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0508 - Morganas wilde Meute

0508 - Morganas wilde Meute

Titel: 0508 - Morganas wilde Meute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Über die Lippen der jungen Frau zuckte ein Lächeln. Jenna wußte nicht, was sie unternehmen sollte.
    Vorgehen, im Flur bleiben?
    Sie ging vor.
    Sehr langsam, innerlich und äußerlich zitternd. Das Wohnzimmer sah aus wie immer. Die Lampen gaben ihren weichen Lichtschein ab, der sich auch unterhalb der Decke widerspiegelte. Es sah alles so normal aus – und doch, der Hauch war geblieben.
    Dieser eisige Gruß aus einem finsteren Grab, einer unheimlichen Gruft, die irgendwo lag und nicht gesehen werden konnte.
    »Du bist da?« sprach sie flüsternd in den Raum. »Bist du tatsächlich anwesend? Wenn ja, dann sag es mir. Bitte…«
    Die fremde Person schwieg.
    Jenna schaute in jede Ecke, schrak zusammen, als abermals der eisige Hauch von links kommend über ihr Gesicht strich und an der rechten Seite verwehte.
    Dort genau geschah etwas!
    Aus dem Nichts materialisierte sich eine Gestalt. Eine Frau, hochgewachsen, mit langen braunen Haaren, die einen leichten Stich ins Rötliche besaßen.
    Die Fremde sagte nichts. Sie stand da, stützte ihre Hände in die Hüften und schaute Jenna nur an.
    Die Unbekannte trug einen dünnen Hosenanzug, der einen sehr spritzen Ausschnitt besaß. Das Leder bändigte die oberen Kurven nur mühsam. Auf dem Gesicht mit den etwas breiten Lippen lag ein kaltes Lächeln. Die Augen besaßen einen harten und auch sehr kalten Ausdruck. Sie hätten ebenfalls zu einem Raubtier passen können.
    Jenna atmete durch die Nasenlöcher aus. »Wer bist du?« erkundigte sie sich und ärgerte sich gleichzeitig über sich selbst, eine relativ dumme Frage gestellt zu haben.
    Die Fremde lachte. »Weißt du es nicht? Hat man es dir nicht gesagt, Dr. Jenna Jensen?«
    »Ja, doch.« Sie nickte der Frau zu. »Man sagte den Namen Morgana Layton.«
    »Na bitte, dann ist doch alles klar.«
    »Sieht so eine Wolfsfrau aus?«
    Morgana lachte. »Das weißt du also auch schon. Ja, so sieht eine Frau aus, die dem Ruf ihres Blutes Folge geleistet hat und noch Großes vollbringen wird. Hier fange ich damit an.«
    »Dann hast du Macht – oder?«
    Morgana lachte Jenna an. »Ja, die habe ich. Ich besitze die Macht. Sie ist etwas Wunderbares.«
    »Woher?« Eine gesunde Neugierde überkam die Wissenschaftlerin und verdrängte die Furcht. »Wie kann man diese außergewöhnliche Macht überhaupt bekommen?«
    Morgana nickte. »Ja, sie ist etwas Wunderbares, Einmaliges, das kann ich dir versprechen. Ich liebe die Macht, aber ich bin von einem besonderen Blut, und man muß vielen Dingen abschwören, um etwas Großes zu erhalten.«
    »Wer gab sie dir?« fragte Jenna weiter. »Ich hörte einen Namen. Man sprach von einem Götterwolf.«
    »Richtig, Fenris.«
    »Hat er sie dir gegeben?«
    »Nein, er lenkte mich nur in die entsprechende Richtung, als ich schwor, nur ihm treu zu sein. Da Lupina vernichtet war, habe ich praktisch ihre Nachfolge angetreten. In mir siehst du den Wolf und die Frau. Beide sind zurück zu den Ursprüngen gegangen.«
    »Zu welchen?«
    »Denk an das Land der Sabäer.«
    Jennas Augen weiteten sich. »Ja, du warst da. Du hast mich vertrieben.«
    »Weil niemand das Grab der Königin finden soll!«
    »Kennst du es denn?«
    »Und ob ich es kenne. Mein Wissen hat mich geleitet. Ich habe etwas von der jahrtausendealten Kraft gespürt, die das Grab beinhaltet. Die Königin lebt…«
    Jenna nickte heftig. »Ich weiß. Ich habe das Grab zwar nicht gefunden, doch ich bin davon überzeugt, daß die Königin nicht gestorben ist. Sie hat mit mir Kontakt aufgenommen. Sie ist da!«
    »Ich kenne sie.«
    »Und?«
    Morgana lachte. »Sie hat mir vertraut und etwas von ihrer Macht überlassen. Ich kann Zeiten und Räume überwinden. Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen, verstehst du das?«
    »Nein…«
    »Die Königin gab mir ihr Wissen!«
    Jenna erschrak. »Weshalb dir? Warum nicht mir? Was unterscheidet uns beide?«
    »Das alte Blut. In meinen Adern strömt noch das Blut der alten Rasse. Es gibt ein Wort, das du dir merken solltest. Bevor die Menschen waren, da waren die Wölfe. Und es werden auch die Wölfe sein, die die Menschen überleben.«
    »Das hat John Sinclair schon gesagt.«
    »Er weiß es, und er weiß auch, daß er dagegen nichts machen kann. So steht es geschrieben, so wird es sein. Wer die Wölfe reizt, der ist des Todes.«
    »Habe ich… habe ich sie gereizt?« Jenna sprach keuchend und schluckte dabei.
    »Ja.«
    »Das wollte ich aber nicht!« rief sie. »Das war…«
    »Du hättest nicht in das Land kommen

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