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0502 - Der Ritter mit dem Flammenschwert

Titel: 0502 - Der Ritter mit dem Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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reden, Bossa."
    Bossa legte ihm den Arm um die schmalen Schultern.
    „Schon gut. Wir essen jetzt etwas, dann brechen wir gleich auf.
    Ich werde froh sein, wenn wir Traci verlassen haben!"
    Gegen Mittag waren sie in Sichtweite des großen Platzes, auf dem Bossas Zauberschloß stand. Der Mann zog die Kinder mit sich in die Deckung eines Erdwalls, als er eine Kolonne von Männern bemerkte, die auf der Straße aus Richtung des Platzes nach Norden marschierten. Er fragte sich, woher sie gekommen sein mochten. Sie waren ihm früher nie begegnet.
    Sie blieben in ihrer Deckung, bis die Kolonne vorbeigezogen war.
    Dann setzten sie den Weg fort.
    Nach einer Weile zeigte Bossa Cova auf sein Zauberschloß, das neben zahlreichen verlassenen oder zerstörten Zauberschlössern stand.
    „Das ist...", begann er und stockte plötzlich.
    „Was hast du, Bossa?" fragte Sarkh.
    Bossa sagte nachdenklich: „Da steht ein Zauberschloß, das gestern noch nicht da war, ganz in der Nähe meines Schlosses. Hm!"
    „Wenn es ein Zauberschloß ist, Onkel Bossa", sagte das Mädchen, „dann hat es ein Zauberer einfach hingezaubert. Ach, wie es glänzt! Aber dein Zauberschloß ist schöner und viel größer, Onkel Bossa."
    Bossa hörte es nicht mehr. Er grübelte darüber nach, ob zwischen dem Auftauchen des feuerspeienden Drachens in der Nacht und dem neuen Zauberschloß ein Zusammenhang bestand.
    Schon oft hatte er ein Wunder wie dieses erlebt, nachdem er zuvor einen feuerspeienden Drachen gehört oder gesehen hatte.
    Vielleicht ritten Zauberer oder Hexen auf diesen furchterregenden Wesen und zauberten Schlösser und andere Dinge in die Gegend.
    Er war froh, als sie endlich vor dem Tor zu seinem Zauberschloß standen. Die Kinder sahen ihm aufmerksam zu, als er den Zauberstab hervorholte, eine Beschwörung flüsterte und ihn gegen das kalte Metall des Tores drückte. Ihre Augen wurden rund vor Staunen, als sich daraufhin das Tor hob.
    „Schnell, hinein mit euch!" sagte Bossa. Er schob die Kinder vor sich her in die erleuchtete Kammer.
    Als sie etwa die Hälfte des Aufstiegs bewältigt hatten, konnte lo nicht mehr weiter. Bossa nahm sie auf die Schultern. Sie war so leicht. daß er die Last kaum spürte. Sarkh hielt sich tapfer, obwohl seinem Gesicht anzusehen war, daß ihn jeder Schritt eine große Anstrengung kostete.
    Vor dem letzten Viertel sah Bossa ein, daß er Sarkh eine Erholungspause gönnen mußte. Da auf der engen Treppe niemand liegen konnte, führte er ihn durch den Ausstieg in den rechts der Treppe liegenden Raum.
    Hier war es nicht so hell wie in Bossas Zimmerflucht, sondern es herrschte ein rötliches Dämmerlicht, das aus quadratischen Leuchtquellen an den Wänden kam.
    Sarkh erschauerte.
    „Es ist unheimlich hier."
    „Ich fürchte mich nicht", entgegnete lo. „Onkel Bossa ist bei uns."
    Bossa Cova lachte rauh und setzte das Mädchen ab.
    „Legt euch lang und ruht euch aus. Wir bleiben einige Zeit hier."
    „Sollten wir uns nicht ein wenig umsehen, Bossa?" fragte der Junge.
    Der Mann schüttelte den Kopf und setzte sich so, daß er mit dem Rücken an der Wand lehnte.
    „In einem Zauberschloß ist es besser, wenn man nicht zu neugierig ist, Sarkh. Eines müßt ihr euch merken: Geht nie durch eine Tür, wenn ihr nicht genau wißt, was dahinter liegt. Und nun ruht euch aus."
    Es dauerte nicht lange, da waren die Kinder eingeschlafen.
    Bossa lächelte. Ohne es zu merken, glitt er in eine Traumwelt hinüber. In dieser Traumwelt ritt er auf einem Pferd über eine endlose Steppe. Die Hufe stampften monoton, Vögel zogen ihre Kreise über ihm, und der Sonnenball hing blutrot dicht über dem Horizont.
    Plötzlich sah er einen anderen Reiter aus der Ferne auf sich zukommen. Er beobachtete ihn aufmerksam, und als sie nur noch wenige hundert Meter voneinander entfernt waren, sah er, daß er einen bleigrau schimmernden Harnisch und mit Metallplatten besetzte Beinkleider aus Leder trug. Ein langes Schwert hing an seiner Seite, und auf dem Kopf trug er eine runde, spitz auslaufende Hirnkappe mit breitem Nasensteg, zwei Kieferschützern und nach oben gekrümmten gelblichweißen Hörnern.
    Als beide Männer noch etwa zwanzig Meter voneinander entfernt waren, zügelten sie ihre Pferde.
    Der Gepanzerte hob die Hand.
    „Der Graue Ritter grüßt dich, Bossa Cova!" Die Stimme dröhnte weithin über die Steppe.
    Bossa hob ebenfalls die Hand.
    „Bossa Cova grüßt den Grauen Ritter! Aber woher weißt du meinen Namen?"
    Der Graue Ritter lachte, es

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