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0515 - Schreie aus dem Werwolf-Brunnen

0515 - Schreie aus dem Werwolf-Brunnen

Titel: 0515 - Schreie aus dem Werwolf-Brunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Suko konnte sehen, daß eine Fackel angezündet worden war. Der Träger steckte sie in einen Eisenhalter an der Steinwand, die zu einem Tunnel führte.
    »Was soll…?«
    Der Hieb in den Nacken war urplötzlich erfolgt. Und er hatte einen bestimmten Nerv getroffen.
    Suko sackte zusammen.
    »Kettet ihn an!« erklärte der Mann mit der Maschinenpistole.
    Einer bückte sich und holte aus dem schlammigen Grund eine Eisenmanschette hervor, an der eine Kette hing, die wiederum mit der Wand verbunden war.
    Mittlerweile zündete ein anderer Chinese noch eine zweite Fackel an, so daß der Grund oder der Raum in der Nähe gut ausgeleuchtet wurde. Der Mann mit der MPi schickte die anderen weg. Er wartete darauf, daß Suko aus seinem Zustand erwachte, was nicht mehr lange dauerte.
    Suko rieb seinen Nacken, er stöhnte einige Male und schaute dann auf die MPi.
    »Nicht bewegen«, sagte sein Bewacher. »Wir wissen, welche Waffen du trägst, und wir haben sie dir nicht ohne Grund gelassen. Du bist angekettet und kannst dich trotzdem so bewegen, damit du auch in der Lage bist, dich zu wehren.«
    »Gegen wen?«
    »Das wirst du schon sehen. Schau dich hier um, ich werde jetzt gehen und deinen Freund aus London empfangen. Schau dich nur hier um. Die Fackeln reichen aus, um die Nacht durch zu brennen. Wir alle müssen uns die Daumen drücken. Es war unsere letzte Chance. Hätten wir sie nicht genutzt, wäre alles vergebens gewesen.« Er nickte Suko noch einmal zu und zog sich durch den Stollen zurück.
    Erst als seine Schritte verklungen waren, schaute sich der Inspektor um.
    Man hatte ihn angekettet, allerdings nur den linken Arm. Den rechten konnte er normal bewegen und sich auch notfalls damit wehren.
    Er fühlte nach seinen Waffen.
    Die Beretta war vorhanden, die Dämonenpeitsche ebenfalls und auch der Stab, den Suko bewußt nicht eingesetzt hatte, weil seine Neugierde größer war.
    Jetzt bereute er es, aber er war nicht chancenlos, und er würde auch eine Aufgabe zu erfüllen haben.
    Suko schaute in die Höhe und erkannte den röhrenartigen Schacht über sich. Mittlerweile wußte er, daß er sich in einem Brunnen befand.
    Ein starkes Gefängnis und bestimmt nicht so leicht zu durchklettern. Er schaute hoch. Das Licht der beiden Fackeln tanzte über die Innenränder des Schachts und verlor sich sehr bald in der absoluten Dunkelheit. Aus dem Stollen hörte er auch keine Geräusche mehr. Aus eigener Kraft würde er sich kaum befreien können. Wenn er keine Hilfe bekam, konnte er sich irgendwann eine Kugel in den Kopf jagen.
    Soweit würde es nicht kommen. Die Gegenseite hatte etwas mit ihm vor, das stand fest. Er und John sollten einen Auftrag ausführen. Sie waren gewissermaßen geködert worden.
    Bisher hatte Suko nicht erfahren, was sie von ihm wollten. Sie hielten sich zurück, sie hatten ihm nicht einmal getraut, aber gleichzeitig um Hilfe gebeten.
    Der Inspektor versuchte, sich in die Lage der anderen hineinzuversetzen. Was ihm sonst, obwohl er schon lange in Europa lebte, sehr leicht fiel, wollte ihm hier nicht so recht gelingen. Diese Menschen mußten so starke Probleme haben, daß sie selbst ihm nicht trauten, gleichzeitig aber wünschten, daß er mithalf, sie von ihren Problemen zu befreien. Dazu noch als Gefesselter.
    Über das letzte Wort »stolperte« Suko. Wenn man jemand fesselt, will man ihn entweder außer Gefecht setzen oder aber für eine bestimmte Sache benutzen.
    Als Köder!
    Angekettet auf dem Schacht eines Brunnens hockend und für die anderen ein Köder sein.
    Für wen? Wer stellte diese bedrückende Gefahr für die Asylanten dar? Die Männer aus dem Dorf? Er hatte herausgefunden, daß zwischen den Bewohnern und den Asylanten kein Kontakt bestand.
    Beide Seiten schalteten auf stur, wußten aber auch, daß die Chinesen Angst hatten. Angst vor einer bestimmten Sache, über die Suko leider nichts wußte, was ihn so ärgerte.
    Wenn man ihn schon in den tiefen Brunnen geschafft hatte, mußte das auch einen Grund haben. Hier unten konnte eine Gefahr lauem, der Suko sich stellen mußte.
    Das Fackellicht brannte relativ ruhig. Ein Zeichen dafür; daß so gut wie kein Windzug durch den Stollen zog und auch von oben her nichts kam.
    Es erfüllte auch nicht den gesamten Brunnenschacht. Die Suko gegenüberliegende Wand blieb im Düstern. Aber nicht so, als daß er nichts hätte erkennen können, etwas schälte sich trotz allem hervor.
    Suko schaute hin und wollte es zunächst nicht glauben. Da hatte jemand etwas

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