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0513 - Sandra und die Mördermaske

0513 - Sandra und die Mördermaske

Titel: 0513 - Sandra und die Mördermaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wäre.«
    Sie hatte das Gewehr fallen lassen. Ich legte meine Hand auf ihre Schulter. Auch Suko kam herbei. Als er neben uns stand, stellte ich meine Frage. »Sie sind mit dem verunglückten Wagen gekommen, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Und der Tote?«
    Noch immer schaute sie mich nicht an. »Es ist mein Bruder«, erklärte sie mit leiser Stimme.
    »Wollten Sie ihn zum alten Kloster schaffen?«
    Sie nickte heftig.
    »Weshalb?«
    »Er kam von dort.«
    »War er ein Mönch?«
    »Früher ja, aber dann…« Sie winkte ab. »Ach, es ist doch alles egal, wo er nicht mehr lebt.«
    Zum erstenmal schaute sie hoch. Wir sahen ihr Gesicht. Es war fein geschnitten, diese Frau konnte man als hübsch bezeichnen. Sie hatte dunkle Augen und einen vollen Mund. »Nein, es war nicht mein Mann. Ich… ich bin nicht verheiratet. Es ist trotzdem eine Person, die ich geliebt habe. Der Tote ist mein Bruder.«
    »Wie heißen Sie?«
    »Wieran, Sandra Wieran.«
    Ich schaute Suko an. Er überließ mir die Antwort. »Dann ist der Tote also Basil Wieran?«
    Sandra ging einen Schritt zurück. »Sie… Sie kennen meinen Bruder, Mister.«
    Auch ich stellte Suko und mich vor. »Kennen ist zuviel gesagt. Wir suchen ihn, wir haben den Namen gehört. Ohne Grund, Miß Wieran, sind wir auch nicht hier.«
    »Was hatten sie denn mit meinem Bruder zu tun?« fragte sie, nachdem sie ihre Überraschung verdaut hatte.
    »Bisher noch nichts. Wir waren hinter ihm her, weil wir ihn sprechen wollten. Leider ist das nicht mehr möglich.«
    Sie sah uns ins Gesicht. Der Wind wirbelte ihre Haare hoch, sie drückte sie wieder zurück. »Was hatten Sie denn mit meinem Bruder zu tun? Aus welch einem Grund wollten Sie ihn sprechen? Wer sind Sie überhaupt?«
    »Wir sind Polizeibeamte. Scotland Yard.«
    Noch einmal erschrak sie. »O Gott, auf Sie habe ich geschossen.«
    »Das ist vergessen«, meinte Suko. Er hatte damit auch in meinem Sinne gesprochen.
    »Danke.« Sie hob die Schultern. »Ich weiß nicht, ob sich mein Bruder etwas hat zuschulden kommen lassen. Ich sah ihn fast fünf Jahre nicht mehr. Erst vor drei Tagen kam er zu mir. Er war völlig am Ende, er wurde verfolgt.«
    »Vielleicht von einer Maske!«
    »Ja, Mr. Sinclair. Es war eine Silbermaske mit roten Augen.«
    »Genau die suchen wir.«
    »Hier?«
    »Das wissen wir noch nicht. Jedenfalls führt eine Spur in das alte Kloster. Jetzt mal etwas anderes, Miß Wieran. Aus welchem Grunde sind Sie hier, und weshalb haben Sie den Toten mitgenommen? Doch bestimmt nicht aus Spaß?«
    »Nein, das nicht.« Sie hatte das Gewehr an den Felsen gelehnt und knetete die Hände. »Am besten wäre es wohl, wenn ich vorn beginne.«
    »Das ist gut.«
    »Also hören Sie zu, Mr. Sinclair. Es ist eine Geschichte, die unglaublich klingt, doch den Tatsachen entspricht. Das kann ich Ihnen versprechen. Kein Wort ist gelogen.«
    Dann hörten wir, was ihr widerfahren war. Besonders die letzten Worte ihres Bruders waren interessant. Er hatte seine Schwester nach Schottland geschickt. Sie sollte das Geheimnis der Maske lüften, die finsteren Mächten gehorchte.
    Suko und ich bewunderten den Mut der Frau. Die Reise hätte nicht jede unternommen.
    »Ich nahm die Leiche meines Bruders mit, weil ich wieder die Stimme hörte.«
    »Gab sie Ihnen den Befehl?« fragte Suko.
    »So ist es, Inspektor. Sie erklärte mir, daß der Tote ihr gehören würde. Ich sollte ihn mit in das Kloster bringen. Dann passierte das mit dem Wagen. Ich wollte zunächst einmal nachschauen und versuchen, anschließend den Toten zu holen.«
    »Die Leiche wäre schwer gewesen.«
    »Das weiß ich.«
    Ich räusperte mich. »Jetzt haben Sie ja die entsprechende Hilfe, Miß Wieran.«
    Sie bekam große Augen. »Wollen Sie mir wirklich helfen, den Toten ins Kloster zu bringen?«
    »Man muß den Wunsch der Maske erfüllen.«
    »Und dann?«
    »Werden wir weitersehen. Die Maske wird Ihnen das nicht ohne Grund nahegelegt haben. Welch eine Kraft hinter ihr steht, hat Ihr Bruder nicht zufällig erwähnt?«
    »Nein, Mr. Sinclair. Er sprach ziemlich allgemein. Ich bin da nicht zurechtgekommen.«
    »Das kann ich verstehen.«
    Suko dachte praktischer. »Noch ist es hell, John. Wir sollten uns beeilen, wenn wir vor Einbruch der Dunkelheit das Kloster noch erreichen wollen.«
    »Okay.«
    »Dann holen Sie jetzt den Toten?« fragte Sandra mit sehr leiser Stimme.
    »Sie können hier auf uns warten!«
    »Das… das mache ich auch.«
    Suko und ich gingen. »Was meinst du?« fragte mein Freund, als wir

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