Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
051 - In den Katakomben des Wahnsinns

051 - In den Katakomben des Wahnsinns

Titel: 051 - In den Katakomben des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
als fünf
Minuten ohne Sauerstoff waren.
    Bei Unfällen und Operationen war es schon vorgekommen, dass das Herz
aussetzte. Damit war auch gleichzeitig die Sauerstoffversorgung des Gehirns
ausgeschaltet worden. Schon oft war es dadurch zu Schwachsinn,
Gedächtnisschwund oder gar Bewusstseinsspaltung gekommen.
    Vielleicht lag ähnliches auch hier vor? Doch die Schwedin wusste von den
teuflischen Experimenten zu wenig, um sich ein abschließendes Urteil erlauben
zu können.
    Ann Muller war nur ein Fall. Ein ungelöstes Rätsel offenbar auch für den
Initiator der Versuche. Denn während der letzten Wochen hatte man Ann Muller in
ihrem Heimatort hin und wieder zu nachtschlafender Zeit gesehen. Irgendeine
Erinnerung schien in ihr aufgeflackert zu sein.
    Morna erschauerte, als sie sich vorstellte, was für eine Situation für Ann
Muller alias Helen Carter hätte entstehen können, wenn sie durch Zufall auf den
kleinen Friedhof gekommen und dort ihr eigenes Grab gesehen hätte. Ihren Namen
auf einem Grabstein! Hätte das ihre Erinnerung völlig intakt gebracht?
    Sie schloss die Tür zur Leichenkammer und wandte sich ab.
    Genau ihr gegenüber befand sich die graue Metalltür mit dem Handrad. War
dies ein geheimer Ein- und Ausgang?
    Ihr Herz pochte, und sie hatte das Gefühl, das Geräusch werde tausendfach
verstärkt durch die Katakomben hallen.
    Sie drehte das Handrad bis zum Anschlag zurück und konnte dann die Tür
leicht nach vorn ziehen.
    Morna war gespannte Aufmerksamkeit und erwartete, hier einen Hinterausgang
zu entdecken, der auf der anderen Seite des Hauses hinausführte.
    Sie war erstaunt, dass ihr keine kühle Luft entgegenschlug. Der Luftstrom
war sehr warm.
    Wie in einem Brutkasten , drängte sich Morna der Vergleich auf.
    Das Gewölbe, das sich vor ihr ausdehnte, war matt erleuchtet. Es herrschte
gedämpftes Halblicht wie in einer Bar, ein Licht, bei dem die roten und grünen
Töne überwogen.
    Ein leises, gurgelndes Geräusch und ein seltsamer Aufbau fesselte ihre
Aufmerksamkeit.
    Sie stand auf der Schwelle zum privaten Reich des geheimnisumwitterten
Professor Sanders, nach dem alle Welt suchte.
    Das Grauen schnürte ihr die Kehle zu, als sie erkannte, was sich ihren
Blicken bot.
     
    ●
     
    Der Agent und der Gehirnchirurg gingen zunächst um das Haus des
Psychotherapeuten herum. Dann betätigte Larry Brent den großen Klingelknopf und
wartete. Nichts in dem düsteren Haus regte sich. Niemand öffnete.
    »Er ist nicht da«, sagte Morron überflüssigerweise. Seine Blicke schweiften
an der Fassade hoch. Hinter keinem Fenster brannte Licht. Larry nahm den
Universalschlüssel aus seiner Hosentasche und öffnete das Tor. Morron blickte
ihn aus großen Augen an.
    »Sie wollen eindringen?«, fragte er leise.
    »Dachten Sie, ich wäre zu meinem Vergnügen hergekommen, Doktor? Sie
vergessen, dass ein Mordanschlag auf Sie verübt wurde! Der einzige, der von
Ihrer Anwesenheit in Alness wusste – war Dr. Fond.« Larry schob das Tor vor
sich her. Es quietschte leise in den Angeln.
    Sie gingen auf das finstere Haus zu. Morron sah sich nach allen Seiten um.
Er fühlte sich offensichtlich nicht wohl in seiner Haut. Rechnete er damit,
dass sich sein unheimlicher Gegner hier verborgen hielt, dass Fond, der
irgendeinen geheimnisvollen Kontakt zu Professor Sanders haben musste, ahnte,
er würde in sein Haus kommen, nachdem der Anschlag auf sein Leben missglückte?
    Larry ging die breiten Stufen hoch. Er klingelte noch einmal und pochte
dann kräftig gegen die Tür.
    Auch hier öffnete der Spezialagent mit dem Universalschlüssel schließlich
die Haustür.
    Als Angehöriger der PSA hatte er das Recht, in das Haus eines dringend
Verdächtigen einzudringen, wenn ihm nicht geöffnet wurde.
    Und in diesem besonderen Fall bestand sogar höchste Eile. Die Begegnung mit
dem Unheimlichen, der einen unförmigen Schädel auf den Schultern trug, saß ihm
jetzt noch in den Knochen.
    Morron hatte die Plastikschale, die der geheimnisvolle Eindringling auf dem
Schädel getragen hatte, gründlich untersucht. Er bestätigte dem PSA-Agenten,
dass er niemals zuvor etwas Ähnliches gesehen hatte. Die Schale war elastisch,
sie passte sich dem unförmig gewachsenen Hirn genau an.
    Morron hatte verlauten lassen, dass ihn der Schädel im Prinzip an den
Versuch erinnerte, den sein Freund Sanders vor zwei Jahren bei sich selbst
durchgeführt hatte.
    Dieser Hinweis war mit entscheidend für das Verhalten Brents. Er durfte dem
Psychotherapeuten keine

Weitere Kostenlose Bücher