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0518 - Höllenparadies

0518 - Höllenparadies

Titel: 0518 - Höllenparadies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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John.«
    »Und Sie sind nach wie vor damit einverstanden, daß ich Sie nach Hause bringe?«
    »Auch das.«
    Der Superintendent war mit einem Taxi gekommen. Ich hatte meinen Rover in Ermangelung eines Parkplatzes schräg auf den Gehsteig gestellt, ließ Sir James einsteigen und fuhr ab.
    Die Strecke kannte ich. Sir James wohnte in einem alten Gebäude, das er sich mit mehreren Mietern teilte. Es lag in einer gepflegten Umgebung, vorne und hinten durch Gärten begrenzt. Auf der Strecke sprach der Superintendent kaum ein Wort. Er starrte durch die Frontscheibe und war mit seinen Gedanken für sich. Ich konnte nachfühlen, was in ihm vorging. Zudem mußte er davon ausgehen, der nächste auf Willys Liste zu sein.
    Es war eine ruhige, milde Winternacht. Auch der Verkehr hielt sich in Grenzen. Wer jetzt noch unterwegs war, hatte es eilig, nach Hause zu kommen.
    Wir gerieten in eine Verkehrskontrolle. Als die Beamten sahen, wen sie vor sich hatten, konnten wir weiterfahren.
    Wenig später rollten wir über den gepflegten Vorgartenweg. »So«, sagte Sir James, als ich stoppte, »jetzt darf ich mich noch bei Ihnen bedanken. Suko wird dann…«
    »Kann ich Sie noch nach oben begleiten?«
    Der Superintendent lächelte knapp. »Meinen Sie, daß Willy in der Wohnung auf mich lauert?«
    »Bei ihm muß man mit allem rechnen. Willy findet stets seinen Weg zum Opfer, sei der noch so schwierig.«
    »Gut, dann kommen Sie mit.«
    Ich hatte auf der Fahrt zum Ziel natürlich auf Verfolger geachtet, aber keine gesehen. Wir waren ziemlich allein gewesen. Der Garten lag in absoluter Stille vor uns.
    Nur zwei Laternen gaben ihren blassen Schein ab. Sir James schloß die Haustür auf und betrat das stille Gebäude, in dem die übrigen Mieter fest schliefen.
    Wir bemühten uns, so leise wie möglich die Treppe hochzugehen.
    Sir James wohnte in der ersten Etage. Er schloß die Wohnungstür auf, wollte eintreten, ich aber hielt ihn zurück.
    »Lassen Sie mich.«
    Da ich mich auskannte, wußte ich auch, wo ich den Lichtschalter finden konnte. An der rechten Seite schleifte meine Hand darüber hinweg. Im breiten Flur wurde es hell.
    Der große Spiegel stach jedem Eintretenden ins Auge. Uns aber besonders, denn jemand hatte ihn beschmiert.
    »Ich war auch hier«, las ich halblaut und schüttelte mich, weil die Worte mit Blut auf die Fläche gezeichnet worden waren.
    Auch Sir James war entsetzt. In meinem Rücken hörte ich sein scharfes Atmen. Er kam langsam vor und nickte. »Also doch«, sagte er leise. »Willy hat es geschafft, wie auch immer.«
    »Ja, und er wird weitermachen.«
    »Mit mir?«
    »Das glaube ich fest. Deshalb wird es immer dringender, daß Suko zu Ihnen kommt.«
    »Noch in dieser Nacht?«
    »Das wollte ich Ihnen soeben vorschlagen.«
    Sir James deutete auf ein Telefon. »Bitte, John, rufen Sie ihn meinetwegen an.«
    Suko meldet sich ziemlich brummig. Als er jedoch hörte, um was es ging, war er sofort bereit, zu kommen. Er wollte sich ein Taxi nehmen.
    »So ganz recht ist es mir noch immer nicht«, erklärte Sir James und schüttelte den Kopf. »Nein, ich bin einfach dagegen, mich wie ein Kind behandeln zu lassen. Innerlich, meine ich.«
    »Wollen Sie lieber sterben, Sir?«
    »Das natürlich auch nicht.«
    »Dann schlage ich vor, sich lieber wie ein Kind behandeln zu lassen. Darf ich die Wohnung durchsuchen?«
    »Natürlich. Glauben Sie denn, daß Willy sich hier noch versteckt hält?«
    »Bei ihm rechne ich mit allem.«
    Ich ging durch die Zimmer, ohne von Willy eine Spur zu finden.
    Er hatte auch keine weiteren Anzeichen für sein Erscheinen hinterlassen, nur eben diesen makabren Gruß auf dem Spiegel.
    Sir James fand ich in seinem Arbeitszimmer, wo er hinter dem Schreibtisch saß und mit einem Brieföffner spielte. Die Fenster waren nicht zu sehen, weil Vorhänge die Scheiben verdeckten.
    »Möchten Sie etwas trinken, John?«
    »Nein, Sir.«
    Er räusperte sich. »Dieser Fall geht mir an die Nieren, John, das habe ich sonst selten, aber hier werde ich einfach mit Problemen überwältigt, die für mich eine Nummer zu groß sind. Ich könnte den Apparat des Yard einsetzen, was würde das nützen? Nichts. Dieser Killer ist uns immer um eine Armlänge voraus.«
    »Und es muß eine Verbindung zwischen ihm und dieser Videothek geben«, erklärte ich.
    Sir James schob seine Brille hoch. Es war zu sehen, daß er intensiv nachdachte. »Wenn dem so wäre, könnten wir unter Umständen davon ausgehen, daß Sie Willy dort finden.«
    »Sie

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