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051 - In den Katakomben des Wahnsinns

051 - In den Katakomben des Wahnsinns

Titel: 051 - In den Katakomben des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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konnte nur noch im Schritttempo fahren. Mehr
als einmal verlor sie den dunklen Wagen, den sie verfolgte, aus den Augen. Doch
dann sah sie ihn wieder zwischen einem Acker und einer weit ausgedehnten Wiese
auftauchen. Doch ehe sie die Wegbiegung geschafft hatte – Ruhe, Stille. Kein
Motorengeräusch mehr. Keine Spur von dem Wagen.
    Sie folgte mit ihrem VW der deutlich erkennbaren Reifenspur. Doch dann
brach diese Spur abrupt ab. Sie bog nach links und führte genau über ein
brachliegendes Feld.
    Morna Ulbrandson hielt und blickte sich nach allen Seiten um. Dann fuhr sie
langsam über das Feld. Es führte hügelan.
    Immer wieder warf sie einen Blick in die Runde. Es gab hier zahlreiche
Baum- und Buschgruppen, die so dicht beisammenstanden, dass man in dieser
Dämmerung ohne Schwierigkeiten einen dort abgestellten Wagen leicht übersehen
konnte.
    Doch es gab keinen Hinweis dafür, dass die Mörderin des Totengräbers Hutch
sich in der Nähe aufhielt und nur darauf wartete, dass die Schwedin an ihr
vorüberfuhr.
    Morna kam nahe an eine Schonung heran. Zwei schmale Pfade führten in den
düsteren Wald. Auf keinem Weg zeigte sich auch nur die geringste Autospur.
    Die Schwedin hielt an und schaltete den Motor aus. Die Scheinwerfer
erloschen.
    War es der geheimnisvollen Fremden, die mehr tierische als menschliche Züge
an sich hatte, tatsächlich gelungen, sie an der Nase herumzuführen? Hatte sie
sich zu guter Letzt doch noch überlisten lassen?
    Sie stieg aus. Sie war es nicht gewohnt, sofort aufzugeben.
    Es gab hier nicht viele Chancen, einfach ungesehen zu verschwinden.
    Das erste, womit sie sich bewaffnete, war ein armstarker Knüppel, den sie
neben einer Baumwurzel fand.
    Morna Ulbrandson entfernte sich Schritt für Schritt von dem dunkelgrünen
VW. Sie stieg den Hügel hinauf. Ein schmaler Weg führte hier oben von einem
Pfad ab, der genau in den Wald lief.
    Sie wollte schon diesen Pfad gehen, als sie etwas wahrnahm, was sie
zusammenzucken ließ.
    Etwa fünfhundert Meter von ihr entfernt auf einem Hügel, der jedoch tiefer
lag als der, auf dem sie stand, entdeckte sie das abgelegene, stille und
finstere Haus Es war in der Dunkelheit zwischen den massigen Eichen kaum zu
erkennen.
    Morna schluckte.
    Sie ging über den steppenähnlichen Boden nach unten und musste dann wieder
aufwärts gehen, um auf den Weg zu kommen, der genau zum Haus führte.
    Nichts wies darauf hin, dass hier jemand wohnte, obwohl das Haus sicher
noch bewohnbar war. Auf den ersten Blick jedenfalls erweckte es diesen
Eindruck.
    Morna näherte sich dem Haus von der Seite. Das große, schwere Holztor war
weit geöffnet.
    Sie warf einen Blick in den Schuppen und ihr Herz blieb fast stehen. Der dunkle Wagen ! Dort stand er.
    In der Eile fand die Mörderin nicht mehr die Zeit, die Schuppentür zu
verriegeln.
    Die Augen der jungen Schwedin waren nur spaltbreit geöffnet.
    Morna hielt sich dicht an die Schuppenwand gepresst, als sie sich jetzt dem
Vordereingang des Hauses näherte. Sie war auf der richtigen Spur und durfte
sich jetzt keinen Kunstfehler mehr erlauben.
    Ihr Blick wanderte die raue, düstere Hauswand hoch. Nicht ein einziges
Fenster war zu sehen. Alle waren mit Läden verschlossen. Und einige hatte man
sogar vernagelt. Die Agentin tastete nach dem eisernen, vom Regen feuchten
Geländer, das die schmale, ausgetretene Sandsteintreppe flankierte. Kurz darauf
stand sie vor der Haustür. Es gab keine Klingel. Und von dem ehemaligen Klopfer
waren nur noch die dicken Messingschrauben vorhanden.
    Morna drückte die eiserne Türklinke herunter. Ihre Muskeln und Sehnen
spannten sich, als sie erkannte, dass die Tür nicht verschlossen war.
    Ihr berufsmäßiges Misstrauen erwachte. Doch zwei Sekunden später war sie
bereit zu glauben, dass ein Verdacht unbegründet war. Sie untersuchte Schloss
und Riegel genau und stellte fest, dass die Tür in der Tat nicht mehr
abzuschließen war. Das Schloss war völlig durchgerostet.
    Sie stieß die Tür zunächst nur spaltbreit auf, konnte dabei nicht
verhindern, dass die Scharniere laut quietschten. Staub und feiner Sand fielen
auf sie herab. In der linken oberen Türecke entdeckte die Agentin ein großes
Spinnennetz. Offenbar war dieser Eingang schon lange nicht mehr benutzt worden. Diente dieses alte, baufällige Haus der
geheimnisvollen Frau etwa als Unterschlupf?
    Diese Erklärung drängte sich ihr förmlich auf.
    Morna musste sich eingestehen, dass dies seit langem ihr geheimnisvollstes
Abenteuer war.
    Sie

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