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0518 - Höllenparadies

0518 - Höllenparadies

Titel: 0518 - Höllenparadies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war ein schauriger Anblick, der dem Gast fast die Haare in die Höhe trieb. Er spürte den Druck im Magen, das trockene Gefühl in der Kehle und vernahm auch weiterhin die knirschenden Laute, als sich die Finger des Mörders bewegten.
    Ein dumpfer Laut ertönte. Willy hätte die Tür auch normal öffnen können, doch er verzichtete darauf, die Klinke nach unten zu drücken, er rammte sie einfach nach innen.
    Dann stand er im Raum!
    Noch immer mit dem schwarzen Mantel bekleidet und der dunklen Wollmütze auf dem Kopf. Er wirkte so klein, so schmal und gleichzeitig auch so bleich. Kaum jemand sah ihm an, wie gefährlich er tatsächlich war, daß er das Grauen bringen konnte.
    Willy wedelte mit den Händen. Es sah aus, als wären seine Finger mit Messern verlängert worden. Auf seinem Gesicht lag ein kaltes Lächeln, das den Tod verhieß.
    So einfach ließ sich Rick Malone nicht einschüchtern. Er war ein Mann, der kämpfen konnte, der kämpfen wollte und nicht aufgab.
    »Komm näher!« flüsterte er Willy zu und lachte dabei. »Komm ruhig näher. Es ist eine Sache zwischen uns beiden. Wie damals, mein Freund. Nichts hat sich geändert, bis auf die Umgebung.«
    Willy kam auch. Er brachte noch eine Botschaft mit. »Ich werde dich töten!« erklärte er. »Du entkommst mir nicht. Die Rechnung steht offen, und ich habe lange warten müssen.«
    »Sicher, Willy, sicher. Meine aber auch!« Rick Malone blieb gelassen. Seine innere Spannung war ihm nicht anzusehen. In seinem Gesicht veränderte sich auch dann nichts, als er schoß.
    Vorbeizielen konnte er nicht. Die Kugel mußte einfach treffen, und sie erwischte Willy auch.
    Schwer und wuchtig hieb das Geschoß in seine Brust. Hinter einer Magnum-Kugel steckt eine ungeheure Kraft. Auch Willy konnte ihr nichts entgegensetzen. Der Aufprall schleuderte ihn zurück. Er prallte gegen die Tür und hämmerte sie zu.
    Selbstverständlich mußten andere Gäste den Schuß gehört haben, das aber störte Rick nicht. Er hatte nur Augen für Willy, der mit dem Rücken an der Tür lehnte, den Kopf etwas gesenkt hielt und auf das Kugelloch in seiner Brust starrte.
    Es war eine Wunde, aus der kein Blut floß. Konnte Willy Kugeln widerstehen?
    Rick Malone beschäftigte sich mit dem Gedanken. Er achtete nicht mehr auf die Geräusche auf dem Flur, für ihn war Willy wichtiger, der allmählich zusammensackte, weil seine Beine nicht mehr die Kraft besaßen, das Gewicht des Körpers zu halten.
    Hatte ihn Rick doch erwischt?
    Nein, Willy legte ihn rein.
    Plötzlich stieß sich der Mörder ab. Mit einem so kraftvollen Sprung, den Rick ihm nicht zugetraut hätte. Deshalb reagierte er auch nicht. Als er seine Überraschung überwunden hatte. War es zu spät. Da lag Willy schon auf ihm.
    Mit den Fingern stach er zu…
    Jemand drückte die Tür auf. Zwei Gäste standen auf der Schwelle.
    Von unten her eilte der Hotelier die Treppe hoch, er drängte sich zwischen die Gäste und wurde wie sie stumm vor Entsetzen.
    Sie hatten nichts Genaues sehen können, aber sie erkannten, daß etwas Furchtbares geschah. Willy verdeckte ihnen mit seinem Körper die Sicht auf den liegenden Malone. Erst als der Killer sich aufrichtete, sahen sie das Furchtbare.
    Und sie sahen Willys Finger, von dessen Spitzen das Blut tropfte.
    Er kam auf sie zu. Das Gesicht war nur mehr eine bleiche Fratze, in seinen Augen leuchtete so etwas wie Wahnsinn. Der Mund stand offen, die Haut war bleich wie das Mondlicht.
    Sie wichen zurück. Zuerst nur langsam, dann schneller, schließlich rannten sie fluchtartig die Treppe hinunter. Keiner von ihnen kümmerte sich um Willy. So sahen sie auch nicht, daß um ihn herum ein großes Auge erschien und den Killer einfach schluckte…
    ***
    Ich spürte noch die Müdigkeit in meinen Augen, aber gleichzeitig ein würgendes Gefühl, als ich auf die Leiche starrte. Ich habe Rick Malone nicht lange gekannt, er war mir sympathisch gewesen, nun aber lag er tot auf dem Hotelbett.
    Neben mir stand Sir James. Sein Anruf hatte mich aus dem Schlaf geholt. Der Superintendent sagte nichts. Er hielt die Lippen fest geschlossen, doch in seinen Augen brannte es. Ich sah, wie die Muskeln an seinem Hals zuckten und die Lippen ebenfalls. Sir James trauerte stark um seinen ehemaligen Kollegen.
    In der Halle saßen mehrere Beamte der Mordkommission, um die Zeugen zu vernehmen. Auch mein Chef und ich wollten uns dazu gesellen. Zuvor aber mußten wir uns die Leiche angesehen haben.
    »Er hat die Finger genommen, Sir«, sagte

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