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0516 - Im Netz der Mörderspinne

0516 - Im Netz der Mörderspinne

Titel: 0516 - Im Netz der Mörderspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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loszureißen und zu flüchten. Aber die Hand des Druiden schoß vor, und wie schon einmal, berührten zwei Finger Zamorras Stirn.
    Zamorra sank bewußtlos zusammen.
    Die vier Männer schleiften ihn auf die Feuergrube zu, um ihn hineinzuwerfen.
    ***
    Die Spinne näherte sich auf der Spur des rotäugigen, schwarzen Monstrums dem Haus. Zwischendurch fing sie eine Ratte, die ihr über den Weg lief, und trank ihr Blut, das einzige, was für sie unmittelbar verwertbar war. Denn der Rest der Ratte war nicht weich genug. Er hätte erst vom Spinnengift zersetzt werden müssen. So lange wollte die Spinne aber nicht warten. Ihr Instinkt trieb sie zum Nest- und Netzbau; sie brauchte einen Unterschlupf, in dem sie sich vor dem Wetter und den Feinden verbergen konnte. Feucht und warm mußte es sein.
    Sie eilte weiter. Das Rattenblut hatte sie gekräftigt. Andere Insekten ignorierte sie völlig; sie waren zu klein, um noch in ihr Beuteschema zu passen. Höchstens, wenn es gar nichts anderes mehr gab, würde sie sich auch an ihnen noch vergreifen.
    Also eilte die Spinne auf ihren acht haarigen Beinen weiter dem Haus entgegen, das hell im Mondlicht schimmerte.
    ***
    Don Cristofero duckte sich am Waldrand hinter dicht belaubten Sträuchern. Er spähte zum Wanderlager der Helvetier hinüber. Dort war alles in Aufruhr. Immer wieder sahen die Menschen zum Wald herüber, und in erstem Erschrecken glaubte Cristofero schon, sie hätten ihn entdeckt. Aber dann wären sie sicher auf ihn zugestürmt.
    Er konnte nicht ahnen, daß die Helvetier an einer Fortsetzung des Zweikampfs nicht interessiert waren, da er durch seine Flucht mit den Regeln gebrochen und sich als ehrlos erwiesen hatte. Sie würden nicht einmal mehr seinen Kopf erbeuten. Sie würden ihn nur einfach erschlagen, wenn er ihnen zufällig noch einmal über den Weg lief, so, wie man eine lästige Fliege erschlägt.
    Cristofero ließ seinen Blick über das Lager schweifen. Ein Feuer brannte dort unten, von dem nur zuweilen hochzuckende Flammenspitzen und eine aufsteigende Qualmwolke sichtbar waren. Das hieß, das Feuer brannte in einer Vertiefung. Cristofero sah auch den weißgekleideten Druiden, und er sah vier Krieger, die einen nackten Mann zum Feuer zerrten. Er schien bewußtlos zu sein.
    Das war Zamorra!
    »Sie werden ihn doch wohl nicht etwa…?« murmelte der Zeitreisende stirnrunzelnd. Aber dann wurde ihm klar: sie würden!
    Das konnte er nicht zulassen. Immerhin gehörte der Professor zur Familie!
    Ihm blieb keine Zeit mehr, einen Plan zu fassen. Er zog den Degen aus der Scheide, stimmte ein markerschütterndes Kriegsgeschrei an und stürmte vorwärts, mitten unter die verblüfften Helvetier, die keine Gelegenheit mehr bekamen, zu den Schwertern zu greifen.
    ***
    »Auf diesem Planeten findet man aber auch keine fünf Minuten Ruhe«, knurrte Ted Ewigk. Der Reporter, der aussah wie ein Wikinger auf Raubzug, war stoppelbärtig und sichtlich übermüdet. »Da nimmt man sich ein paar Stunden frei, um mal wieder zu Hause im eigenen Bett zu schlafen, und prompt rasselt das Telefon und man ruft mich hierher…«
    Er war vor ein paar Minuten aus Rom gekommen. Die Regenbogenblumen mit ihrer fantastischen Transportmagie, die es in den Kellerräumen sowohl von Château Montagne als auch in Ewigks Villa gab, ließen die Entfernung zwischen dem Schloß an der Loire und der Hauptstadt Italiens praktisch auf Null schrumpfen.
    »Sie sehen abgekämpft aus, Sir«, sagte Butler William. »Stimmt es, was der Professor letztens andeutete - daß Sie zusammen mit Sara Moon und Mister Llandrysgryf versuchen, die DYNASTIE DER EWIGEN unter Ihre Kontrolle zu bringen?«
    Ted winkte ab. »Stimmt es, was Monsieur Bois vor ein paar Minuten andeutete, daß Zamorra und Nicole verschollen sind?« erwiderte er. »Ich mag jetzt keine Reden halten, wir stecken mitten drin in der Arbeit, und ich möchte das hier ganz schnell hinter mich bringen, um noch ein paar Stunden zu schlafen, bis es wieder losgeht. Also, was ist mit dem Bild?«
    Er sah es sich an. »Könnte tatsächlich Zamorra sein. Wer hat denn das Bild geschossen?«
    »Das hofften wir durch Ihre Hilfe zu erfahren, Ted«, sagte Lady Patricia.
    Ted seufzte abgrundtief. »Es gibt Leute«, murmelte er, »denen muß man wirklich noch den Umgang mit Messer und Gabel beibringen.« Er schlug das Bildquellenverzeichnis auf und stieß auf eine Agentur. »Ruft dort an, sendet eine Fax-Anfrage oder schreibt einen Brief oder versucht es mit Rauchzeichen! Die

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