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051 - In den Katakomben des Wahnsinns

051 - In den Katakomben des Wahnsinns

Titel: 051 - In den Katakomben des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Dr. Fond
und legte die Tote auf eine Bahre.
    Dann entfernte sie sich wieder aus den Katakomben und brachte von draußen
aus dem Kombifahrzeug, mit dem sie gekommen war, ihre Schwester und dann den
toten Stuart White. Wortlos schob sie nacheinander die drei Bahren in eine
kahle Kammer, die sich dem Gewölbe nach dem Operationssaal anschloss.
    Ohne ein Wort zu verlieren, entfernte sich Joan Rowley in die Tiefe des
düsteren Labyrinthes. Es war nicht notwendig, irgendetwas zu erklären. Sanders
war bereits unterrichtet.
    Dr. Fond wollte seine unterbrochene Arbeit fortsetzen. Er setzte bereits
das Skalpell an, um die Stelle zu markieren, an der er den Schädel der
Spezialagentin öffnen wollte, als es ihn wie ein Blitz durchzuckte.
    Sein Körper spannte sich, er legte das Skalpell auf die Glasplatte zurück
und löschte das Licht. Er hatte es plötzlich sehr eilig, aus den Katakomben zu
kommen.
    Sanders veranlasste ihn dazu, so schnell wie möglich nach dem Rechten zu
sehen.
    »... es geht um Dr. Morron «,
hallte es in ihm nach wie ein Echo. Der Psychotherapeut begegnete auf dem
düsteren Gang der Gestalt, die dem Gehirnchirurgen im Hotelzimmer aufgelauert
hatte. Fond huschte an ihr vorüber.
    In der letzten Zeit kam es immer wieder zu Zwischenfällen. Unerwartet traf
Sanders Entscheidungen, die sich widersprachen.
    Das Hirn war krank. Fond fühlte sich elend und niedergeschlagen. Er wusste
nicht, dass es die Krankheit von Sanders war, die er spürte, die sich auf ihn
übertrug.
    Dr. Fonds Bewusstsein war gespalten. Er führte den Befehl aus, den er
erhielt. Sanders hatte einen Boten zu Dr. Morron geschickt. Der Bote hatte
seine Mission offensichtlich nicht erfüllen können, denn er war unverrichteter
Dinge wieder in die Katakomben zurückgekehrt.
    »... Morron ist entkommen. Ich
brauche ihn. « Fonds Lippen bewegten sich, doch kein Laut kam aus seiner
Kehle. Die Stimme erscholl in seinem Bewusstsein und entwickelte sich anstelle
seiner eigenen Gedanken. » Er muss
hierher. Morron wird sich durch die Begegnung mit dem Boten kaum abschrecken
lassen. «
    Fond nickte, während er anfing zu rennen.
    Dr. Clay Morron kannte nur eine einzige Adresse in Alness: das war die
Anschrift von Dr. Fond.
    Ein unvorhergesehenes Ereignis hatte eine Gefahr heraufbeschworen, die
Sanders wieder unter Kontrolle bringen musste.
    Während er lief, warf Fond einen hastigen Blick zurück in die düstere
Katakombe. Er sah die Umrisse des Operationssaales nicht mehr und ahnte die
dunkelgraue Metalltür mehr, als dass er sie sehen konnte. Hinter dieser Tür
lebte und dachte Professor Sanders. Er brauchte Hilfe – und er wehrte sich
gleichzeitig gegen diese Hilfe.
    Fond verließ über die alte, massive Kellertür das einsame Haus, das er vor
anderthalb Jahren zum ersten Mal betreten hatte und das seitdem seine zweite
Heimat war.
    Der Psychotherapeut setzte sich hinter das Steuer des dunklen
Kombifahrzeugs, dessen Motor noch warm war. Er fuhr den holprigen Weg hinunter,
passierte den breiten Waldpfad und trat dann tief das Gaspedal, um so schnell
wie möglich nach Alness zu kommen.
    Sanders fühlte instinktiv, dass eine Gefahr im Anzug war, der er im Keim
begegnen musste. Die fiebernden Augen Fonds waren starr geradeaus gerichtet. Er
war auf dem Weg zu seinem Haus.
     
    ●
     
    Die junge Schwedin stöhnte. Wie ein Zentnergewicht legte sie ihren Kopf zur
Seite. Ihre Lippen bewegten sich. Zusammenhanglose Worte kamen aus ihrem Mund.
    Mühsam schlug sie die Augen auf. Es dauerte einige Sekunden, ehe sie
begriff, wo sie sich befand. Die schemenhaften Umrisse des Operationssaales
schälten sich aus der grünlichen Finsternis des Gewölbes.
    Sie hörte das ferne Jammern und Stöhnen, das über die Lippen der
unheimlichen Menschen kam, die diese Katakomben bewohnten, die sie offenbar nur
in besonderen Fällen zu verlassen schienen. Einmal sah sie einen dunklen Schatten
am Eingang des Operationsraumes vorbeihuschen.
    Morna Ulbrandson presste die Lippen zusammen. Ihre Kopfhaut verzog sich
schmerzhaft, und die Schwedin hatte das Gefühl, als würde ein Eisberg auf ihrem
Kopf liegen.
    Ihre Hände waren dick angeschwollen. Fond hatte die Schlaufen stark
angezogen.
    Die Agentin atmete tief durch. Der Fremde schien durch irgendetwas
unterbrochen worden zu sein. Systematisch fing sie an, ihre Muskeln zu spannen
und wieder zu lockern. Sie bezweckte damit, den Spielraum zwischen Schlaufe und
ihren Arm- und Fußgelenken zu erweitern.
    Es war ein mühseliges und

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