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0504 - Attacke der Riesenkäfer

0504 - Attacke der Riesenkäfer

Titel: 0504 - Attacke der Riesenkäfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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eingehend um den Werterhalt ihres Besitzes, weil sie in schlechten Zeiten lange darum hatten ringen müssen.
    Der alte Herr fuhr wieder an. Er hielt sich an Tempo 60; das schien ihm ausreichend zu sein auf einer Straße, wo ihn keine Raser bedrängten. Außerdem wäre sonst der Fahrtwind, der sich in den Fenstern und im Innenraum des Fahrzeuges wirbelnd brach, zu intensiv und störend geworden.
    »Ich bin Henri«, sagte er.
    »Und ich bin Teri.«
    »Ein seltsamer, aber hübscher Name. Genauso hübsch wie Ihre Art, dieser furchtbaren Sommerhitze zu trotzen. Ich wollte, die Mädchen in Roanne wären auch so mutig.«
    Sie erkannte einen Ehering an seiner Hand. »Was würde denn Ihre Frau dazu sagen?«
    »Sie würde einem alten Mann das Vergnügen nicht verwehren. Sie ist das wunderbarste Geschöpf, das es auf dieser Welt gibt.« Er deutete auf ein Foto am Armaturenbrett, das eine freundlich wirkende Mittsechzigerin zeigte. »Wenn ich sie nicht hätte, wäre die Welt öde. Können Sie sich vorstellen, über fünfzig Jahre verheiratet zu sein und sich immer noch so zu lieben wie am ersten Tag? Wahrscheinlich nicht… aber das macht auch nichts. Jeder muß so leben, wie er es für richtig hält.«
    Teri lehnte sich zurück. Der Wind fuhr ihr trotz des langsamen Tempos schon recht scharf ins Gesicht. Sie versuchte sich auf den zeitlosen Sprung zu konzentrieren und machte dann eine ruckartige Körperbewegung nach vorn - nichts geschah.
    »Was haben Sie?« fragte ihr Chauffeur.
    »Ach, mir fiel nur eben etwas ein, das ich vergessen hatte«, wich Teri aus. Es klappte also immer noch nicht; sie war noch nicht aus dem unheilvollen Einflußbereich heraus! Zum anderen war sie fast froh darüber; der alte Mann hatte es nicht verdient, plötzlich mit ihrem abrupten Verschwinden konfrontiert zu werden. Sie beschloß, sich tatsächlich bis ins Dorf fahren zu lassen. Von dort aus gab es schließlich auch die Möglichkeit, Zamorra per Telefon von ihren seltsamen Beobachtungen in Kenntnis zu setzen…
    »Da ist ein komisches Geräusch«, meinte der Alte plötzlich. »Etwas stimmt da nicht.« Er fuhr langsamer.
    Jetzt konnte auch Teri hören, was zuerst den feinen Ohren des Fahrers aufgefallen war. Ein seltsames Brummen, für das es keine Erklärung gab.
    »Es wird doch nicht am Motor liegen?« murmelte der Fahrer. »Mademoiselle Teri, verstehen Sie etwas von Autotechnik? Ihr jungen Leute wißt ja heute viele Dinge, die ihr euch aufgrund der Geschlechterrollen früher nicht zu wissen getraut hättet…«
    »Das kommt nicht vom Motor«, sagte Teri leise.
    »Wollen doch mal sehen.« Henri hielt am Straßenrand an und öffnete die Tür.
    Im gleichen Augenblick wurde das Brummen überlaut. Es schien von allen Seiten zugleich zu kommen, vor allem aber von oben. »Nicht!« schrie Teri auf. »Nicht aussteigen! Fahren Sie sofort weiter…«
    Aber es war schon zu spät.
    Der alte Mann war schon halb ausgestiegen, streckte dabei noch die Hand noch der Motorhaubenentriegelung aus, aber er kam nicht mehr dazu, sie zu betätigen. Etwas Ungeheuerliches packte ihn und riß ihn in die Höhe.
    »Nein!« schrie Teri.
    Sie vergaß die Vorsicht, sprang ebenfalls aus dem Auto, um Henri zu helfen, um ihn mit Druiden-Magie aus dem unheilvollen Griff eines unmöglichen Geschöpfes zu befreien. Aber wie der zeitlose Sprung funktionierten auch ihre anderen Fähigkeiten nicht. Statt dessen fühlte sie selbst, daß sie von etwas oder jemandem in die Höhe gerissen wurde.
    Sie sah unglaubliche Wesen.
    Riesige, menschengroße Käfer!
    Irgendwie hielten diese Ugeheuer Henri und Teri gepackt und ließen weder zu, daß sie abstürzten noch sich aus dem Griff befreien konnten. Sie schleppten ihre Opfer durch die Luft davon.
    Das leere Auto blieb zurück. Mit geschlossenen Türen; die fliegenden Käfer hatten die Türen zugeschlagen!
    Wer würde auch nur ahnen können, was hier geschehen war? Es gab keine Spuren. Ein Auto parkte friedlich am Straßenrand, seine Besitzer waren vielleicht irgendwo unterwegs. Das war alles.
    Vielleicht würde die freundliche alte Frau ihren Mann vermissen, sich Sorgen machen und gegen Mitternacht die Polizei informieren, um gesagt zu bekommen, daß eine Vermißtenanzeige erst nach Ablauf von 24 Stunden aufgenommen werden konnte.
    Aber dann war es sicher schon zu spät.
    ***
    Der offene Cadillac passierte Montrond. Kurz vor Veauche, als Straße und Fluß sich einander wieder näherten, kam die Stelle, an der die beiden Studenten abgebogen

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