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0515 - Die Wächter der Einsamkeit

Titel: 0515 - Die Wächter der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rorvics zu vergleichen.
    „Sie sitzen nicht auf einer Bombe, die jeden Augenblick explodieren wird", ermahnte ich ihn.
    Er versuchte sich zu entspannen, aber es gelang ihm nicht.
    Seine Blicke zeigten, was er von der Sache hielt.
    „Fällt Ihnen endlich etwas ein?" fragte er ungeduldig. „Lange bleibe ich nicht mehr hier sitzen."
    Ich hatte einen bestimmten Verdacht, aber er schien sich nicht zu bestätigen.
    „Spüren Sie etwas?" erkundigte ich mich.
    „Sie scherzen wohl? Was sollte ich spüren?"
    „Ein Kribbeln!"
    „Ein Kribbeln?"
    Ich verzog das Gesicht.
    „Sie sind doch ein sensibler, parapsychisch begabter Mensch.
    Sie müßten doch spüren, ob der Sockel Energie führt, oder ob irgend etwas anderes in ihm vorgeht!"
    Pampo stand auf. Er hatte offensichtlich genug.
    „Setzen Sie sich!" befahl ich.
    Er ließ sich wieder auf dem Sockel nieder. Seine Augen rundeten sich.
    „Jetzt spüre ich etwas!" rief er aus.
    „Na also!" Ich war zufrieden. „Beschreiben Sie es."
    Er verschwand!
    Er löste sich auf wie Dalaimoc Rorvic. Wieder flimmerte es in der Luft über dem Sockel.
    Ich war allein.
    Zehn Minuten stand ich wie erstarrt vor dem Sockel.
    Obwohl ich mit einem Verschwinden Pampos gerechnet hatte, war das Ereignis doch überraschend eingetroffen. Ich begann mir Vorwürfe zu machen, daß ich Pampo auf diese Weise für ein Experiment benutzt hatte. Aber was hätte der Künstler getan, wenn ich an seiner Stelle verschwunden und er hier zurückgeblieben wäre? Ich war sicher, daß er in blinder Panik geflohen wäre.
    Jetzt befand er sich dort, wo auch Rorvic war.
    Meine Theorie, die ich über die Sockel entwickelt hatte, schien sich zu bestätigen. Sie waren die Verbindungsstellen zur Zentrale. Die Roboter tankten an ihnen Energie und erhielten vielleicht auch Befehle.
    Obwohl sich alles fugenlos zu einem logischen Bild zusammenzufügen schien, brauchte ich eine halbe Stunde, bis ich endlich genügend Mut gefaßt hatte, um mich ebenfalls auf dem Sockel niederzulassen.
    Ich wußte nicht, was nun geschehen würde, aber ich rechnete damit, daß ich mich früher oder später auflösen würde.
    Doch zunächst geschah nichts. Ich hockte auf dem Sockel und beobachtete die Umgebung. Alles blieb ruhig. Roboter waren nicht zu sehen. Am Horizont glaubte ich einen Schwarm Aufklärer vorbeiziehen zu sehen. Ich fragte mich, wo das Objekt aus dem Schwarm geblieben war.
    Ein phantastischer Gedanke kam mir.
    War es nicht möglich, daß der Flugkörper aus dem Schwarm auf Testfall Rorvic gelandet und von den ordnungswütigen Robotern sofort beseitigt worden war?
    Dieser Gedanke erschien mir gar nicht so abwegig.
    Wenn er richtig war, mußten die Überreste des fremden Flugkörpers sich in den Müllhallen von Testfall Rorvic befinden.
    Würden jene, die die Flugkörper ausgeschickt hatten, tatenlos zusehen, daß einer ihrer Boten auf diese Weise zerstört wurde?
    Ich dachte an alle Informationen, die wir über den Schwarm besaßen. Danach erschien es mir unwahrscheinlich, daß ein Flugobjekt aus dem Schwarm keine Abwehrmöglichkeiten gegen die Roboter des Planeten besitzen sollte.
    Daraus folgerte ich, daß wir das Objekt aus dem Schwarm aus irgendwelchen Gründen nicht entdeckt hatten, oder daß es überhaupt noch nicht gelandet war.
    Ich wurde aus meinen Gedanken aufgeschreckt, als sich von einem naheliegenden Gebäude ein Roboter näherte. Er bewegte sich auf einem Dreifuß. Darauf ruhte ein tonnenförmiger Körper, aus dem zahlreiche Greifarme und Schnüre ragten. Das gesamte Gebilde war etwa acht Meter hoch.
    Mein erster Impuls war, sofort die Flucht zu ergreifen. Doch dann besann ich mich eines Besseren. Wenn ich jetzt den Sockel verließ, würden bald mehrere Roboter hinter mir her sein. Es war nicht sicher, ob mich die tonnenförmige Maschine schon entdeckt hatte. Sie kam zwar auf mich zu. aber ihr Ziel konnte auch der Sockel sein.
    Ich starrte in Richtung des Roboters.
    Plötzlich hatte ich ein Gefühl, als würde mein Körper von elektrischem Strom durchlaufen. Die Impulse gingen vom Sockel aus. Ich mußte mich zwingen, auf dem Sockel sitzenzubleiben.
    Meine Umgebung begann sich vor mir aufzulösen, aber bevor ich endgültig das Bewußtsein verlor, spürte ich einen Entzerrungsschmerz, wie ich ihn von Transmittersprüngen her kannte.
     
    5.
     
    Ich rematerialisierte innerhalb einer riesigen Halle, direkt auf einem Sockel, der sich durch nichts von jenem unterschied, den ich gerade verlassen hatte.
    Als erstes nahm

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