0516 - Im Netz der Mörderspinne

Titel: 0516 - Im Netz der Mörderspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

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Stelle die Eingangstür und marschierte los. »Wollen Sie mir bitte ins Haus folgen, Mademoiselle«, sagte er dabei. »Der Aufenthalt im Freien ist wohl erstens Ihrem Bekleidungszustand und zweitens Ihnen selbst in diesem Bekleidungszustand nicht gerade angemessen.«
    »Der ist ja verrückt«, entfuhr es Anette ob der geschraubten Redeweise des fremden Retters.
    Aber draußen hielt sie ohnehin nichts mehr, solange sie nicht wußte, ob die Spinne wirklich tot oder nur verletzt und rachsüchtig war.
    Von ihrer Arachnophilie war sie jedenfalls vorerst geheilt…
    ***
    Zamorra wußte, daß er etwas tun mußte - sofort. Denn wenn die Dhyarra-Magie erst wirkte, war er verloren. Gegen diese Art von Magie gab es keinen Schutz - außer einen stärkeren Kristall. Aber Zamorra wußte weder, wie stark dieser Sternenstein war, noch hatte er seinen eigenen Dhyarra greifbar. Der lag im Château im Tresor. Und zwar im Jahr 1993. So oder so unerreichbar.
    Aber der Ewige hatte drei Fehler begangen.
    Der erste Fehler bestand darin, daß er sich zu sicher und unüberwindbar fühlte. Er hatte den Lieutenant hinausgeschickt, weil er glaubte, allein mit Zamorra fertigzuwerden. Natürlich - er besaß seine normale Dienstpistole, den Blaster und den Dhyarra-Kristall. Da hatte es ihn auch nicht gestört, daß Zamorra nicht gefesselt war.
    Der zweite Fehler war, daß er sich Zamorra offenbart hatte, weil er ihn für seinesgleichen hielt.
    Der dritte Fehler war, daß er den Blaster auf den Tisch gelegt hatte und sich auf seinen Dhyarra-Kristall konzentrierte.
    Zamorra kippte mit seinem Stuhl nach hinten weg. Dabei stießen seine Füße unter den Brettertisch, kippten ihn und schleuderten ihn dabei dem Capitaine entgegen. Leclerc schrie auf und stürzte. Zamorra rollte sich seitwärts vom Stuhl, federte wie eine Katze herum und schnellte sich wieder hoch. Der Ewige hatte sich auf seinen Kristall konzentriert und war deshalb irritiert. Er hatte wohl nicht mehr mit einem Angriff Zamorras gerechnet, der sich ja bislang sehr ruhig verhalten hatte.
    Zamorra hatte beim Herumrollen den kippenden Stuhl gepackt und schleuderte ihn jetzt zusätzlich gegen Leclerc, um ein paar Sekundenbruchteile Zeit zu gewinnen. Der Ewige schrie auf. Er wehrte den Stuhl mit den Armen ab und schleuderte ihn zurück. Aber Zamorra hatte längst seinen Standort verändert. Er wußte, daß er Leclerc keine Chance geben durfte. Wenn der es schaffte, den Dhyarra als Angriffswaffe einzusetzen, war alles vorbei.
    Zamorra prallte gegen den Ewigen. Beide gingen sie wieder zu Boden. Leclerc versuchte in seiner Panik den Dhyarra als Schlagwaffe zu benutzen. Zamorra stieß ihm die gestreckten Finger unter die rechte Achsel. Im gleichen Moment war Leclercs Arm kraftlos. Der Kristall entfiel ihm. Zamorra beging nicht den Fehler, danach zu greifen; wenn der Kristall auf Leclercs Geist verschlüsselt war, konnte der Schock beide töten oder ihnen fast unerträgliche Schmerzen bereiten. Statt dessen versuchte Zamorra, den Ewigen mit einem Handkantenschlag zu betäuben. Aber Leclerc blockte den Hieb ab. Zamorras Überraschungseffekt war vorbei; Leclerc wehrte sich jetzt. Er trat zu. Aus den Augenwinkeln sah Zamorra die Bewegung gerade noch rechtzeitig, um ihr auszuweichen. Er bekam Leclercs Feldjacke zu fassen, schleuderte den Mann herum und schlug mit der flachen Hand unter dessen Kinn. Aber Leclerc kannte diesen Karateschlag ebenfalls und nahm den Kopf rechtzeitig zurück, um dem Hieb die Wucht zu nehmen. Er drehte sich halb. Zamorra setzte nicht nach, um den Fehl-Schlag zu korrigieren, sondern ging auf Distanz und bekam dabei den Blaster zu fassen. Ein Handgriff genügte, um ihn auf Betäubung zu stellen.
    Im gleichen Moment flog die Tür auf. Laquas, die schußbreite Pistole in der Hand, stürmte herein. Hinter ihm waren zwei Soldaten mit Gewehren.
    Zamorra rollte sich mit dem Blaster zurück.
    »Erschießt ihn!« brüllte Leclerc. Doch da feuerte Zamorra bereits. Ein blau flirrender Blitz zuckte aus der Waffe. Er erfaßte die drei Soldaten. Sofort schoß Zamorra ein zweites Mal, um auch Leclerc zu erwischen. Aber der Ewige war mit unglaublicher Kraft aufgesprungen. Über die von der elektrischen Entladung betäubten Männer hinweg hechtete er nach draußen. Zamorra folgte ihm nicht sofort. Er vergewisserte sich, daß die drei Männer keinen Schaden genommen hatten; die Energiedosis war schwach genug gewesen, so daß sie in ein paar Stunden wieder aktiv werden würden. Dann nahm er das