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05 - Der Kardinal im Kreml

05 - Der Kardinal im Kreml

Titel: 05 - Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Bern und München, 1986.
     
Herzanfall erliegen. So etwas mußte aber erst vom Vorsitzenden genehmigt werden.
    Platonow war ein ordentlicher Mann. Er fuhr sich mit der Papierserviette übers Gesicht, tat allen Abfall in den Pappbecher und warf ihn in einen Müllbehälter. Nichts verriet, daß er jemals hier gewesen war.
    Der Bogenschütze war siegessicher. Die Reaktion seiner Untergebenen auf seine Pläne hätte nicht positiver sein können. Die größte Begeisterung hatte ihr neuestes Mitglied gezeigt, der ehemalige Major der afghanischen Armee. Über fünf angespannte Stunden hinweg hatten sie in einem Zelt zwanzig Kilometer vor der Grenze ihre Pläne geschmiedet.
    Die erste Phase war bereits abgeschlossen. Sechs Lkw und drei Schützenpanzer BTR-6o waren in ihren Händen; einige beschädigt, aber damit hatten sie gerechnet. Die toten Soldaten des Marionettenregimes wurden ihrer Uniformen beraubt, elf Überlebende verhört. Wer sich als zuverlässig herausstellte, durfte sich verbündeten Guerillagruppen anschließen. Was die anderen betraf...
    Der ehemalige Armeeoffizier, der von den Russen ausgebildet worden war, packte Karten und Sprechtafeln zusammen.
Zehn Kilometer im Norden, an der Straße nach Shekabad, war ein Bataillon stationiert. Der Ex-Major setzte sich über Funk mit ihm in Verbindung und deutete an, «Sonnenblume» habe einen Angriff mit mäßigen Verlusten abgewehrt und kehre nun zurück.
Sie luden einige Leichen in ihren blutigen Uniformen auf. Ausgebildete ehemalige Soldaten der afghanischen Armee bemannten die schweren Maschinengewehre auf den BTR, als die Kolonne sich in Marsch setzte und auf der Schotterstraße vorschriftsmäßig Abstand hielt. Der Bataillons-Gefechtsstand lag am anderen Ufer des Flusses. Zwanzig Minuten später kam er in Sicht. Die Brücke war schon vor langem zerstört worden, aber russische Pioniere hatten mit Schotter eine Furt aufgeschüttet. Bei dem Wachposten am Ostufer hielt die Kolonne an.
Nun wurde es spannend. Der Major gab das richtige Erkennungszeichen, der Posten winkte sie durch. Eines nach dem anderen rollten die Fahrzeuge über die Furt. Noch fünfhundert Meter.
Der Bataillons-Gefechtsstand lag auf einer kleinen Anhöhe und war mit Unterständen aus Sandsäcken und Stämmen umgeben. Keiner dieser Unterstände war voll bemannt. Das Lager war zwar gut positioniert und bot nach allen Seiten weites Schußfeld, war aber nur nachts voll bewacht. Im Augenblick wurde es nur von einer einzigen Kompanie gesichert; die übrigen Soldaten waren in den umliegenden Bergen auf Streife. Zudem traf die Kolonne zur Zeit des Mittagsmahls ein. Der Kfz-Platz des Bataillons war in Sicht.
Der Bogenschütze saß im ersten Fahrzeug der Kolonne und fragte sich, weshalb er dem übergelaufenen Major so uneingeschränkt vertraute, fand aber dann, daß nun nicht die Zeit für solche Sorgen war. Der Bataillonskommandeur kam kauend aus seinem Bunker und wartete auf den BTR-60 des Einheitsführers. Er reagierte gereizt, als die Seitentür des Schützenpanzers langsam aufging und ein Unbekannter in Offiziersuniform erschien.
«Wer zum Teufel sind Sie?»
« Allahu Akbar!» schrie der Major und mähte den Frager nieder. Die schweren MG auf den BTR fetzten in die essenden Männer, während die Leute des Bogenschützen in die Unterstände jagten. Die Verteidiger hatten gegen hundert Bewaffnete keine Chance; nach zehn Minuten war aller Widerstand gebrochen. Zwanzig Gefangene wurden gemacht. Die einzigen Russen - zwei Leutnants und ein Feldwebel der Fernmeldetruppe - tötete man auf der Stelle; der Rest wurde unter Bewachung gestellt. Die Männer des Majors eilten zu den Fahrzeugen. Dort erbeuteten sie zwei weitere BTR und vier Lkw. Den Rest zündeten sie an. Alles, was sie nicht fortschleppen konnten, wurde verbrannt. Sie nahmen vier Mörser, ein halbes Dutzend Maschinengewehre und alle Uniformen, die sie finden konnten. Der Rest des Postens wurde völlig zerstört - besonders die Funkgeräte, die man erst mit Gewehrkolben zerschlug und dann ins Feuer warf. Ein kleiner Wachtrupp blieb zurück bei den Gefangenen, denen man Gelegenheit gab, sich den mudschaheddin anzuschließen - oder zu sterben, weil sie den Ungläubigen gedient hatten.
Noch fünfzig Kilometer bis Kabul. Die neue, größere Kolonne rollte nach Norden. Weitere Männer des Bogenschützen stießen dazu, sprangen auf die Fahrzeuge. Seine Streitmacht war nun zweihundert Mann stark und ausgerüstet wie Soldaten der afghanischen Armee, bis

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