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0516 - Monster-Kirmes

0516 - Monster-Kirmes

Titel: 0516 - Monster-Kirmes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bühne, um sich zu produzieren. »Er ist einfach verschwunden, hast du gehört?«
    »Ja, ich weiß!« sagte Yakup. »Ich habe es gesehen.«
    Todd trat mit schleichenden Schritten näher an das Gitter heran.
    »Glaubst du mir jetzt?«
    »Sicher.«
    »So wirst du auch bald fliegen können. Ich ermögliche es, einen alten Traum wahr werden zu lassen.«
    Yakup hob die Schultern. »Vielleicht möchte ich gar nicht fliegen können. Kann ja sein.«
    »Ach, Unsinn. Du wirst dich schon noch an dein neues Dasein gewöhnen, das sage ich dir.«
    »Abwarten.«
    »Nichts da, abwarten. Ich werde alles in die Wege leiten, darauf kannst du dich verlassen. Ich bin derjenige, der hier zu bestimmen hat. Ich habe ihn losgeschickt und…«
    Todd ging zurück. Dabei drehte er sich und wandte Yakup den Rücken zu. Irgend etwas stimmte nicht mit ihm, das merkte der Türke genau. Weshalb sprach er nicht weiter?
    »Stimmt etwas nicht, Todd?«
    »Halt dein Maul.«
    Wer so redete, mußte unter schwerem Druck stehen, wie Yakup fand. Er beschloß, den Mund zu halten und zunächst einmal abzuwarten, ob sich noch etwas tat.
    Mr. Todd schlich vor. Er passierte die beiden Fackeln, die seinem Körper einen langen Schatten gaben, und streifte die vier in der Schlinge hängenden »Toten« mit keinem Blick. Etwas anderes mußte ihn irritiert haben.
    Direkt unter der für Yakup nicht einsehbaren Schachtöffnung blieb er stehen, legte den Kopf in den Nacken und blickte starr in die Höhe, als würde er von dort oben eine Erklärung bekommen.
    Die empfing er nicht. So schaute er weiter hoch, ballte seine Hände zu Fäusten und drehte sich plötzlich um. So heftig, daß selbst Yakup erschrak.
    Dann kam Todd näher. Er ging mit schleichenden Schritten und auch geduckt. In den Pupillen seiner weit aufgerissenen Augen spiegelte sich der flackernde Widerschein des Feuers.
    Yakup war mittlerweile klargeworden, daß der Plan des Totsprechers nicht ganz aufgegangen war. Es mußte Schwierigkeiten gegeben haben, und Yakup konnte sich gut vorstellen, daß weit über ihm jemand war, der einer fliegenden Leiche Paroli bieten konnte.
    Vielleicht John Sinclair oder Suko…
    Er schlich noch näher. Dabei schüttelte er den Kopf so heftig, daß der Topfhut verrutschte. »Er lebt nicht mehr!« keuchte er. »Verdammt, er lebt nicht mehr!« schrie er plötzlich wie ein Wahnsinniger, so daß die Stimme durch das Gewölbe hallte. »Er lebt nicht mehr!«
    »Das war doch klar«, erklärte Yakup.
    »Er ist zerstört worden!« keuchte Todd. Mit dem Zeigefinger deutete er dabei auf sich. »Und ein Teil von mir wurde auch vernichtet. Weißt du das?«
    »Jetzt ja!«
    »Wer kann ihn getötet haben?«
    »Ich habe keine Ahnung, aber du hast dich zu sicher gefühlt. Ich glaube, das geht schief.«
    »Nein!« Todd schüttelte den Kopf. »Das geht nicht schief. Das darf nicht schiefgehen.« Er streckte den Arm aus und deutete auf den leeren Haken. »Der ist für dich.«
    Dann lief er weg, wühlte irgendwo in der Dunkelheit herum und kam mit seinem Fundstück zurück.
    Es war eine weitere Schlinge. »Ersatz!« kicherte er. »Das ist mein Ersatz für solche Fälle.« Er hielt die Schlinge hoch und ließ sie vor den Gitterstäben baumeln. »Schau sie dir gut an, verfluchter Hund! Die ist für dich. Für dich ganz allein.«
    »Dann hol mich raus«, erklärte Yakup. »Oder soll ich mir das Ding allein um den Hals legen.«
    »Nein, du nicht und ich nicht. Ich habe Helfer, die diese Aufgabe übernehmen.«
    Das gefiel Yakup nicht. Diese vier waren wie Stein. Da konnte er schlagen, wie er wollte, aber Mr. Todd war noch nicht am Ende. Er griff unter seine Jacke und holte den sichelartig geformten Dolch hervor. Er hielt die Waffe so, daß er gerade über die Klinge schauen konnte. »Schau her«, flüsterte er. »Wenn alle Stricke reißen, werde ich dich damit töten. Hast du gehört? Damit!«
    »Wie viele Menschen hast du schon mit der Waffe umgebracht?« fragte Yakup leise.
    »Ich weiß es nicht genau. Heute morgen den letzten. Es war der Begleiter des Jungen. Er wartete im Wagen. Ich schlich mich an, riß die Tür auf, dann war es geschehen.«
    Yakup spürte Kälte in sich hochsteigen. Er haßte sinnlose Gewalt, obwohl er zu den Menschen gehörte, die es verstanden, sich zu wehren und ausgebildet waren in zahlreichen Kampftechniken.
    Wenn es darauf ankam, war er da, da kannte er auch kein Pardon.
    Yakup war es, der zudem zahlreiche schwarzmagische Wesen als Gegner hatte.
    Wer der Tote war, wußte er

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