0500 - Der Dunkle Gral
zu wollen. Beide Gruppen mußten bis zum bitteren Ende durchhalten.
Und die Zombie-Templer kämpften trotz ihrer Einschußwunden. Es war Peter von Aumont, der auch hier den Anfang machte. Den Griff hielt er mit beiden Händen fest, dann hob er die Arme weit über den Kopf. Das Schwert bildete dabei die Verlängerung, und einen Augenblick später ließ er die Klinge nach unten rasen. Es sah so aus, als wollte er van Akkerens Schädel spalten.
Der Grusel-Star sprang zur Seite. Die Klinge pfiff an ihm vorbei und hackte in den weichen Boden.
Der Großmeister riß seine Waffe sofort wieder hoch. Er würde wie ein Automat schlagen können.
Daß ihn eine Kugel dabei in den Rücken traf, störte ihn nicht. Sein Ziel war Vincent van Akkeren.
Ihn wollte er vernichten.
Wieder jagte die Klinge nach unten. Diesmal duckte sich der Grusel-Star hinter einem Grabstein zusammen. Er war wieder schneller als das Schwert. Mit einem hellen Geräusch hieb es gegen die obere Kante des Grabsteins und schlug eine Kerbe hinein, wobei noch einige Steinsplitter wegstoben.
Der Großmeister wollte um die Deckung herum. Zwischen den Grabsteinen tobte der Kampf Mann gegen Mann.
Schreie, Schüsse, das helle Singen der Klingen, die schattenhaften Bewegungen der Gestalten, sie alle vermischten sich zu einem furiosen und auch schrecklichen Szenario. Darüber stand der dunkle Himmel, aufgerissen und zerfetzt vom bleichen Leuchten der nach unten fahrenden Blitze.
Das Krachen des Donners vermischte sich mit den Schüssen.
Die Baphometh-Templer konnten die Angriffswellen ihrer Feinde zwar stoppen, aber nicht zurückschlagen. Sie kamen immer wieder, mit einer schon furchteinflößenden Regelmäßigkeit.
Totengesichter, blasse und manchmal leer wirkende Augen. Hände, die klauenartig die alten Waffen umfaßt hielten. Die Templer waren zum letzten Kampf angetreten. Sie wollten das gutmachen, was sie vor langen Jahrhunderten versäumt hatten.
Baphometh persönlich hatte bisher ebensowenig in die Auseinandersetzung eingegriffen wie Suko oder Bill. Die beiden Freunde konnten es nicht, Baphometh wollte es nicht.
Seine Zeit kam noch.
Der Großmeister blieb van Akkeren auf den Fersen. Er hatte sich vorgenommen, den Grusel-Star persönlich zu töten. Es war eine Abrechnung zwischen ihm und den neuen Anführer der Templer.
Man konnte van Akkeren vieles nachsagen, feige aber war er nicht. Auch er wußte, um was es ging.
Gelang den Templern ein Sieg, war nicht nur seine Position gebrochen, da brach auch der junge Baphometh-Kult zusammen.
Dementsprechend hart und rücksichtslos ging van Akkeren auch vor. Bisher hatte ihn der Großmeister noch nicht einmal verletzen können. Auch dem nächsten Hieb wich er mit einer geschickten Drehung aus, sah dann dicht vor sich den Rücken eines anderen Zombie-Templers und riß diesem die Klinge aus den Klauen.
Damit drehte er sich um, parierte schon den nächsten Schlag und konnte ein Lachen nicht unterdrücken.
Auch van Akkeren hielt das schwere Schwert mit beiden Händen fest. In seine Augen war ein wildes, entschlossenes Kampfleuchten getreten. Die Pupillen hatten einen gelblichen, sehr harten Farbton angenommen. In diesem Augenblick wirkte der Grusel-Star wie eine ferngelenkte Marionette.
Wieder kreuzten sie die Klingen. Keiner wollte nachgeben, keiner durfte es tun. Sobald der eine nur die geringste Schwäche zeigte, würde sein Todfeind diese auszunutzen wissen.
So fighteten sie weiter.
Schüsse fielen nicht mehr so oft. Die Baphometh-Templer hatten eingesehen, daß sie es auf diese Art und Weise nicht schafften.
Sie kämpften jetzt Mann gegen Mann und versuchten dabei, es ihrem Anführer nachzumachen und die anderen Templer zu entwaffnen.
Van Akkeren fühlte sich immer besser. Er hatte seinen ersten Schrecken überwunden, war auch flinker geworden und entkam oft mit langen Sprüngen den Attacken des Großmeisters.
Einmal stolperte ihm ein untoter Templer über den Weg. Er lief genau in den seitlichen Hieb des Grusel-Stars.
Van Akkeren faßte wieder Mut. Er griff jetzt an und kam mit einer gewaltigen Kraft und Wucht.
Von Aumont konnte den ersten Schlag parieren. Keiner der beiden wich zurück. Jetzt standen sie sich gegenüber, die Klingen gekreuzt. Sie schauten sich in die Gesichter.
Das des Großmeisters blieb ernst, beinahe maskenhaft. Van Akkeren hatte den Mund geöffnet, als wollte er lachen, wobei ihm diese Reaktion aber im Hals steckengeblieben war.
Sie maßen ihre Kräfte. Der eine wollte den
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