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05

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Titel: 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nur über meine Leiche
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noch ein unerbittlicher Vampirjäger bei Nacht und ein College-Student bei Tag gewesen. Dann jedoch hatte er das Pfählen aufgegeben. Wenn ich ihn richtig verstanden hatte, so hatte er durch mich eine ganz neue Seite an Vampiren kennengelernt. Heute fragten er und seine kleinen Pfadfinderfreunde aus der Hölle erst und pfählten dann.
    Dankbar für seinen Sinneswandel, hatte ich ihm meine Geschichte erzählt, und er hatte sie für eine Hausarbeit verwendet. Dann aber war das Manuskript verschwunden, und Sinclair hatte Jon vergessen lassen, dass er es je geschrieben hatte. Problem gelöst. Oder nicht?
    Ein erfrischend neuer Blick auf das Genre der Vampirromane - von jemandem, der aus eigener Erfahrung berichten kann, so hieß es weiter in dem Katalog.
    „Das wird Jon gar nicht gefallen." Ich schüttelte den Kopf.
    „Nur, wenn wir es ihm sagen."
    „Natürlich werden wir es ihm sagen! Das müssen wir sogar. Wenn wir es nicht tun, dann wäre das . ."
    „Die Gefühle desjenigen, der das hier geschrieben hat, sind das geringste unserer Probleme", fuhr Marjorie scharf dazwischen. „Ich kann Euch versichern, dass die Vampirgemeinde über diese Entwicklung nicht glücklich sein wird. Seit tausend Jahren leben wir versteckt und unauffällig. Ihr seid nicht einmal ein Jahr lang im Amt und schon .. "
    „Charmante Anti-Anne-Rice-Erzählung, geschrieben von einem Vampir wie du und ich!", las der stets hilfsbereite Marc laut vor.
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    „Wir müssen sofort eine Lösung finden", sagte Sinclair schnell. „Wenn wir die Veröffentlichung des Buches nicht stoppen können .. "
    „Hast du einen Notfallplan?", fragte ich.
    „Brauchen wir denn einen?", fragte Jessica. Sie sah verängstigt aus, wie eine in die Ecke gedrängte Maus, als sich alle Blicke plötzlich auf sie richteten. Dann ergriff sie wieder das Wort. „Niemand wird doch glauben, dass es Vampire tatsächlich gibt. Schaut euch die Anzeige doch an. Wenn ihr sie unvoreingenommen lesen würdet, würdet ihr dann denken: Oh, mein Gott, das ist sicher wahr, reibt die Kinder mit Knoblauch ein und besprengt die Eingangstür mit Weihwasser? Sicher nicht. Es handelt sich ganz offensichtlich um einen Roman, der vorgibt, eine Autobiografie zu sein."
    „Oder aber um eine Autobiografie, die vorgibt, ein Roman zu sein."

    „Richtig. Aber welches lebendige menschliche Wesen ist schon in der Lage, das zu erkennen - abgesehen von den wenigen unter uns, die bereits Bescheid wissen. Wenn du allerdings versuchst, die Veröffentlichung des Buches zu verhindern, wird das erst recht Aufmerksamkeit erregen. Man wird sich fragen, wer nicht will, dass dieses Buch erscheint, und warum. Ob ihr vielleicht Anhänger eines satanischen Kults seid? Oder die Mythologie der Vampire verehrt?" Sie machte eine dramatische Pause. „Und dann werden sie sich fragen, warum ihr euch wie Vampire benehmt. Ob ihr wirklich glaubt, dass ihr welche seid? Und warum ihr alle so blass seid."
    Marjorie lehnte sich vor und flüsterte Sinclair etwas ins Ohr. Er nickte.
    „Was? Was hast du gesagt? Keine Geheimnisse! Habt ihr Geheimnisse vor uns? Marjorie, weißt du nicht, dass es unhöflich ist zu flüstern?", sagte ich.
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    „Ich habe nur gefragt", sagte sie, „ob Eure Freundin weiß, dass sie krank ist, und ich habe geflüstert, weil es mit dem Thema nichts zu tun hatte und ich nicht wollte, dass Ihr glaubt, dass ich Euch nicht zuhöre."
    „Danke, aber ich bin auf dem Laufenden", sagte Jessica. Sie lächelte sogar.
    Marjorie lächelte nicht und mir wurde klar, dass Jessica ihre Bemerkung falsch verstanden hatte - ein typischer Fehler, der oft gemacht wurde, wenn es um Vampire ging. Auch wenn Marjorie Jessicas Krebserkrankung gerochen hatte, so scherte sie sich doch einen feuchten Kehricht darum, ob dieses besondere Opferlamm je wieder gesund werden würde. Das Einzige, was sie interessierte, waren Erics Ernährungsgewohnheiten.
    „Kommen wir doch zurück zum eigentlichen Thema", sagte Tina. „Ich denke, Jessica hat ein exzellentes Argument vorgebracht. Wer ein Buch verhindern will, wird ganz im Gegenteil seine Wirkungskraft eher noch erhöhen."
    „Nun gut", sagte Marjorie. „Ich wollte Euch nur darauf aufmerksam machen.
    Es liegt ganz an Euch, welche Konsequenzen Ihr zieht."
    „Jemand sollte besser Jon darauf aufmerksam machen", murmelte ich, während ich die Buchvorschau zuschlug und ihr reichte.
    Sie schenkte mir ein kühles Lächeln. „Nein, danke, Majestät. Ich habe noch viele Exemplare."
    „Vielen

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