich angesetzt hat? Wer hört schon auf mich, wenn ich die Wahrheit an die Öffentlichkeit bringe? Verflucht, ich riskiere schon den Hals, wenn ich hier nur mit Ihnen zusammensitze, Sergej.»
«Warum sagen Sie das?»
«Warum ich das sage?» Ryan gestattete sich ein Lächeln, das abrupt wieder verschwand. «Weil ich nicht ins Gefängnis gehe. Eher sterbe ich, als daß ich diese Schande ertrage. Verdammt noch mal, ich habe mein Leben für dieses Land riskiert! Und dafür will man mich in den Knast schicken!»
«Vielleicht können wir Ihnen helfen.» Endlich kam der KGB-Mann zur Sache.
«Überlaufen? Das soll wohl ein Witz sein. Sie erwarten doch nicht, daß ich in Ihr Arbeiter- und Bauernparadies ziehe?»
«Nein, aber bei einer entsprechenden Gegenleistung könnten wir Ihre
Lage vielleicht verbessern. Es werden Zeugen gegen Sie auftreten. Denen könnte etwas zustoßen...»
«Lassen Sie den Quatsch!» Jack beugte sich vor. «Sie tun so etwas nicht in unserem Land, und wir unterlassen es in Ihrem.»
«Alles hat seinen Preis. Das wissen Sie besser als ich.» Platonow lächelte. «Was war das zum Beispiel für ein , das Mr. Trent gestern abend erwähnte?»
«Und woher weiß ich, für wen Sie in Wirklichkeit arbeiten?» fragte Jack.
«Wie bitte?» Das überraschte den Russen.
«Sie verlangen eine Gegenleistung? Sergej, ich setze jetzt mein

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