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051 - Im Orbit

051 - Im Orbit

Titel: 051 - Im Orbit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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wieder aus der Vielzahl von Geräuschen heraus. »Abbinden!«, rief er. Er schwebte zu dem Verletzten. Der schwere Vorhang in seinem Hirn riss auf.
    »Her mit den Binden!« Er riss der Chambers das Verbandszeug aus den Händen und begann den Armstumpf abzubinden. Plötzlich begriff er, was er da oben neben dem Einstieg gesehen hatte.
    »Wie ist das passiert?!«
    »Die Wilde«, knurrte Lieutenant Harris' Stimme. Sie klang dumpf und kam nicht aus dem Helmfunk. »Sie hat ihm mit ihrem Schwert die Hand abgetrennt!«
    Matt horte jedes und verstand kein Wort. Er blickte zur Seite. Harris' Gesicht ragte aus einer zersplitterten Plastikkrause. Blut strömte ihm aus einer Kopfwunde über Brauen und Wangen in den Raumanzug. »Haben Sie sie angegriffen?«
    »Hatte ich zusehen sollen, wie sie den Major zerhackt?« Harris wurde laut. »Wie eine Furie hat sie herumgetobt!« Er deutete auf die Reste seines Helms. »Das verfluchte Biest hat mir den Helm zerschlagen!«
    Matt war fassungslos. Er sah sich im Bordlabor um und wusste nicht, was er tun oder sagen sollte. Liz schwebte heran. Der rote Schal wand sich um ihren Kopf, der Saum ihres Kleides um ihre Schenkel. Das Wasser reichte ihr schon bis zu den Knien. Sie versuchte Taurentbeque aus dem Tunnel zu ziehen. Einen Lendenschurz und ein zerschlissenes Netzunterhemd trug er, sonst nichts. Der ungeschälte Baumstamm, an den er sich klammerte, war ein Kreuz.
    Matt fröstelte. Alles was er sah, alles was er zu hören bekam, verwirrte ihn, raubte ihm den Atem. Er riss sich von dem Anblick seiner Exfrau und des ans Kreuz Gefesselten los. »Aruula!«, schrie er. Keine Antwort. Er dachte an die Pilzwucherungen, die das Destiny-Modul ausfüllten.
    Mein Schwert! Ich muss es holen und mich irgendwie zu ihr durcharbeiten…
    Über ein Luftschott gelangte er in den Mannschaftsraum des Shuttle. Auch hier stand alles unter Wasser. Er kramte die leicht gekrümmte Klinge aus seinem Spind. Am Fenster nach draußen sah er ein Gesicht. Es presste sich gegen das Glas, platt die Nase und die gespaltene Lippe, hinter ihm viele andere Gesichter, verstümmelt, entstellt - Nordmänner, ohne Zweifel. Sie hatten das Shuttle umzingelt!
    Zurück im Bordlaboratorium, erntete er ungläubige Blicke von Harris und Captain Chambers. »Was haben sie vor, General Crow?«, fragte die Chambers.
    »Es sind keine Running Men, es sind Nordmänner.« Matt wies auf den wimmernden Miller. »Machen Sie den Verband fertig«, wies er sie an. »Geben Sie ihm eine Infusion oder irgendwas sonst - was da ist, ganz egal. Rulfan wird ihnen helfen.« Rulfan nickte, die Chambers riss Augen und Mund auf. »Und dann rauf zu Dave. Machen Sie schon!«
    »Ich erwarte Ihre Befehle, Sir«, schnarrte Harris.
    »Kümmern Sie sich um die Zivilisten.« Mit einer Kopfbewegung deutete er auf Liz und den halbnackten Taurentbeque am Holzkreuz. Inzwischen wateten auch seine Eltern und die Schwedin im Labor herum.
    »Pass auf dich auf, Matt«, sagte seine Mutter.
    »Wenn das Wasser steigt, rettet euch in die oberen Bereiche der Bunkerkolonie.« Er wandte sich wieder an Harris.
    »Versuchen Sie Kontakt mit der Königin zu bekommen.« Und dann an Rulfans Adresse: »Verständige das Oktaviat von Salisbury, wir brauchen Verstärkung. Dein Vater soll zwei EWATs schicken.« Er wartete Rulfans Antwort nicht ab, sondern schaltete das EM-Feld aus und glitt in den Tunnel.
    »Aruula! Wo bist du!« Er stemmte sich aus dem Schott in die Schleuse. Die blu- tende Hand schwebte neben dem Ausstieg.
    »Aruula!« Er blickte nach oben in die grüne Stalagmitenhöhle. »Melde dich!«
    »Verfluchter Diener Orguudoos!«, zischte ihre Stimme im Helmfunk. »Wage es nicht, mir gegenüberzutreten! Ich werde dich töten!«
    Der schwere Vorhang auf Matts Hirn schien sich mit heißem Essig vollzusau- gen. Unfähig, sich zu rühren, schwebte er dem Destiny-Modul entgegen und hörte die so fremde und gleichzeitig vertraute Stimme geifern.
    »Alle deine Vasallen werde ich töten! Du wirst den Verrat bitter bereuen! Du glaubst, ich fürchte Baloor?« Wildes Gelächter dröhnte aus dem Helmfunk.
    »Seine Sternenburg wird brennen! Sie wird brennen und untergehen!«
    »Bei allen Sumpfgöttern! Was ist das?« Hollyday lauschte der hasserfüllten Stimme im Helmfunk. Eine Stimme, die ihm einen Eisschauer über den Rücken jagte und aus der ein zum äußersten entschlossener Wille sprach. Schalt auf CNN um, Mickey, sagte eine andere Stimme, die in seinem Kopf. Die Sumpfdotterdistel hier kann

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