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05 - Der Kardinal im Kreml

05 - Der Kardinal im Kreml

Titel: 05 - Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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besteht wohl nicht zwischen -»
«Nein, dessen sind wir sicher.» Moore zog eine Grimasse. «Nun ja, einigermaßen sicher.»
«Judge Moore, zu diesem Fall sind Daten im Umlauf, die ich noch nicht gesehen habe.»
Moore lächelte gütig. «Und woher wissen Sie das?»
«Letzten Freitag ging ich die alten Akten über das sowjetische Raketenabwehrprogramm durch. 1981 wurde in Sari Schagan ein großangelegter Test durchgeführt. Darüber wußten wir eine ganze Menge - zum Beispiel, daß die Testbedingungen vom Verteidigungsministerium geändert wurden. Dieser Befehl wurde in Moskau versiegelt und dem Skipper des Bootes, das die Raketen abfeuerte - Marko Ramius - persönlich überreicht. Von ihm erfuhr ich die andere Seite der Geschichte. Angesichts dessen und anderer Hinweise, auf die ich gestoßen bin, muß ich vermuten, daß wir einen Mann im sowjetischen Verteidigungsministerium haben, und zwar ganz oben.»
«Was für andere Hinweise?» wollte der Richter wissen.
Jack zögerte kurz, beschloß aber dann, seine Vermutungen auszusprechen. «Als Roter Oktober überlief, zeigten Sie mir einen Bericht, der tief von kommen mußte, ebenfalls aus dem Verteidigungsministerium; der Codename der Akte war WILLOW, wenn ich mich recht entsinne. Seitdem ist mir nur eine Akte mit diesem Namen untergekommen, was mich vermuten läßt, daß der Code in rascher Folge geändert wird. Das tut man nur, wenn die Quelle sehr sensitiv ist, und wenn ich zu diesem Material keinen Zugang habe, kann ich daraus nur schließen, daß es hochgeheim ist. Vor zwei Wochen sagten Sie mir, Gregorys Einschätzung der Anlage Duschanbe sei aus bestätigt worden.» Jack lächelte. «Ich werde dafür bezahlt, daß ich Zusammenhänge sehe, Sir. Es stört mich nicht, wenn man mir Dinge vorenthält, die ich nicht zu wissen brauche, aber ich gewinne langsam den Eindruck, daß sich hier etwas tut, das mit meinem Projekt in einem Zusammenhang steht. Wenn ich dem Präsidenten Vortrag halten soll, Sir, dann möchte ich das aufgrund der richtigen Informationen tun.»
«Nehmen Sie Platz, Dr. Ryan.» War es nun Zeit, ein neues Mitglied in die Delta-Fraternität aufzunehmen? Nach einer kleinen Weile lächelte Moore verschmitzt.
«Sie sind ihm begegnet», sagte Moore und sprach zwei Minuten lang weiter.
Jack lehnte sich in seinem Sessel zurück und schloß die Augen. Nach kurzem Nachdenken sah er das Gesicht wieder vor sich. «Mein Gott, und dieser Mann besorgt uns die Informationen... Werden wir sie denn verwenden können?»
«Er verschafft uns nicht zum ersten Mal technische Daten. Die meisten haben wir benutzt.»
«Sagen wir das dem Präsidenten?» fragte Jack.
«Nein, das verschweigen wir auf seinen eigenen Wunsch. Vor einiger Zeit sagte er, von verdeckten Operationen wolle er keine Einzelheiten, sondern nur die Resultate wissen. Wie die meisten Politiker redet er zu viel, ist aber wenigstens klug genug, das zu erkennen. Wir haben schon Agenten verloren, weil Präsidenten schwatzten, von gewissen Kongreßabgeordneten ganz zu schweigen.»
«Und wann können wir mit diesem Bericht rechnen?»
«Bald. Vielleicht schon diese Woche, vielleicht erst in drei -»
«Und wenn das klappt, können wir die russischen Erkenntnisse den unseren hinzufügen?» Ryan schaute hinaus auf die kahlen Bäume.
Moore nickte. «Günstige Aussichten, Dr. Ryan. Suchen Sie Ihre Unterlagen zusammen, aber erwähnen Sie unseren Freund nicht. Falls erforderlich, übernehme ich das.»
Jack ging kopfschüttelnd zurück in sein Büro.
Er hatte schon mehrmals vermutet, daß er mit Material arbeitete, das der Präsident nie zu Gesicht bekam - nun wußte er das mit Sicherheit. Vorwiegend beschäftigte ihn jetzt die Wichtigkeit dieses Agenten und seiner Informationen. Es gab Präzedenzfälle. Dr. Richard Sorge in Japan, dessen Warnungen an Stalin 1941 niemand Glauben schenkte. Oleg Penkowski, der dem Westen Informationen über das sowjetische Militär zuspielte, die während der Kubakrise einen Atomkrieg verhindert haben mochten. Über die Tatsache, daß er als einziger Bediensteter der CIA das Gesicht des Agenten kannte, aber nicht seinen Namen oder Decknamen, stellte er keine Vermutungen an. Er wußte auch nicht, daß Judge Moore es aus unerfindlichen Gründen schon seit Jahren ablehnte, sich ein Bild von KARDINAL anzusehen.
    Das Telefon klingelte, und unter der Decke kam eine Hand hervor und griff nach dem Hörer. «Ja?»
«Morgen, Candi», sagte Al Gregory in Langley.
Zweitausend

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