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0516 - Im Netz der Mörderspinne

0516 - Im Netz der Mörderspinne

Titel: 0516 - Im Netz der Mörderspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zelte und zu den Troßwagen zu laufen, um ihre Schwerter und Kriegskeulen und -äxte zu holen. Sie verloren keine Zeit. Sie brauchten sich bloß die Kleidung vom Leib zu reißen, um, wie es bei ihnen üblich war, nackt in den Kampf zu stürmen - und somit viel beweglicher zu sein als die Römer in ihrer über vierzig Pfund schweren Kampf ausrüstung.
    Es war fast, fand Remus, als hätten sie den Angriff der Römer erwartet.
    Und dann sah er den schwarzen Gnom, der in der Nacht aus dem Castellum geflohen und spurlos verschwunden war…
    ***
    Anette d’Arcois schlug die Bettdecke wieder zurück. Sie konnte nicht einschlafen. Es hatte keinen Sinn, es immer wieder zu versuchen, weil sie zu aufgedreht war. Dabei wußte sie nicht einmal, warum. Lag es an der großen Spinne? Hatte sie das Riesenvieh tatsächlich gesehen oder es sich nur eingebildet? Oder lag es an der Abendgesellschaft, bei der ihr Vater wieder einmal versucht hatte, sie zu verkuppeln?
    Sie erhob sich und ging wieder auf den Balkon hinaus. Draußen war es dunkler als vorhin. Die Lichter im Haus waren erloschen, und auch die Lampen, die den Vorplatz erhellten, waren gelöscht worden. Es gab nur noch Mond und Sterne.
    Moment - war da nicht etwas gewesen?
    Für eine Sekunde glaubte Anette einen Schatten gesehen zu haben, der sich bewegte. Aber sie konnte ihn nicht wieder entdecken, auch nicht als sie sich über das Balkongeländer beugte. Sie vernahm kein Knirschen oder Rascheln oder sonst einen Laut. Nicht einmal das Laub der Bäume rauschte; es war windstill.
    Anette trat zurück ins Zimmer und ging zur Tür. Sie wollte es jetzt genau wissen. Es mußte also doch die Spinne sein, die sie nicht einschlafen ließ. Als sie auf den Flur hinaustrat, wurde ihr bewußt, daß sie nur ihr leichtes Nachthemd trug. Aber sie wollte keine Zeit mehr verlieren. Wenn die große Spinne wirklich in der Nähe war, durfte sie keine Zeit finden, wieder zu verschwinden.
    Unten, in unmittelbarer Nähe der Tür, standen zwei Sturmlaternen. Hastig setzte Anette einen Docht in Brand und nahm die Lampe in die Linke. In der goldbeschlagenen Truhe daneben befand sich eine geladene Pistole - davon wußten nur ihr Vater und sie. Die Waffe sollte für Notfälle sein, griffbereit in der Nähe der Eingangstür. Sie war unter einer Menge Tuch versteckt. Es gab an verschiedenen Stellen im Haus Waffen; der Comte war ein vorsichtiger Mann, der stets zur Verteidigung bereit sein wollte, wo auch immer er ging und stand. Den Gendarmen traute er, was den Schutz anständiger Menschen vor üblen Gesellen anging, nichts zu.
    Anette löste den Riegel, öffnete die Tür und trat, die Waffe jetzt fest in der Hand, in die Nacht hinaus. Die Sturmlampe verbreitete einen mäßigen Lichtschein, der etwas weiter als ein Dutzend Meter reichte. Für den Rest mußte das Mondlicht sorgen.
    Der weiße Kies knirschte unter ihren Füßen, als sie ums Haus herum ging und sich ihres bodenlosen Leichtsinns überhaupt nicht bewußt wurde. Im Gegenteil, es prickelte in ihr bei der Vorstellung, jemand könne sie so sehen. Und zur Not war sie ja bewaffnet und konnte die Spinne erschießen.
    Sie erreichte die Stelle, wo sie den Schatten gesehen zu haben glaubte. Aber da war nichts.
    ***
    Innerhalb weniger Augenblicke verwandelte sich das helvetische Lager in einen Hexenkessel. Nicole sah, wie Don Cristofero zusammenbrach. Sofort wandten die Männer sich von ihm ab. Sie sahen den heranrückenden Feind, und es bedurfte kaum noch des Kommandos, das ihr Häuptling Centorix schrie, um sie sofort zum Gegenangriff zu führen. Eine wilde, nackte Horde stürmte den Römern entgegen. Die Männer warteten nicht einmal ab, ob die heranrückenden Römer ihnen vielleicht nur ein Ultimatum stellen wollten. Sie kämpften sofort. Die im Lager zurückbleibenden Frauen und Greise bauten Barrieren auf. Die Kinder faßten schon mit zu. Der Druide sprach mit ihnen, deutete hin und wieder auf den Wald, über dem die Qualmwolke des sich ausbreitenden Feuers immer größer wurde. Der Waldbrand bedeutete, daß die Kelten keine Rückzugsmöglichkeit hatten, aber Nicole saß noch mehr in der Klemme - sie befand sich zwischen näherrückendem Feuer und beiden Kriegsparteien…
    Die Barden mit ihren Instrumenten schritten hinter den Kämpfern her auf das Schlachtfeld; ihre Messinghörner gaben schauerliche Töne von sich. Eine Mischung aus Polizeisirenen und jener Musik, die im Jahr 1993 in Discotheken überhandnahm…
    Irgendwo draußen auf dem freien

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