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0513 - Sandra und die Mördermaske

0513 - Sandra und die Mördermaske

Titel: 0513 - Sandra und die Mördermaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verstummte. »Die Idee ist verrückt, Suko, und vielleicht deshalb gut. Kann es nicht sein, daß die Maske dem Mann Augen, Nase und Mund geraubt hat?«
    »Dann hätte sie auf dem Gesicht sitzen müssen.«
    »Was spricht dagegen?«
    »Bisher noch nichts.«
    »So ist es.«
    Suko holte durch die Nase Luft. »Manchmal flößt du mir Furcht ein, John. Verdammte Furcht.«
    »Seit wann bist du so ängstlich?«
    »Ich weiß es auch nicht. Ich habe selten einen Fall erlebt, der mich so beunruhigt.«
    »Wir fahren trotzdem weiter!« entschied ich. »Die Frau werden wir bestimmt im Kloster treffen und ihr dann die entsprechenden Fragen stellen.«
    Auf dem weichen Boden war unser Rover tiefer eingesackt. Die Reifen mußten sich freifressen. Durch den Wald kamen wir nicht, die Bäume standen einfach zu dicht.
    Wir umrundeten ihn und hatten danach freie Sicht. Der Hang lag vor uns. Er war mit mehr als menschengroßen Büschen bewachsen, die sich über die großen Steine und Feldbrocken gelegt hatten und wegen ihrer moosbedeckten Flächen kaum auffielen.
    Das Kloster entdeckten wir ebenfalls. Sein altes Mauerwerk hatte die Farbe des Himmels angenommen. Ein schwer wirkendes Grau.
    Solange es möglich war, benutzten wir den Rover. Auch für ihn gab es eine Grenze. Sie war erreicht, als sich eine Rinne auftat, die zum Kloster hochführte.
    »Ende der Fahnenstange«, sagte ich, stieg aus und hörte schon den Knall.
    Ein Schuß!
    Sofort lag ich flach neben dem Rover, auch Suko war auf der anderen Seite weggetaucht.
    Der Gras- und Moosboden war weich und feucht. Die hohen Gräser nahmen mir die Sicht, aber nicht das Gehör.
    Die Frauenstimme klang kalt, hart, aber dennoch zitternd. »Sie steigen jetzt in Ihren Wagen und verschwinden wieder. Wenn nicht, schieße ich gezielt…«
    ***
    Die Aufregung war klar ausgesprochen worden. Klarer ging es eigentlich nicht. Trotzdem verspürte ich nicht die Lust, ihr zu folgen. Die Frau war allein, wir zu zweit, und sicherlich hatte sie mehr Angst als Vaterlandsliebe.
    »Wollen Sie zwei Menschen umbringen?«
    »Wenn es sein muß.«
    Ich lachte. »Haben Sie schon mal getötet?«
    »Nein, aber ich werde es tun!«
    »Woher wollen Sie wissen, daß wir nicht auf Ihrer Seite stehen, Madam? Woher?«
    Die Antwort kam nicht sofort. Nach einer Weile sagte sie: »Ich weiß es eben.«
    »Das kann auch ein Irrtum gewesen sein!«
    »Nein!«
    »Dürfen wir dann aufstehen?« fragte Suko.
    »Aber sehr vorsichtig!«
    »Natürlich.«
    Mein Freund erhob sich als erster. Ich ließ einige Sekunden verstreichen, bevor ich mich in die Höhe drückte und sicherheitshalber die Arme anhob, damit die Unbekannte sah, daß wir nichts im Sinn hatten.
    Zum erstenmal konnte ich sie sehen. Die Unbekannte hatte sich einen strategisch günstigen Punkt ausgesucht. Sie stand erhöht, zudem noch auf einem Felsblock, und sie hielt mit beiden Händen ein Jagdgewehr umklammert. Luigi hatte von einer Person mit schwarzen Haaren gesprochen. Das stimmte nur bedingt. Die Grundfarbe der im Wind wehenden Haare war dunkel. Dazwischen aber leuchteten hellere Strähnen, die einen silbrigen Glanz bekommen hatten.
    Sie trug halbhohe Stiefel, eine dunkle Hose und eine graue Jacke, die halb geschlossen war. Darunter leuchtete weiß der Stoff eines Pullovers. Ihr Gesicht war nicht genau zu erkennen, trotzdem rechnete ich damit, daß sie Angst hatte.
    Mit weiterhin erhobenen Armen stellte ich die nächste Frage.
    »Sind Sie eigentlich sicher, daß wir Feinde sein müssen, Miß Unbekannt?«
    »Ja!«
    »Woher?«
    Ich bekam keine Antwort. Ihr fehlten die richtigen Worte.
    Vielleicht wußte sie, daß sie einen Fehler begangen hatte, jedenfalls sagte sie trotzig. »Verschwinden Sie wieder, aber schnell!«
    »Nein, wir bleiben!« Ich ließ die Hände sinken und setzte mich in Bewegung.
    »Vorsicht, John!« warnte Suko.
    »Ja, ja, schon gut!«
    »Bleiben Sie stehen!« schrie mich die Unbekannte an. Die Mündung wies jetzt auf mich.
    »Ich gehe weiter!«
    Da schoß sie wieder. Ich warf mich nicht zur Seite, denn sie hatte an mir vorbeigezielt. Die Kugel hackte in den Boden. Das Echo des Schusses rollte durch die Stille. Danach ließ die Frau das Gewehr sinken und sprang vom Felsen.
    Als ich sie erreichte, hatte sie den Kopf gesenkt. »Verflucht«, sagte sie schluchzend. »Ich kann es nicht. Ich kann nicht auf Menschen schießen. Machen Sie, was Sie wollen.«
    »Seien Sie froh, Madam.«
    »Froh.« Sie lachte auf. »Als wenn nicht schon genug Unheil geschehen

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