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0514 - Macumbas Totenhöhle

0514 - Macumbas Totenhöhle

Titel: 0514 - Macumbas Totenhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ließ es darauf ankommen.
    Er wurde genau in dem Moment erwischt, als seine Fäuste nach unten schlugen.
    Es war ein wahrer Hammerschlag. Ein Hieb, dem kein Widerstand entgegengesetzt wurde, und der nicht nur die Motorhaube des Golf traf, sondern sie auch fast zertrümmerte.
    Jane hörte den Knall. Sie sah plötzlich die Mulde und auch die Risse in Lack und Blech.
    Trotzdem fuhr sie an.
    Der Farbige wurde in Höhe der Oberschenkel erwischt und hätte normalerweise zurückkatapultiert werden müssen.
    Nicht er.
    Virgil wuchtete sich vor. Mit seinem gesamten Gewicht prallte er auf die Motorhaube, aber das war nicht alles. Noch während des Sprungs hatte er ausgeholt und rammte nur die rechte Faust vor.
    Sein Ziel war die Frontscheibe!
    Die Faust kam wie ein Stück Eisen. Es kümmerte ihn auch nicht, daß er in Glas hineinschlug. Jane sah die Szene wie in einem furchtbaren Zeitlupenfilm.
    Sie sah die Scheibe brechen, platzen. Die Scherben und Krümel flogen ihr entgegen, sie spürte die Kühle und hörte den Schrei.
    Instinktiv hatte sie den Kopf eingezogen und sich gleichzeitig zur Seite gedrückt. Wäre es nicht so gewesen, hätte sie die Faust möglicherweise erwischt.
    Dafür krachte sie mit einer so starken Kraft gegen den Lenkradring, daß dieser verbogen wurde.
    Längst waren ihre Füße von den Pedalen gerutscht. Der Wagen fuhr auch nicht mehr, sie hatte den Motor abgewürgt. Der Golf hatte sich noch aus der Parktasche herausgeschoben.
    Mit dem Ellbogen sorgte Virgil dafür, daß auch restliche Splitter aus dem Rahmen geschleudert wurden, und Jane konnte ihn auf der Haube liegen sehen.
    Er grinste wieder.
    Seine rechte Hand war noch geballt. Auf den spitz hervortretenden. Knöcheln klebten einige Blutperlen. In den Augen strahlten die Wut und auch der Triumph.
    »Du kannst mir nicht entkommen«, sagte er mit einer rauhen Stimme. »Ich brauche dich doch. Ich habe versprochen, jemand zu holen. Und jetzt bist du reif!«
    Reif!
    Es war genau das Wort, das Jane Collins’ Überlebenswillen entfachte. Noch lag der Kerl auf der zusammengedrückten Motorhaube. Jane wußte nicht, was er vorhatte, sie aber wollte nicht länger im Wagen hocken bleiben, der ihr vorkam wie eine Gefängniszelle.
    Die Fahrertür flog auf, als Jane ihr einen Stoß gegeben hatte. Sie selbst hatte sich noch nicht angeschnallt, warf sich ebenfalls aus dem Wagen, stolperte bis zu einer Säule vor, wo sie sich soeben noch fangen konnte.
    Als sie sich drehte, hörte sie das Lachen des Farbigen. Er schnellte geschmeidig aus seiner liegenden Haltung von der Motorhaube weg und lief auf Jane zu.
    Die war gestartet.
    Ab jetzt begann die Jagd durch die Parkhalle. Jane wußte, daß sie dem anderen nichts entgegenzusetzen hatte. Sie trug auch keine Pistole, um ihn zu stoppen, sie wollte nur etwas Zeit. Vielleicht erholte sich John Sinclair wieder, dessen Körper sie beim Vorbeilaufen bäuchlings und regungslos auf dem Boden liegen sah.
    Virgil blieb nicht ruhig.
    Sein Gebrüll hallte durch die fast leere Parkhalle und wurde als schauriges Echo von den Wänden zurückgeworfen. Zudem hatte er eine ungewöhnliche Art und Weise zu laufen. Er rannte nicht wie ein normaler Mensch. Bei jedem Schritt katapultierte er seinen Körper vor, so daß es aussah, als würde ein zweibeiniges Raubtier durch die Halle hetzen.
    Noch hatte Jane eine Chance. Es war ihr gelungen, Haken zu schlagen und zwischen den abgestellten Fahrzeugen herzulaufen, auf die Virgil keine Rücksicht nahm.
    Er kürzte den Weg ab und sprang kurzerhand auf die Dächer der Autos, so daß er Jane den weiteren Fluchtweg noch abschneiden konnte. Sie warf einen Blick nach links, sah ihn kommen und springen.
    Noch einmal warf sie sich nach vorn. Es war ein gewaltiger Kraftaufwand, den sie benötigte, und sie entkam den gierigen Pranken des Verfolgers.
    Hinter sich hörte sie das Klatschen, als Virgil mit seinen nackten Füßen zu Boden sprang, sich sofort wieder fing, weiterlief und Jane Collins erwischte.
    Seine Hand rammte in ihren Rücken. Der Stoß schleuderte sie bis gegen die Wand des Parkhauses. Sie riß gerade noch die Arme hoch, um sich abzustützen, so prallte sie nicht mit dem Gesicht gegen die glatte Steinfläche.
    »Ich habe dich!«
    Es war wie ein Röhren hinter ihr. Jane zog den Kopf ein, sie wollte sich nicht drehen, dann tat sie es doch.
    Einen Schritt vor ihr stand Virgil. Er glich einer Mauer, an der es kein Vorbeikommen gab. Seine Arme hatte er ausgebreitet, als wollte er sie auffangen.

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