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0508 - Sparks hetzt den Werwolf

0508 - Sparks hetzt den Werwolf

Titel: 0508 - Sparks hetzt den Werwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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europäischen Sommer waren schon extrem heiß gewesen, und dieser versprach abermals Temperaturrekorde. Ähnliches war auch in anderen Teilen der Welt zu beobachten, begleitet von extremen Wetterstürzen, Orkanen und Überschwemmungen.
    »Es gibt da ein Problem«, brummte Zamorra. »Du müßtest dich dem Zugriff meiner streichelweichen Hände entziehen und ankleiden.«
    Nicole entzog sich seinen streichelweichen Händen, kleidete sich an und fragte: »Und wo, bitte, ist das Problem?«
    Zamorra kapitulierte. Er war gespannt, in welchem Outfit Nicole von ihrem Boutiquentrip zurückkehren würde. Nicole telefonierte mit Babs Crawford, die zwar Ahnungslosigkeit vortäuschte, aber versprach, ein wenig herumzuhorchen und vorschlug, sich zum Feierabend abholen zu lassen, damit sie eine oder zwei Stunden länger Zusammensein konnten. »Schließlich sehen wir uns viel zu selten, und mit meinem kargen Sekretärinnengehalt kann ich mir keinen Urlaub an der Loire leisten, zumal ihr ja ohnehin fast immer irgendwo in der Weltgeschichte herumturnt, statt zu Hause zu sein.«
    An der Rezeption meldete Zamorra eine Option auf einen Mietwagen an. Innerhalb der Stadt reichten zwar öffentliche Verkehrsmittel und Taxen absolut aus, aber es konnte sein, daß sie den Wagen kurzfristig für außerhalb benötigten. »Bitte sorgen Sie dafür, daß wir bei telefonischem Abruf einen schnellen Wagen umgehend ausgehändigt bekommen - und zwar dort, wo wir uns dann gerade aufhalten.«
    Im »Crown Imperial« wurde er ob dieser Forderung nicht spöttisch ausgelacht; hier gehörte die Erfüllung exklusiver Kundenwünsche zum Standard. »Bedenken Sie aber, daß es verkehrsbedingt zu Verzögerungen von bis zu einer halben Stunde kommen kann, je nach Standort und Tageszeit«, warnte der Clerk ihm vor. Den Rest regelte die Kreditkarte.
    Ein dunkelblonder, sommersprossiger Mittvierziger im Glencheck-Anzug baute sich an der Anmeldung auf. »Ist Mister Sparks im Hause?« erkundigte er sich.
    Zamorra spitzte unwillkürlich die Ohren. Der Name Sparks war zwar alles andere als ungewöhnlich, aber…
    »Er ist im Hause. Wenn Sie einen Moment warten, Chief Inspector, melde ich Sie an.«
    »Ich warte einen Moment«, sagte der Sommersprossige, der trotz der Mittagstemperaturen in seinem Anzug mit hochgebundener Krawatte nicht transpirierte. Zamorra war jetzt sicher. Wenn es einen Sparks gab, der mit einem Chief Inspector zu tun hatte, dann konnte es kein anderer als der Königliche Geisterjäger sein. Sie hatten sich lange nicht mehr gesehen; zuletzt in der Kronkolonie Hongkong, wenn Zamorra sich richtig erinnerte. [1]
    »Der Colonel läßt bitten, Sir«, räumte der Clerk nach einem kurzen Telefonat die letzten Zweifel für die Mithörer aus. »Den Weg kennen Sie ja…?«
    Der Sommersprossige Chief Inspector verschwand in Richtung Lift. »Warum hast du ihn nicht gefragt, was er von Sparks will?« wollte Nicole wissen.
    »Reisende Leute soll man nicht aufhalten«, erwiderte Zamorra. »Oder, wie das altchinesische Sprichwort sagt: Stell dich nie einer TGV-Lokomotive oder einem Chief Inspector in den Weg. Christopher Sparks ausgerechnet im gleichen Hotel wie wir - ich werd’ verrückt.«
    »Mach keine leeren Versprechungen, ja?« bat Nicole sich aus. »Ich frage mich, wer ihm das bezahlt. Auf die Spesenrechnung kann er das ›Crown‹ der Queen bestimmt nicht setzen.«
    »Er gönnt sich ja sonst nichts«, brummte Zamorra. »Weißt du was? Mach du deinen Einkaufsbummel - da würde ich ohnehin nur im Wege stehen und mich langweilen. Ich werde derweil, sobald die beiden Gentlemen ihr Gespräch beendet haben, Sparks begrüßen und mal fragen, wie es ihm so geht und was der Chief Inspector von ihm will.«
    »Du willst dich ja nur vorm Gepäckträgerdasein drücken«, erkannte Nicole. »Na schön, ich werde mir also einen Boy mieten. Aber die Rechnung und das Trinkgeld zahlst du, Chef!«
    »Erpressung ist strafbar«, warnte Zamorra. »Viel Spaß beim Einkauf!«
    Nicole verabschiedete sich. »Herzliche Grüße an den Colonel und Commander Othmarsen! Und wenn ihr ein date macht, sieh zu, daß es sich nicht mit heute abend überschneidet.«
    »Und vor allem nicht mit dem Jagd-Fahrplan des ominösen Werwolfs«, murmelte Zamorra. Seinetwegen waren sie ja schließlich extra hierher geflogen… Er wandte sich wieder dem Mann an der Rezeption zu. »Sie haben hier doch sicher irgendwo Tageszeitungen ausliegen. Ist auch der Daily Mirror dabei?« Vielleicht stand ja wieder etwas

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