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0518 - Höllenparadies

0518 - Höllenparadies

Titel: 0518 - Höllenparadies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich mir dort anschauen? Filme, die möglicherweise verboten sind?«
    »Nein.«
    »Dann könnten auch wir…«
    »Ja.«
    Sarah Goldwyn drehte sich um und schaute mich an. »John, mein Junge, weshalb sitzen wir noch hier? Laß uns hineingehen und uns einen Film anschauen.«
    »Dafür wäre ich auch.«
    »Aber ich nicht!« erklärte Sandra. »Ich möchte nicht, daß Sie sich jetzt einen Film ansehen.«
    »Und weshalb nicht?« fragte ich.
    »Es gibt verschiedene Gründe. Ich bin nur allein und…«
    Wieder betrat jemand den Laden. Sarah und ich drehten uns um.
    Es war ein Mann, der die Schwelle übertrat und mit etwas steifen Schritten vorging. Er trug einen grauen Anzug und hatte um den Hals einen grünen Schal gewickelt.
    »John!« zischte Lady Sarah mir zu. »John, verflixt, noch mal, das ist er. Das ist einer von ihnen.«
    »Von wem?«
    »Von den Bleichen, zum Teufel! Das ist einer von den Bleichen, die mir aufgefallen sind.«
    Noch während sie sprach, hatte ich Sandra angeschaut. An ihrem Gesichtsausdruck erkannte ich, daß es ihr verflixt unangenehm war, jetzt diesen Besuch bekommen zu haben. Sie hielt den Mund zusammengepreßt und wußte nicht, wie sie reagieren sollte.
    Der Mann kümmerte sich nicht um die in den Regalen liegenden Filme. Er ging noch zwei Schritte vor und blieb so ziemlich in der Mitte des Raumes stehen.
    Er hatte irgend etwas vor, das stand fest, nur wußten wir nicht, was er wollte. Das zeigte er uns in den nächsten Sekunden. Zuerst riß er die Arme hoch, dann streckte er sie vor und legte die Hände zu einer flehenden Geste zusammen. »Ich muß es sehen!« schrie er.
    »Ich muß es einfach sehen, verstehst du? Zeige mir das Auge, zeige es mir, Sandra…« Er trat bis an den Verkaufstresen, wo er stehenblieb und auch weiterhin die Hände rang. »Bitte, zeig mir das Auge. Ich will den Weg finden. Ich muß nach Atlantis. Ich will…«
    Wir griffen nicht ein. Dafür bewegte sich Sandra sehr schnell. Sie schoß hinter dem Tresen hervor und packte den Ankömmling bei den Schultern. »Bist du verrückt?« zischte sie. »Du bist wahnsinnig! Wie kannst du nur so etwas sagen?«
    »Ich will…«
    »Was willst du?«
    »Das Auge, Atlantis, die Filme, die Monstren. Sie lassen mich nicht mehr los. Ich habe die Hölle gesehen. Ich… ich …« Er stützte sich ab. Der Mann stand unter Druck. Er schwitzte ungemein stark und atmete mit weit geöffnetem Mund. »Bitte …«
    »Geh jetzt! Verschwinde!«
    »Das Auge…«
    »Nein! Es gibt kein Auge!« rief Sandra.
    Er starrte sie an. Dann nickte er. »Ja, es ist gut. Ich habe verstanden. Ich habe dich sehr gut verstanden.« Er drehte sich um, ohne von uns Notiz zu nehmen, und ging schwankend zur Tür.
    Auch ich wollte nicht mehr länger bleiben. »Den Film hole ich mir später«, sagte ich und lief dem Mann nach. Sandra sah so aus, als wollte sie mich aufhalten, überlegte es sich dann anders und blieb hinter ihrem Tresen stehen.
    Lady Sarah blieb zurück. Das gefiel mir zwar nicht hundertprozentig, war andererseits auch nicht schlecht. So befand sich Sandra wenigstens unter Kontrolle…
    ***
    »Kann ich eine Tasse Kaffee haben?« Lady Sarahs Frage riß Sandra aus ihren Gedanken, die nicht eben positiv waren, wie man dem Gesichtsausdruck ablesen konnte.
    Sie nickte heftig. »Ja, natürlich, gern. Entschuldigung, daß ich daran nicht gedacht habe. Ihr Bekannter hat mich völlig durcheinandergebracht, wissen Sie?«
    »Weshalb?«
    Sandra ging zur Warmhalteplatte. Sie nahm die Kanne und goß eine Tasse voll. »Auch Milch und Zucker?«
    »Ich trinke ihn schwarz.«
    »Bitte.«
    »War das die Hölle, Sandra, die ja auch zu Ihrem Paradies gehört?«
    »Wieso?«
    »Der Mann reagierte sehr ungewöhnlich, wenn ich ehrlich sein soll. Er schien mir Furcht zu haben.«
    »Wovor?«
    »Er wollte das Auge sehen.« Sarah trank und schaue Sandra über den Rand der Tasse hinweg an.
    »Unsinn. Es gibt kein Auge.«
    »Zumindest auf ihrer Reklame.«
    »Das ist auch alles. Der Kerl stand unter Stoff. Das konnte doch jeder sehen.«
    »Wenn es der Fall war, dann stand er unter einem besonderen Stoff«, sagte Sarah.
    »Wie meinen Sie das denn?«
    »Unter einem magischen Einfluß, meine liebe. Glauben Sie mir, ich habe für so etwas ein Auge.«
    Sandra schaute die ältere Frau an, als würde sie Lady Sarah für verrückt halten. »Wie können Sie so etwas nur sagen? Das ist doch Unsinn! Blühender Unsinn!«
    »Finden Sie?«
    »Und wie!«
    »Ist dann Atlantis auch Unsinn?« flüsterte die

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