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0516 - Sandal, der Rächer

Titel: 0516 - Sandal, der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihn identisch mit dem bösen Feind, was sachlich auch kaum zu bestreiten sein dürfte. Er wird sich jetzt erst recht gegen unsere Forderungen oder Bitten wehren, mit uns zu kommen, zurück in das Schiff."
    „So ist es. Durchaus verständlich. Auch ein Haluter würde nicht anders handeln!" stimmte Tolot zu. Er schien sich stellvertretend für Sandal auf einen Kampf zu freuen. Offensichtlich brauchte er einmal wieder eine Drangwäsche.
    Atlans Extrasinn meldete sich und warf ein: Du hast Gedanken, die auf einen einsichtigen Terraner anwendbar wären. Aber in diesem Fall handelt es sich um einen Barbaren, der seine atavistischen und archaischen Triebe unter einer dünnen Schminke aufgesetzter Kultur besitzt. Achtung ,das kann schiefgehen!
    „Wie wahr!" stöhnte der Arkonide. „Wir werden es erleben!"
    sagte der Haluter.
    „Was erleben wir?" erkundigte sich Atlan vorwurfsvoll. Sein Gesichtsausdruck hatte sich verändert, er war konzentrierter, angespannter.
    „Ob Sandal mitkommt oder nicht. Wir könnten Chelifer als Lockvogel benutzen, hätten wir das Mädchen mitgenommen."
    Atlan bewegte die Steuerung und ließ das Schiff absinken. Die ersten Spuren der Lufthülle waren noch nicht zu merken. Atlan fragte mißtrauisch und etwas vorwurfsvoll: „Mir scheint. Sie haben auch Chelifer in Ihr gigantisches Herz geschlossen, Tolot!" Icho seufzte geräuschvoll. „Ich liebe euch alle!" erklärte er. Der Diskus veränderte Flughöhe und Geschwindigkeit. Das Schutzfeld baute sich auf, und dann stellte Atlan den Raumflugkörper auf den Kopf und schoß in einem gewagten Manöver fast senkrecht nach unten. Er koordinierte die Fluglinie mit dem Ziel und sah auf den Ortungsschirmen die runde Fläche des Raumhafens näher kommen. „Landen wir schon?" fragte Tolot Es war Atlan, als ob sie mitten in eine unsichtbare Gefahr hineinflogen. Er sah den Boden, sah, wie die Jet herunterraste, sich abfing und dann in hundert Metern Höhe abbremste und auf den Rand des leeren Flughafens zusteuerte.
    Fauchend trieb die Hydraulik die Landestützen aus der unteren Schale.
    Die Jet wurde hart abgebremst, sackte ein zweites Mal durch und fing sich wieder. Dann brüllten die Triebwerke ein letztes Mal auf, und fauchend federten die Landestützen. Atlan setzte den Flugkörper auf und schaltete die Maschinen in den Leerlauf.
    Dann drehte er an einigen Knöpfen, legte einige Schalter herum und blickte in den kleinen Monitor. Die Geräte arbeiteten auf der normalen Welle, auf die auch die Armbandminikome geschaltet waren.
    „Hier bin ich, Atlan!" meldete sich Sandal. „Wo seid ihr?"
    Atlan antwortete unverzüglich: „Dort - oder ungefähr an demselben Platz -, wo wir zum erstenmal gelandet sind. Wie können wir dich erreichen?"
    Sandal erwiderte: „Du siehst die Sonne, Atlan?"
    „Unschwer!" entgegnete der Arkonide sarkastisch.
    „Fliege etwa hundert Kilometer genau in die Richtung der Sonne. Dann kommst du an den westlichen Rand einer Savanne mit vielen runden Buschinseln. Weiter im Westen siehst du einen runden Hügel mit Felsen darauf, ziemlich bewachsen. Ich erwarte euch am Fuß des Hügels."
    „Ausgezeichnet. Ich bin in wenigen Minuten dort!" sagte der Arkonide, schaltete ab und startete die Maschine.
    Die Jet hob sich bis auf ein Niveau von einhundert Metern und raste los, fast genau nach Süden.
    Atlan wußte nicht genau, was ihn erwartete, aber er begann zu ahnen, daß ihn sein Gefühl für Ahnungen und Überraschungen unliebsamer Art oder Gefahren auch dieses Mal nicht trügen würde.
     
    *
     
    „Malkostraker!" rief Sandal laut.
    Das metallene Reitgerät schwebte leise hinter einem Felsen hervor, hinter dem es sich diskret verborgen ,hatte.
    „Mensch, der den lautlosen Tod versendet! Was willst du?"
    „Ich brauche dich!"
    Während er sich in den weichen, gepolsterten Sitz schwang und seine Stiefel in den Halbkugeln verankerte, blickte Sandal zufällig zu Boden. Dort, wo noch vor zwei Tagen die Mallophagon-Kugel gelegen hatte, von der schwarzgelben Spinne gestochen, befand sich jetzt ein kleines Gewächs. Eine lange Wurzel hatte sich gebildet, sog Feuchtigkeit und Nährstoffe aus dem Boden, und aus dem oberen Teil der Kugel, die halb im Boden versunken war, wuchs ein langer, dünner Trieb hervor, der die Ansätze von drei Blütenblättern zeigte. Die Farbe war hellgrau und zeigte Spuren von Schwarz und Grellgelb.
    „Aus einem Stein wird eine Pflanze, ..merkwürdig!" sagte sich Sandal, schob die Überlegung zur Seite und setzte sich

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