0502 - Der Ritter mit dem Flammenschwert
klang dumpf rollend wie Donnergrollen.
„Man hat mir von dir und deinen Taten berichtet, Bossa Cova. Ich bin dir von Januswharam entgegengeritten, um dich zu fragen, ob du dich mir anschließen willst. Das Korps der Eisernen wartet auf dich. Siehe...!"
Er streckte die gepanzerte Faust in Richtung Süden aus.
Bossa folgte seinem Blick und zuckte zusammen. Er sah ein gewaltiges Heer metallisch blinkender Leiber, und wenig später hörte er das Stampfen unzähliger Füße. Im nächsten Moment erwachte er. Bossa Cova brauchte einige Zeit, um sich von der Traumvision zu lösen. Er war verwirrt, aber keineswegs bedrückt, sondern eher voller unterschwelliger Hoffnung.
Bossa gähnte laut. Davon erwachte Sarkh. „Geht es weiter?" fragte er. Bossa nickte, ging zu der schlafenden lo und nahm sie auf seine starken Arme. „Ja, es geht weiter, Sarkh."
Als Sharter Troyonas erwachte, wußte er nicht sofort, wo er sich befand. Er setzte sich auf und sah sich um.
Plötzlich wußte er wieder alles. Er sprang von der Couch auf, um in die Schaltzentrale zu laufen. Doch der kurze Schlaf hatte ihm nur wenig Erholung gebracht. Ihm wurde schwarz vor den Augen, und er taumelte umher, stieß gegen einen Tisch und klammerte sich daran fest.
Vom Nebenraum kam Lisaweta Nurjewa herein. Sie lief zu Shar und stützte ihn.
„Legen Sie sich wieder hin, Shar!" sagte sie. „Sie sind ja noch völlig ausgebrannt."
Shar, der inzwischen wieder klar sehen konnte, machte sich frei.
„Nichts da, Lisa! Was ist mit dem akonischen Schiff?"
„Es ist inzwischen gelandet. Der Kommandant befindet sich auf dem Weg nach hier."
„Kaffee!" sagte Shar. „Besorge mir eine Kanne starken schwarzen Kaffee - und etwas zu essen! Wo ist Arlinda?"
„Sie vertreibt ein paar Superiors die die Energiestation unserer Zentrale demontieren wollten. Kümmern Sie sich nicht darum; sie schafft es schon, Jussuf und Javas sind bei ihr."
„Diese verdammten Superiors!" Er wankte in die Schaltzentrale, während Lisaweta sich am Kafeeautomaten zu schaffen machte.
Sharter Troyonas aktivierte einige Monitoren und verschaffte sich einen Überblick von der Lage am Container-Transmitter. Die blaßroten, fünfzig Meter durchmessenden und sechshundert Meter hohen Energiesäulen der Abstrahl- und der Empfangsstation schienen stabil zu stehen. Nur die Beladung lief nicht reibungslos.
Die Entladungsgeräte arbeiteten ohnehin nicht, da der Transport vom Solsystem nach Olymp eingestellt worden war, um die Versuche zur Rettung Roi Dantons nicht zu behindern. Mehrere Arbeitsroboter und einige Stabile bedienten die riesigen Stapler und die Kraftfeldstraßen. Doch immer wieder geriet der Containerfluß ins Stocken.
Shar zuckte zusammen, als kurz hintereinander achtzehn Container wegen Ausfalls der Saug- und Druckprojektoren ineinanderkrachten.
Lisaweta, die gerade in diesem Augenblick den Kaffee brachte, blieb keuchend stehen. Sie hätte das Tablett fallen gelassen, hätte Shar nicht zugegriffen.
„Was, beim Jupiter, ist mit Ihnen los, Mädchen?" fragte er. „So etwas kommt doch alle Tage ein paarmal vor." Er goß sich Kaffee ein und nippte an der Tasse.
Lisaweta stützte sich auf den Rand des geschwungenen Schaltpultes.
„Es ist wegen Roi Danton. Rhodans Sohn soll mit einem Container durch den Transmitter kommen. Deighton hat es uns mitgeteilt."
„Was ...?" rief Shar und ließ beinahe seine Tasse fallen. „Und das erfahre ich erst jetzt!"
Er stellte eine Telekomverbindung zur Bedienungsmannschaft her und befahl, die vorher von Sol angekommenen Leerbehälter nicht durch die Entkeimungsfelder zu schicken, sondern sie nach einem eventuellen Passagier zu durchsuchen.
Shars Befehl hatte zur Folge, daß die Aufmerksamkeit der Bedienungsmannschaft abgelenkt wurde und die nächsten für das Solsystem bestimmten Container anstatt mit Lebensmitteln leer oder mit Schrott beladen abgingen. Eine Viertelstunde lang herrschte ein unglaubliches Durcheinander, dann normalisierte sich der Betrieb wieder. Der Schichtführer der Bedienungsmannschaft teilte über Telekom mit, daß sich niemand in den Containern befunden hätte. Sie wären völlig leer gewesen.
Shar wischte sich den Schweiß von der Stirn und trank seinen Kaffee. Dabei berichtete ihm Lisaweta, was sich während seiner kurzen Schlafpause ereignet hatte. Sie war gerade fertig damit, da trafen Arlinda und der Akone ein.
Vatrim von Akailos ergriff Shars dargebotene Rechte und schüttelte sie heftig. Er machte einen relativ
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