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0512 - Der Flug der GATOS BAY

Titel: 0512 - Der Flug der GATOS BAY Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hörten sie das Rumoren glutflüssiger Magmamassen, die einen Weg zur Oberfläche suchten.
    „Wir gehen nicht ohne unsere Freunde", entschied der CheF ohne Kommentar. „Und nun weiter, Haigra, gehen Sie vor, dann sind Sie schneller oben..."
    Der Blue ging voran, und er wußte, daß der CheF ihn nicht mehr aus den Augen lassen würde.
    Vorn schimmerte Tageslicht. Sie hatten den Zeitpunkt ihrer Flucht so gewählt, daß sie noch drei oder vier Stunden Tageslicht zur Verfügung hatten. Bis dahin mußten sie die Küste erreicht haben.
    Haigra stand als erster auf der erstarrten Lavafläche. Tief unten im Westen schimmerte das Meer. Der CheF und Gaddard traten nach ihm auf das Plateau. Langsamer folgten die anderen.
    Es war heiß. Das Gestein hatte die Wärme des ganzen Tages aufgespeichert und schien nur darauf gewartet zu haben, sie jetzt wieder freizubekommen. Drüben im Norden und Osten begann der Dschungel, dahinter lagen die Städte der Tratzschoner. Im Westen und Süden war das Meer.
    Rötel machte eine hastige Bewegung und riß sich los. Aidala, die die Raubkatze an der Leine hielt, war viel zu überrascht, um schnell genug zu reagieren. Das Wesen, von seinen Urinstinkten getrieben, raste in gestreckten Sätzen über die abfallende Lavafläche und verschwand Minuten später im Urwald.
    „Den wenigstens sind wir los", meinte Haigra zufrieden.
    Der CheF würdigte ihn keiner Antwort.
    Er hätte auch keine Zeit dazu gehabt.
    Keine hundert Meter entfernt wölbte sich die erstarrte Lavafläche plötzlich nach oben, brach auseinander und gab dem nachfolgenden Magma freien Raum. Die glutflüssige Hölle brach aus dem Planeteninnern hervor, um in die Ebene zu fließen.
    Gleichzeitig erfolgte ein leichtes Beben, und an mehreren Stellen des gewachsenen Felsens entstanden neue Spalten. Aus der Tiefe kam ein grollendes Donnern, das sich zu einem wahren Orkan verstärkte und die Flüchtlinge fast zu Boden geworfen hätte. Jedem, der noch denken konnte, war klar, was geschehen sein mußte.
    Hotchka sprach es aus: „Die Station - es hat sie erwischt. Es muß Wasser und Magma zugleich eingedrungen sein - eine Explosion war unausbleiblich.
    Ich glaube, wir können uns die Sprengung sparen."
    „Sie wäre jetzt wohl auch zu gefährlich", stimmte der CheF ihm zu und deutete hinab zum Meer. „Versuchen wir lieber, den günstigsten Weg zu finden. Kalcora wird vorausfliegen und den Kundschafter spielen. Zum Glück lernt er schneller als jeder der anderen Verdummten."
    Langsam folgten sie dem voranfliegenden Siganesen, der so winzig war, daß man ihn in der Luft kaum erkennen konnte. Nur der Funk verband sie.
    Sie folgten einem kleinen natürlichen Grat, der von dem abfließenden Magma nicht überflutet worden war. Der Boden war fest und sicher. Er fiel langsam nach Westen ab, und wie Kalcora berichtete, erreichte der Grat in knapp einem Kilometer Entfernung einen bequemen Abstieg zum Meer.
    Hotchka bildete den Abschluß und sorgte dafür, daß keiner der Verdummten zurückblieb. Man hatte ihnen keine Kampfanzüge gegeben, da sie deren Funktionen ohnehin in der kurzen Zeit nicht mehr hatten neu erlernen können. Die beiden Blues verhielten sich diszipliniert und vernünftig, wenn man ihnen auch jede Richtungsänderung extra ansagen mußte. Bei den zehn Terranern verhielt es sich ähnlich. Um die beiden Gentals und Silk brauchte sich' Hotchka kaum zu kümmern. Sie witterten das nahe Meer und folgten den Vorangehenden ohne den geringsten Versuch, etwa eine gefährliche Abkürzung zu nehmen.
    Haigra ging ein wenig langsamer, bis der CheF unmittelbar hinter ihm war.
    „Woher sollen wir ein Schiff nehmen?" fragte er und vermied es dabei, den Kommandanten anzusehen. „Der Hafen liegt weiter nördlich, und ich glaube kaum, daß man uns ein Schiff gäbe, selbst wenn wir dafür bezahlten."
    „Ist das Ufer hier im Süden nicht für seine guten Fischgründe bekannt?" fragte der CheF. Als Haigra nickte, fuhr er fort: „Na also, es könnte sein, daß jemand zu fischen versucht. Dann werden Sie mit ihm reden. Er soll uns das Schiff überlassen, oder wir nehmen ihn mit zum Festland."
    „Ein Fischer? Die benutzen meist alte Boote, die kaum segeltüchtig sind. Es gibt sogar noch Segelboote. Wie wollen Sie damit das Festland erreichen, ganz abgesehen davon, daß Sie sich auf Ihre Leute nicht verlassen können? Warum lassen Sie sie nicht zurück, dann wäre alles viel unkomplizierter."
    „Ich sagte Ihnen schon, daß das nicht in Frage kommt,

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