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0515 - Die Wächter der Einsamkeit

Titel: 0515 - Die Wächter der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Knien weiter, zog ein halbes Hundert Angreifer hinter sich nach. Noch einmal gelang es ihm, seinen Kopf freizubekommen. Er schüttelte sich wie ein müdes Tier, dann brach er unter der Last der Angreifer endgültig zusammen.
    Dieser Anblick versetzte mich in Wut und gab mir neue Kraft.
    Mit einem gewaltigen Ruck riß ich mich los. Die Netze, die man inzwischen auch über mir ausgebreitet hatte, zerrissen. Ich kam auf die Beine. Die Zwerge, die bisher sehr schnell reagiert hatten, schienen überrascht zu sein. Die Pause, die sie in ihren Bemühungen einlegten, gab mir die Gelegenheit, meinen Desintegrator herauszuziehen. Ich gab einen Warnschuß über die Köpfe meiner Gegner ab.
    Die Tankzwerge erstarrten. Sie drängten sich zusammen wie ein Rudel erschrockener Tiere.
    Ich winkte mit der Waffe.
    „Laßt meine Freunde frei!"
    Jene, die mich festgehalten hatten, wichen noch weiter zurück, während die anderen, die Rorvic und Pampo festhielten, mich noch nicht beachteten.
    Ich gab zwei weitere Schüsse ab, einen in Rorvics Richtung, den anderen über den Sockel hinweg, auf dem man Pampo gefesselt hatte.
    Diesmal verstanden die kleinen Wesen sofort. Rorvic und Pampo kamen frei und rissen sich die Netze vom Körper. Der Albino zog ebenfalls seine Waffe und richtete sie auf unsere Gegner, die langsam zu den Wänden zurückwichen.
    „Ausgezeichnet!" lobte mich Rorvic," der weder erschöpft, noch in seinem Selbstbewußtsein beeinträchtigt zu sein schien.
    Wir standen nebeneinander und beobachteten die Zwerge.
    Keiner von uns hatte Grund, zu triumphieren. Alles, was wir erreicht hatten, war eine Atempause. Früher oder später mußten wir trinken, essen und schlafen. Die Zwerge würden im Endeffekt Sieger bleiben - es sei denn, es würde uns gelingen, hier unten herauszukommen.
    „Schließt eure Schutzanzüge!" befahl Rorvic und klappte seinen Helm zu. „IV-Schutzschirme einschalten. Wir wissen nicht, was noch passieren kann. Ab sofort verständigen wir uns über Helmfunk."
    Als er fertig war, betätigte er sein Armbandfunkgerät. Zu unserer Überraschung bekamen wir Kontakt mit Sandal Tolk, der ebenfalls ein Armbandgerät trug. Die Verbindung war sehr schlecht, aber über das Rauschen hinweg konnten wir die Stimme des Halbwilden hören, der sich meldete.
    „Sandal!" rief Rorvic, und diesmal war die Erleichterung in seiner Stimme deutlich zu erkennen. „Wo stecken Sie jetzt!"
    „Ich warte auf meine Gegner, damit ich Rache nehmen kann!"
    lautete die grimmige Antwort.
    „Schon gut", erwiderte Rorvic. „Darüber können wir später noch sprechen. Jetzt müssen Sie versuchen, mit der GOOD HOPE in Verbindung zu treten und dort berichten, was geschehen ist."
    Rorvic gab einen kurzen Bericht jener Ereignisse, die sich nach unserem letzten Funkgespräch mit Perry Rhodan zugetragen hatten.
    „Ich verstehe Sie nur sehr schlecht", antwortete Sandal. „Aber ich will..." Seine Stimme ging in einem starken Rauschen unter.
    „Sandal!" rief Rorvic.
    Diesmal hatte er kein Glück. Er stieß eine Verwünschung aus, was bei ihm mit einem Tobsuchtsanfall vergleichbar war.
    „Er scheint verstanden zu haben, was wir von ihm wollten", sagte Pampo hoffnungsvoll „Schon möglich", gab Rorvic zu.
    „Aber wir konnten uns nicht über Rettungsmaßnahmen unterhalten. Außerdem hat er nicht alles verstanden. Wir sitzen weiterhin in der Klemme. Auf jeden Fall werden wir jetzt in regelmäßigen Abständen versuchen, uns mit ihm in Verbindung zu setzen. Er scheint nicht in der Nähe des Raumhafens zu sein, sonst würde sein Funkgerät nicht funktionieren. Hoffentlich ist er so klug und versucht, uns ebenfalls immer wieder zu erreichen."
    Ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder den Tankzwergen zu.
    Sie hatten einen weiten Kreis um uns gebildet und beobachteten uns. Keiner von ihnen sprach. Vielleicht waren sie stumm. Daraus ergab sich die Frage, wie sie sich untereinander verständigten. Je länger ich sie ansah, desto überzeugter wurde ich, daß sie nichts mit jenem Flugobjekt aus dem Schwarm zu tun hatten, das wir hier zu finden gehofft hatten. Wahrscheinlich waren sie auch nicht mit den Erbauern der Raumhafenanlagen identisch, sondern arbeiten ebenso wie die Roboter an der Oberfläche für die geheimnisvollen Besitzer der Gebäude und Landeflächen.
    Aber wohin waren jene Wesen verschwunden?
    Was hatte sie zur Flucht veranlaßt?
    Die Ausdehnung der Raumhäfen bewies, daß sie für Start und Landemanöver einiger hundert, vielleicht sogar

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