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0500 - Die Quelle des Lebens

0500 - Die Quelle des Lebens

Titel: 0500 - Die Quelle des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Mitglied des Parlaments reichte aus, McMour vorerst in Untersuchungshaft zu halten. Da würde ihn so schnell auch kein Rechtsanwalt mit Kautionsstellung wieder herauspauken, zumal Lord Saris selbst das Stichwort »Terrorismus« in die kurze Unterhaltung mit dem Polizisten einbrachte.
    Ein Polizeibeamter nahm den Notarztwagen mit; seine Kollegen hatten den Killer an Bord.
    »Dieser Torre Gerret wird für mich zu einer immer schillernderen Figur«, behauptete Zamorra. »Wieso will er dich umbringen lassen, mich dagegen unbedingt am Leben erhalten, während ich in der Traumsequenz sah, daß er mich töten wollte? Wer ist dieser Mann?«
    »Er war damals dein Gegenspieler«, sagte Lord Saris leise. »Und er mußte in seiner Rolle akzeptiert werden, es gab keinen anderen Weg. Frage mich nicht weiter. Ich brauche Ruhe. Du verstehst: Ich bin ein alter Mann.«
    Zamorra nickte. »Nicht, daß es mir so gefällt, alter Mann. Aber mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als es zu akzeptieren. Bist du wirklich in Ordnung?«
    »Ich brauche nur etwas Schlaf. Wahrscheinlich bin ich in ein paar Stunden schon wieder halbwegs fit. Bitte… kann einer von euch nach Pat sehen? Ich würde es selbst tun, aber… nun ja. Und, bitte, beunruhigt sie nicht. Wenn sie von der - an sich überflüssigen - Notarzt-Aktion nichts mitbekommen haben sollte, dann müßt ihr auch nichts davon erzählen, all right? Später vielleicht, wenn alles vorbei ist. Aber ich will nicht, daß sie sich unnötig aufregt und das Kind dadurch Schaden nimmt.«
    Nicole nickte. Sie faßte nach der Hand des uralten Mannes.
    »Mach dir keine Sorgen«, bat sie. »Wir haben alles im Griff.«
    ***
    Vergangenheit…
    Zuweilen kam es vor, daß Lord Saris seinen Rolls-Royce Phantom an einen Gast auslieh. Dieser Gast mußte dann aber schon Zamorra heißen, von Beruf Parapsychologe und von Berufung Dämonenjäger sein. Von ihm wußte der Llewellyn, daß er den Wert eines solchen automobilen Ungeheuers genügend hoch zu schätzen wußte.
    Um Land und Leute wieder einmal ein bißchen besser kennenzulernen, waren Zamorra und Nicole jetzt mit dem Wagen des Lords unterwegs. Der Phantom war zwar auf den schmalen und kurvenreichen Wegen etwas beschwerlich zu bewegen, und Zamorra hätte einen kleineren, handlicheren Wagen trotz seines Hanges zu großen Autos vorgezogen, aber extra einen Mietwagen aus Inverness kommen zu lassen, wäre doch etwas zu umständlich gewesen. Zudem hatte Saris ihm klar gemacht, daß es Saison war und Mietwagen rund um Loch Ness nur bei längerer Vorbestellung zu bekommen waren. »Nicht, daß wir Schotten selbst bei Verleih-Autos sparen müßten, aber wenn Tausende von Touristen mit den Mietfahrzeugen durch die Landschaft rasen, steigt erstens die Unfallgefahr, zweitens verpesten die Abgase unnötig die Landschaft, und drittens fahren diese Leute rücksichtslos überall hin, auch wenn’s dort keine Wege gibt und ihre Fahrzeuge nicht geländegängig sind. Das wollen wir hier trotz allen Geldes nicht, den der Tourismusrummel uns bringt.«
    Wie meistens, endete die Rundreise vor Ulluquarts Pub. Dort stand noch der schwarze Mercedes von gestern.
    Neben dem schwarzen RR-Phantom machte er sich eher mickrig aus. Trotzdem umrundete Nicole ihn mit auffälligem Interesse und stellte fest, daß der Wagen noch fast neu war, letzte Bauserie, und über allerlei Zutaten wie Telefon und zwei verschiedene Funksysteme verfügte. Die Antennen sah Zamorra selbst; in Sachen Bauserie mußte er Nicole glauben, die in große Autos noch viel vernarrter war als er. »Wäre das nicht auch ein Wagen für dich, Chef?« erkundigte sie sich. »Der 6.9-Liter-Motor dürfte noch eine Kleinigkeit größer und leistungsfähiger sein als die 6.75-Maschine des Vehikels Seiner Lordschaft und bei geringerem Fahrzeuggewicht auch bessere Fahrleistungen bringen. 286 PS, das reicht bei diesem Wagen für lautloses Beschleunigen bei jedem Überholvorgang und auch, um eine Kreuzung etwas schneller frei machen zu können als andere.«
    Zamorra, mit einem Opel Senator gesegnet, nickte nur. Der Mercedes reizte ihn durchaus, und noch ahnte er nicht, daß er später einen solchen Wagen zeitweise fahren würde - mit mehr Sonderausrüstung versehen, als ein James Bond es sich jemals hätte träumen lassen. Ein Testfahrzeug des Möbius-Konzerns… aber zu jener Zeit wußte Zamorra weder, daß es einen Möbius-Konzern gab, noch wollte er für ein solches Superauto Geld ausgeben, wenn er gleichwertige Technik für

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