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0519 - Das Auge von Atlantis

0519 - Das Auge von Atlantis

Titel: 0519 - Das Auge von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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so oft wie möglich dagegen wehrte, wünschte sie sich in diesem Augenblick ihre Hexenkräfte zurück.
    Jane wollte einfach, daß sie kamen. Aus dem Innersten hervorquollen, an die Oberfläche gelangten und ihr sagten, was sich in der Wand tat. Ein Außenstehender hätte nur den Kopf schütteln können, wenn er Jane so stehen sah.
    Sie war völlig versunken, es gab die normale Welt nicht mehr für sie, allein die Wand war wichtig.
    Etwas stieg in ihr hoch. Es war wie eine Flamme. Sie spürte die erwachende Kraft und auch das Gegenteil von dem, das in ihr hochwallte. Die Wand hatte sich verändert.
    Von ihr ging eine Kälte ab, die Jane schon als eisig empfand. Zuerst berührte sie ihre Fingerkuppen, dann fand sie ihren Weg durch die Hände in die Arme hinein und wanderte dort höher.
    Kälte und Wärme – Feuer und Eis!
    In ihrem Innern tobten die beiden Kräfte so stark, daß Jane praktisch gezwungen war, die Augen zu öffnen.
    Sie sah die Wand – und sie sah das Auge!
    ***
    Vor Überraschung hätte sie fast einen Schrei ausgestoßen. Im letzten Augenblick gelang es ihr, ihn zu verschlucken, so saugte sie nur den Atem tief ein und behielt die Augen so weit offen, daß sie schon einen starren Blick bekamen.
    Das Auge zeichnete sich sehr deutlich ab. Ob direkt in oder auf der Wand, das konnte sie nicht erkennen. Jedenfalls war es vorhanden, sogar in der Farbe, wie Jane sie kannte.
    Das tiefe Blau der Pupille und das wesentlich hellere des Randes oder der Brauen zeigte zwei Bögen, die sich von verschiedenen Seiten her trafen.
    Jane war klar, daß sie eine bestimmte Magie geweckt hatte. Nur konnte sie mit diesem Wissen momentan nichts anfangen. Sie stand nach wie vor starr an der weißen Wand, berührte sie und spürte die Ströme, die über ihre Hände glitten.
    Dann sah sie doch etwas!
    Zuerst hatte sie an eine Täuschung geglaubt, bis ihr klar wurde, daß sich tief in der Pupille etwas abzeichnete.
    Dort bewegten sich Figuren!
    Figuren? Nein, es waren Menschen. Jane erkannte deutlich die Bewegungen, mit denen sie auf- und abschritten, die aber nicht marionettenhaft waren, sondern fließend.
    Menschen im Auge!
    Waren das…?
    Jetzt löste sich doch ein stöhnender Laut aus ihrem Mund, denn sie hatte die Menschen erkannt.
    Lady Sarah und John Sinclair. Und vor ihnen stand eine Frau, die ein grünes Kleid trug.
    Das mußte Sandra, die Besitzerin der Videothek, sein. Sie befanden sich innerhalb der Pupille wie auf einer Bühne. Nur wußte Jane Collins, daß dies kein Spiel war.
    Und wenn, dann konnte es für John Sinclair und Lady Sarah Goldwyn tödlich ausgehen…
    ***
    Tödlich konnte es aber auch für Suko und Sir James werden, denn der Killer hing ihnen im Nacken!
    Noch stand der Wagen nicht. Es würde Sekunden dauern, bis Suko ihn abgestoppt hatte.
    »Raus!« schrie er Sir James zu, als sein Fuß das Pedal der Bremse festnagelte. »Los, raus!«
    Der Wagen schlingerte auf der nassen Fahrbahn. Es war einfach zuviel Wasser darauf.
    Sir James öffnete die Tür und wollte den Gurt lösen, als Willy zupackte.
    Seine verfluchte Klauenhand fand den Weg zum Hals des Superintendenten sehr schnell. Es war ein gnadenloser Griff. Die Hand drückte sich wie eine Schlange um die rechte Seite der Kopfstütze herum. Die langen Nägel kratzten über den Hals, als wollten sie hineinstechen. Da löste sich der Gurt.
    Während er am Körper des Mannes hochglitt, hatte auch Suko die Gefahr bemerkt.
    Willy, der Killer, mußte noch etwas nachgreifen. Als er wieder zufassen wollte, war Suko schneller, bekam das Gelenk zu fassen und drehte es herum.
    Willy schrie nicht, es knackte nur, und die Hand glitt wieder weg.
    Die erste Gefahr war für Sir James auch gebannt. Zum Glück blieb der Wagen stehen. Er rutschte noch etwas nach, denn stellte er sich quer, mit der Kühlerschnauze zum Graben hin.
    Sir James wußte, was die Stunde geschlagen hatte und das er keine Sekunde länger zögern durfte. Er rammte die Tür so hart und weit auf, daß sie wieder zurückschwang – gegen seine Knie. Beim Aussteigen verlor er den Hut. Er tickte auf den Rand, rollte weiter und blieb im Graben liegen.
    Sir James stolperte hinter ihm her. Er selbst rutschte nicht in den Graben. Kurz davor stoppte er und drehte sich um. Der Kampf war eine Sache zwischen Suko und Willy.
    Beide befanden sich noch im Rover.
    Suko hatte ebenfalls die Gelegenheit bekommen, den Sicherheitsgurt zu lösen. So konnte er sich bewegen. Zudem machte er sich nichts vor. Der Kampf

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