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0515 - Die Wächter der Einsamkeit

Titel: 0515 - Die Wächter der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ich ein paar herumhuschende, zwergenhafte Wesen wahr, die mich auf den ersten Blick an aufrechtgehende terranische Schildkröten erinnerten.
    Dann sah ich Rorvic und Cucula Pampo.
    Rorvic hockte in Meditationsstellung neben einem Sockel am Boden, und der Favalo-Musiker redete verzweifelt auf ihn ein.
    Er versuchte vergeblich, den Albino zu wecken.
    Meine beiden Begleiter schienen außer Gefahr zu sein.
    Ich war in einer riesigen Maschinenhalle herausgekommen.
    Mein erster Gedanke war, daß es sich vielleicht um die Zentrale der Raumhäfen von Testfall Rorvic handeln könnte. Ich sah, daß Hunderte jener schildkrötenähnlichen Zwerge in der Halle herumrannten, an Kontrollinstrumenten saßen, Kabel verlegten und andere Arbeiten ausführten. Diese kleinen Wesen ignorierten uns völlig. Sie kümmerten sich ausschließlich um ihre Arbeiten.
    Als einer der Zwerge dicht an mir vorbeirannte, sah ich, daß es kein Roboter war. Was auf den ersten Blick wie der Panzer einer Schildkröte ausgesehen hatte, entpuppte sich jetzt als eine Art Tornister, den das Wesen auf dem Rücken trug. Die tiefschwarze Haut des Zwerges sah lederartig aus. Im spitzen Kopf saßen ein Paar leuchtende Stielaugen. Mir fiel auf. daß der Zwerg feingliedrige Hände besaß, mit einer großen Anzahl von Fingern verschiedener Länge und Dicke. Die kleinen Kreaturen schienen sich nicht langsam bewegen zu können, sie rannten und flitzten umher, als wäre jeder Zeitverlust eine nicht wiedergutzumachende Katastrophe.
    Ringsum standen Maschinen, Aggregate und Kontrollwände.
    Alle Schalteinrichtungen waren der Körpergröße der Zwerge angepaßt.
    Waren sie die Erbauer der Raumhäfen?
    Ich bezweifelte es.
    Auch hier in dieser Halle gab es zahlreiche jener Transmittersockel, wie wir sie auf dem Landefeld gesehen hatten.
    Ich blickte zur Decke hinauf.
    Es gab weder Fenster, noch sonstige Öffnungen, durch die man hätte hinausblicken können. Riesige Tiefstrahler, die auch Wärme spendeten, brachten mich auf den Gedanken, daß wir uns unter der Oberfläche von Testfall Rorvic befanden.
    Jetzt erst wandte ich mich meinen beiden Begleitern zu. Pampo war so mit Rorvic beschäftigt gewesen, daß er mich erst sah, als ich neben ihm stand.
    Er zuckte zusammen und wich zurück.
    Dann erkannte er mich.
    „Sie!" stieß er erleichtert hervor. Sind Sie auf die gleiche Weise hierher gekommen wie ich?"
    Ich beachtete ihn nicht, sondern sah mich nach irgendeinem Gegenstand um, der stabil genug war, um ihn Rorvic auf den Kopf zu schlagen.
    „Wo sind wir hier?" sprudelte Pampo. „Welche schrecklichen Wesen sind das? Ich will hier heraus."
    „Ruhe!" schrie ich ihn an.
    Er hörte augenblicklich auf zu jammern. Mit trotzigem Gesicht stand er neben Rorvic. In diesem Augenblick hörte ich mein Armbandgerät summen. Überrascht stellte ich fest, daß auch mein Rückentornister wieder funktionierte. Die Energieblockade, die auf der Oberfläche unsere Ausrüstung lahmgelegt hatte, war hier nicht wirksam.
    Erleichtert schaltete ich mein Arm-bandgerät ein, aber es gelang mir nicht, eine Funkverbindung zur GOOD HOPE II herzustellen. Zahlreiche störende Einflüsse machten es unmöglich.
    Da ich nichts Besseres finden konnte, zog ich meinen Desintegrator aus dem Waffengürtel und trat auf Rorvic zu.
    „Nicht schon wieder!" flehte Cucula Pampo. „Er wird Sie umbringen."
    Ich trat hinter den Ultrafrequenz-Ingenieur und richtete mich auf. Dann hieb ich ihm den Kolben der Handfeuerwaffe auf den Kopf.
    Rorvic erwachte langsam, faßte sich an den Kopf und schloß die Augen. Nach einer Weile brummte er unwillig und kam auf die Beine. Abermals strich er sich mit der flachen Hand über den kahlen Schädel. Neben der kaum abgeklungenen Schwellung, die von meinem vorletzten Schlag herrührte, entdeckte er jetzt die Folgen eines neuen Hiebes.
    Er starrte mich an.
    „Das war ein erneuter heimtückischer Angriff!" rief Pampo. „Ich habe alles versucht, ihn davon abzubringen."
    Rorvic packte mich am Verschluß meines Schutzanzugs und hob mich mühelos hoch.
    „Ich brauche keinen - privaten Wecker, Sie verdammter marsianischer Hohlkopf!" Auch jetzt klang seine Stimme gelassen, ohne jeden Groll.
    „Sie werden eines Tages noch Ihren Tod verschlafen!"
    prophezeite ich ihm. Meine Stimme klang rauh, denn sein fester Zugriff stellte mir fast die Luft ab.
    Er schüttelte mich hin und her. Dann setzte er mich so fest auf den Boden, daß er mir fast die Beine in den Körper gerammt hätte.
    „So",

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