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0512 - Der Flug der GATOS BAY

Titel: 0512 - Der Flug der GATOS BAY Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nur einen von ihnen fing, konnte er sich einige Tage Ruhe gönnen.
    Trotz seiner Sorge um die verschollene Familie begann ihm das Leben wieder Freude zu bereiten. Eine große Zivilisation schien in der Verdummungswelle zu ersticken, die Technik brach zusammen, die Blues rebellierten, aber Renda spürte nichts mehr davon. Das einfache, natürliche Leben hatte ihn wieder, und er fühlte sich wohl dabei.
    Er hatte keine Sorgen mehr, denn das Meer gab, was er zum Leben benötigte.
    Die Rauchwolke stand noch immer über dem Vulkan, und einmal war Renda so, als sähe er rotflüssiges Feuer aus einer Erdspalte hervorquellen. Er segelte ziemlich dicht am Ufer vorbei, aber instinktiv ahnte er die Gefahr, die von dem Vulkan auszugehen drohte. Er wendete und fuhr wieder aufs Meer hinaus.
    Hier fühlte er sich sicher. Hier, so wußte er, konnte ihm nichts passieren, und Stürme gab es nicht allzuoft im Gamos-Meer, aber wenn es mal einen gab, konnte er tagelang mit unverminderter Stärke anhalten. Zum Glück jedoch kündigte sich ein solches Naturereignis meist durch riesige Wolkenfelder im Osten an, die. dann durch die Rotation des Planeten nach Westen getrieben -wurden.
    Renda Dork fürchtete den Sturm nicht. Sein kleines Schiff war seetüchtig und hatte schon manchen Orkan ohne Schaden überstanden.
    Er war stolz auf sein Schiff.
    Genügend weit von der vulkanischen Küste entfernt, reffte er die Segel und ließ das Boot treiben. Er warf die Angeln aus und döste in den warmen Tag hinein.
    Am späten Nachmittag erst, als die Sonne bereits zu sinken begann, fing er zwei große Fische. Er zog den einen an Bord und tötete ihn. Den anderen steckte er in einen Drahtbehälter, den er wieder im Wasser versenkte. So blieb der Fisch am Leben. konnte aber nicht mehr entkommen. In einigen Metern Tiefe schwebte er hinter dem treibenden Boot her.
    Etwas summte bösartig.
    Renda sah nach oben zur Mastspitze. Ein großes Insekt - vielleicht auch ein kleiner Vogel - umkreiste den höchsten Punkt des Bootes und schien nur darauf zu warten, sich auf Renda zu stürzen. Es gab viele Arten von Insekten auf Pampas, aber so ein großes und silberglänzendes hatte der Fischer noch nie gesehen. Er blickte sich nach einer Waffe um, falls das Tier ihn angreifen sollte.
    „Das ist unnötig", sagte das Insekt mit piepsender Stimme, aber durchaus verständlich in der Sprache der Blues. „Ich will dir nichts tun, mein Freund, ich möchte dich nur um einen Gefallen bitten. Darf ich herunterkommen ?"
    Renda hatte die Bedeutung eines Translators längst vergessen, und im übrigen hatte er genug damit zu tun,' die erstaunliche Tatsache zu verdauen, daß ein Käfer oder eine Riesenfliege sprechen konnte. Automatisch senkte er den Diskuskopf zum Zeichen der Zustimmung.
    „Wer bist du ?" fragte er erstaunt.
    „Ich bin Mortom Kalcora, der Siganese - aber das erkläre ich dir später noch. Meine Freunde und ich brauchen dein Boot, denn wir müssen hinüber zum Festland. Kannst du uns hinbringen?
    Wir werden dich gut dafür bezahlen."
    „Deine Freunde?"
    „Eine lange Geschichte, die du jetzt doch nicht so schnell verstehen würdest, aber während der Reise haben wir Zeit genug zu Erklärungen. Kann ich meinen Freunden sagen, daß du bereit bist? In zwei oder drei Tagen sind wir am Ziel, und du kannst umkehren oder dort bleiben, ganz wie du willst. Du bekommst Geld von uns, oder Nahrungsmittel. Wir schenken dir einen Impulsstrahler oder ein Fluggerät, mit dem du dich in die Lüfte erheben kannst wie ich. Nun, was meinst du dazu?"
    Renda Dork war zwar verdummt, aber er begriff schon, daß jemand etwas von ihm wollte und dafür etwas zu geben bereit war. Das Leben war schön, aber langweilig. Das Abenteuer würde Abwechslung bedeuten, und nicht nur das.
    Ein Gerät, mit dem man fliegen konnte...!
    „Ja, ich bin bereit, euch über das Meer zu bringen", stimmte er schließlich zu. „Hole deine Freunde!"
    „Du mußt schon zu ihnen kommen. Sie warten am Ufer in der kleinen Felsenbucht unterhalb des Vulkans. Es wird bald Nacht.
    Wir werden uns bekannt machen, diese Nacht in der Bucht bleiben und erst morgen bei Sonnenaufgang die Reise beginnen.
    Setze die Segel, oder kannst du mit dem Motor noch umgehen?"
    „Ich benutze ihn fast nie", sagte Renda und wendete abermals.
    Gleichzeitig zog er die Segel auf. „In zwei Stunden sind wir in der Bucht..."
     
    4.
     
    Sie standen auf einem Zwischenplateau hoch über dem Meer.
    Weiß schimmerten die Segel des Bootes, das

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