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0515 - Die Wächter der Einsamkeit

Titel: 0515 - Die Wächter der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu machen! Die Anlagen haben uns aus irgendwelchen Gründen hierher gebracht, aber sie haben nicht die Absicht, uns wieder an die Oberfläche zu transportieren."
    Rorvic rieb sein fettes Kinn.
    „Ich möchte wissen, ob die Tankzwerge etwas mit dem Schwarm oder mit den Flugkörpern aus dem Schwarm zu tun haben."
    „Tankzwerge?" fragten Pampo und ich gleichzeitig.
    Er lächelte, wobei seine Augen fast völlig verschwanden.
    „Einen Namen müssen sie haben - und dieser ist so gut wie jeder andere."
    „Vielleicht wollen Sie mit ihnen reden'" erkundigte ich mich herausfordernd.
    Er sah auf mich herab, wie ein milde gestimmter Vater seinen ungezogenen Sohn angeblickt hätte.
    „Sie werden die Verhandlungen eröffnen?"
    „Ich? Wieso ausgerechnet ich?"
    Diesmal wurden seine Blicke abschätzend.
    „Sie sind den Tankzwergen am ähnlichsten. Sie sind nur eineinhalb Meter groß, Captain a Hainu. Die Zwerge werden Sie am ehesten als Gesprächspartner akzeptieren."
    Er löste den Translator von seinem Gürtel und übergab ihn mir.
    „Sie müssen es versuchen."
    Ich ergriff das Gerät nur zögernd, denn es erschien mir ausgeschlossen, daß es mir gelingen würde, mit Wesen in Kontakt zu treten, die nichts anderes im Sinn hatten als ihre Arbeit.
    Außerdem würde der Translator nicht funktionieren, wenn die Zwerge weiterhin so stumm blieben wie bisher.
    Trotzdem wollte ich einen Versuch machen, um Rorvic zu beweisen, daß es mir nicht am guten Willen mangelte.
    Ich beugte mich zu den Tankzwergen hinab, die vor den Kontrollen hockten.
    Unwillkürlich sprach ich leise.
    „Wir möchten mit euch als Freunde verhandeln."
    Die Tankzwerge blickten sich nicht einmal um. Verbissen drückten sie auf Knöpfe und bewegten Hebel.
    Ich verlor die Geduld und berührte eines der kleinen Wesen sanft mit dem Finger.
    Danach geschahen mehrere Dinge gleichzeitig.
    Die zwölf Zwerge an den Kontrollen sprangen wie auf ein geheimes Kommando von ihren Sitzen und warfen sich auf mich.
    Keines der Wesen war größer als vierzig Zentimeter. Sie bewegten sich mit unglaublicher Schnelligkeit. Irgendwie brachten sie es fertig auf meiner Brust zu landen. Sie entwickelten dabei eine ungeheure Sprungkraft. Der gemeinsame Aufprall der zwölf Kreaturen brachte mich aus dem Gleichgewicht.
    Gleichzeitig wurden meine Begleiter von Dutzenden von Tankzwergen angegriffen, die aus allen Teilen der Halle herbeigerast kamen. Während ich endgültig das Gleichgewicht verlor und nach hinten kippte, sah ich, daß sich' die Kreaturen auf Rorvic und Pampo warfen. Der Favalo-Musiker ruderte wie wild mit den Armen und taumelte hin und her. Seine Abwehrreaktionen wirkten panikartig.
    Rorvic dagegen stand breitbeinig da und bewegte seine fetten Arme wie gewaltige Keulen. Er hämmerte auf die angreifenden Fremden ein und wischte sie zu Dutzenden von seinem Schutzanzug.
    Ich fing meinen Sturz mit den Armen ab und versuchte mich herumzuwälzen. Die Tankzwerge waren überall. Sie krochen zwischen meinen Beinen umher und hockten auf meinem Oberkörper. Sie krallten sich an Armen und Beinen fest.
    Innerhalb weniger Sekunden war ich zur Bewegungslosigkeit verdammt, denn sechzig oder siebzig Zwerge hielten mich fest.
    Es gelang mir, den Kopf zur Seite zu drehen. Ich sah Cucula Pampo quer über einem der Sockel hängen, die Tankzwerge warfen netzartige Tücher über ihn, in denen er sich immer mehr verstrickte. Schon jetzt waren Beine, Brust und der Kopf fast völlig verschwunden.
    Alle anderen Zwerge waren mit Rorvic beschäftigt. Sie stürmten gegen ihn an, warfen sich auf ihn, klammerten sich an ihm fest und trommelten mit ihren kleinen Händen auf ihn ein. Manchmal war von dem Albino nichts mehr zu sehen, so wurde er von den Angreifern eingeschlossen.
    Trotz allem bewegte er sich.
    Er schob seinen fetten Körper durch die Massen seiner Gegner, als konnte nichts auf dieser Welt ihn aufhalten.
    Es war ein Anblick, den ich niemals vergessen werde. Aus den Röhrenöffnungen quollen weitere Angreifer in die Halle hinein.
    Ohne sich lange umzusehen, rasten auch sie auf Rorvic zu Auch der Albino wurde jetzt mit den Netzen angegriffen, die Pampo bereits zum Verhängnis geworden waren. Er zerfetzte sie. schleuderte sie zurück und stampfte über sie hinweg.
    Bald konnte ich von Rorvic nur noch ab und zu den Kopf oder die aus der Masse der Zwerge ragenden Arme sehen.
    Dann fiel Rorvic.
    Doch der Ultrafrequenz-Ingenieur von der GOOD HOPE II war noch nicht geschlagen. Er kroch auf Händen und

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