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05

05

Titel: 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nur über meine Leiche
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wir die Sache unter uns Vampiren sehen, ich bin sicher, Marc ist mit mir einer Meinung, dass Mord ein sehr guter Grund ist, nicht mit einem Typen auszugehen. Ätsch!"
    „Ach, ich weiß nicht. Diese ganze Sache mit der dunklen Seite der Macht scheint dir doch ganz gut zu bekommen." Marcs Blick wanderte zu Sinclair hinüber.
    Mein Kopf war leer. Ich konnte spüren, wie mein Gehirn versuchte, Worte zu formen, und nichts dabei herauskam. Gar nichts. Leer. Nada. Endlich fand ich mit Mühe meine Sprache wieder. „Tu das, was ich dir sage, und nicht das, was ich selber tue. Und Eric hat einen guten Kern. Wenn er kaltblütig tötet, hat er immer einen guten Grund. Wie die Liebe in seinem Herzen zum Beispiel."

    „Ach, Liebling", sagte Sinclair, den Blick fest auf sein Buch geheftet.
    „Und auch wenn er süß ist .. ", sagte Jessica. „Alonzo, meine 66
    ich. Aber ich glaube nicht, dass er Interesse an Dates hat. Diese Typen haben Lakaien und gute Bekannte, aber ich glaube nicht, dass sie eine emotionale Bindung mit irgendwem eingehen."
    „Das ist wahr." Sinclair sah immer noch nicht von seinem Buch auf. „Aber ich würde Dr. Spanglers gammeligen Generation-X-Charme nicht unterschätzen."
    „Tu das nicht!" Ich ignorierte Marc, der plötzlich erfreut aussah und sich ein wenig aufplusterte. „Ich weiß, was du vorhast. Du wirst dich nicht an Alonzo ranmachen, indem du einen von uns dazu bringst, mit ihm auszugehen."
    Mal ehrlich, als Detective Nick Jessica um ein Date gebeten hatte, hätte nicht viel gefehlt und Sinclair hätte sie höchstpersönlich hingefahren. Er fand die Idee spitzenmäßig, dass ein Cop sich zu unserer kleinen Blutsaugerfamilie hinzugesellte.
    „Also ist er jetzt zurück ins Hotel gegangen?", wollte Marc wissen.
    „Nachdem er kurz angehalten hat, um einen Angriff mit Körperverletzung zu begehen", antwortete ich verdrossen.
    „Ihr beide seid ja richtig dicke Freunde geworden", sagte Jessica. „Mich überrascht, dass er dich nicht eingeladen hat, mit ihm zusammen ein Abendessen aufzutreiben."
    „Nein, danke."
    „Hast du etwas von Sophies Leuten gehört?"
    Ich ließ mich auf einen der Stühle fallen. „Welche Leute meinst du? Es gibt doch nur sie und Liam. Und, nein, alles ruhig an dieser Front. Ich nehme an, sie warten. Auf mich. Dass ich irgendetwas unternehme."
    Ebenso wie Alonzo. Wir alle waren gefangen in einem Netz des Wartens.
    Wenn ich den in die Finger bekam, der dieses Netz gewoben hatte, würde ich ihn erwürgen.
    „Also, was jetzt?", fragte Jessica. „Hat Alonzo versucht, dich zu vernaschen?"
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    „Oder ist eine sabbernde Horde Golden Retriever über euch hergefallen, bevor er zur Sache kommen konnte?"
    „Haltet den Mund! Alle! Er kam überhaupt nicht zur Sache und hat auch nichts versucht. Er hat mir Fragen gestellt, und ich habe ihm Fragen gestellt.
    Und dann sind wir zurückgekommen."
    „Was für Fragen?" Jessicas Stimme triefte vor Misstrauen.
    Oh, nur ob ich dich beißen soll oder nicht - nichts, worüber du dir Sorgen machen müsstest.
    „Vampirzeugs", sagte ich, und mehr verriet ich nicht, egal, wie sehr sie mich löcherte. Und sie war, das muss man sagen, ziemlich hartnäckig.
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    Am nächsten Abend hatten wir uns wieder in der Küche versammelt. Der Tisch (und es war ein großer Tisch) stand voller Schnapsflaschen und halb voller Gläser. Es sah aus, als planten Jessica, Marc und ich ein Massenbesäufnis, aber tatsächlich wollte Marc uns nur beibringen, wie man Regenbogen-Cocktails machte.
    Jessica war es schon fast gelungen, aber auf halbem Wege war die Grenadine verlaufen, und das Ergebnis waren jetzt bunte Schlieren. Meine Regenbogen sahen alle aus wie Schlamm. Durstig, wie ich war, machte mir das nichts aus.
    Ich trank einfach alle misslungenen Drinks aus. Allerdings fühlte ich mich auch nicht annähernd betrunken - tragisch, aber wahr.
    „Ihr müsst nur .. Schaut mir noch einmal zu. Seht ihr? Ihr lasst es laaaaangsam vom Löffel tropfen. Sonst läuft alles zusammen."
    „Die erste Schicht schaffe ich noch." Ich beobachtete, wie Marc (der sich das Medizinstudium als Barmann verdient hatte) vorsichtig einen Drink in allen Regenbogenfarben mixte: Grenadine, Wodka, das blaue Zeug, das wie Fensterreiniger aussah, eine süß-saure Mischung und irgendetwas anderes, dessen Namen ich gar nicht wissen wollte. Trinken würde ich es nicht wollen (nun, jetzt trank ich es, aber wenn ich noch am Leben gewesen wäre, hätten mich diese Mixturen aus den Schuhen

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