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0519 - Das Auge von Atlantis

0519 - Das Auge von Atlantis

Titel: 0519 - Das Auge von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meine Gebete einschließen«, versprach ihm Jane.
    »Darauf kann ich verzichten. Wie heißt du eigentlich?«
    »Jane.«
    »Heißer Name.«
    »Wieso?«
    Er winkte ab und griff mit der anderen Hand in seine Jackentasche. »Nur so. Jetzt reiß mal deine Blauaugen auf und halte mir den Rücken frei. Abgemacht?«
    »Sicher.«
    Jane ließ Mickey den Vortritt, der sich bückte und mit seinem primitiven Einbrecher-Besteck am Schloß herumfummelte. »So was muß man einfach bei sich haben. Es geschieht oft genug, daß mir mein Alter die Tür vor der Nase zuhämmert und abschließt. Dann säuft er sich voll und tyrannisiert die Familie. Ich kann ja nicht immer die Bullen rufen. Deshalb habe ich mir dieses Ding hier zugelegt. Klasse, nicht?«
    »Bestimmt.«
    Mickey pfiff leise vor sich hin. Er wollte die Nervosität unterdrücken. Dann fluchte er, weil sein Werkzeug hakte. Er ging behutsamer vor. Nach zwei Minuten und einigen vergossenen Schweißtropfen hatte er es endlich geschafft.
    »Der Weg ist frei!« Er richtete sich auf und lachte Jane an. »Du kannst rein.«
    Sie ging noch nicht und schaute den jungen Burschen an. »Willst du dir selbst einen Gefallen tun?«
    »Und welchen?«
    »Bleib draußen.«
    Er lachte. »Nein. Du hast mich neugierig gemacht. Jetzt will ich auch sehen, wie der Hase läuft. Darauf kannst du dich verlassen. Wir bringen gemeinsam alles in die Reihe.«
    »Mickey, es ist gefährlich.«
    Er kam näher. »Jetzt redest du wie ein Bulle.«
    »Vielleicht bin ich auch einer.«
    Mickey legte eine kurze Pause ein, die er brauchte, um Jane anzuschauen. »Nein«, sagte er, »nein, du bist kein Bulle. Die sehen anders aus.« Er deutete gegen seine Nase. »Die kann man riechen, verstehst du? Riechen kann man die.«
    »Bitte!« Mickey streckte den rechten Arm zu einer einladenden Geste. »Du kannst gehen.«
    »Was ist mit dir?«
    Mickey ließ sein Werkzeug verschwinden. »Ich weiß es noch nicht. Mal sehen.«
    »Bleib hier, bitte.«
    Jane hatte in einem so veränderten Tonfall gesprochen, daß der Junge aufmerksam wurde. »Mal sehen«, sagte er und schaute zu, wie Jane das Haus betrat.
    Sie gelangte in einen dunklen Flur. Sicherheitshalber hatte sie eine kleine Taschenlampe mitgenommen, die in der Manteltasche steckte. Der Lichtkegel fiel in den Gang, in dem einige Holzkisten neben Mülleimern standen.
    Das Haus beherbergte natürlich nicht allein die Videothek. Auch andere Parteien lebten in den einzelnen Etagen. Jane fand eine Treppe und hörte auch von oben Stimmen.
    Der Ladeneingang aber befand sich woanders. Sie schritt wieder zurück und hörte einen leisen Pfiff.
    Mickey war ihr gefolgt. Er stand im Haus und hob die Hand vor die Augen, weil ihn der plötzliche Strahl blendete. »He, nicht so stürmisch«, beschwerte er sich.
    Jane ließ die Hand sinken. »Was hast du eigentlich hier zu suchen? Ich sagte dir doch…«
    »Reine Neugierde, Süße.«
    »Die paßt mir nicht.«
    »Okay, du suchst die Tür, nicht?«
    »Ja.«
    »Die habe ich gefunden. Komm her.«
    Wohl oder übel mußte Jane Collins mit dem jungen Mann gemeinsame Sache machen, was ihr überhaupt nicht gefiel. Mickey lehnte in einer Nische. Als Jane vor ihm stand, trat er zur Seite, und der Lichtkegel fiel auf eine Tür.
    »Na, was ist das wohl?«
    »Der Eingang.«
    »Sehr richtig.« Mickey hob einen Finger. »Und er ist offen. Die Hintertür zum Höllenparadies.« Er drückte auf die Klinke, die Tür schwang nach innen, und dieses Schwingen wurde von einem schauerlichen Quietschen begleitet, was Jane Schauer über den Rücken trieb. Wenn sich in dem Raum dahinter jemand aufhielt, war er gewarnt.
    Die Befürchtung war grundlos. Sie betraten ein Büro, in dem sie keinen Menschen fanden.
    Nur einen Schreibtisch und einen leeren Stuhl dahinter. Auf dem Schreibtisch lagen keinerlei Papiere, nur einige Kassettenhüllen stapelten sich neben dem grünen Telefon.
    Mickey stand schon an der zweiten Tür, wollte sie öffnen, doch Jane hielt ihn zurück. »Das ist mein Job«, sagte sie scharf.
    »Wieso?«
    »Keine Widerrede jetzt!«
    »Na ja, geh vor. Ich bin ja Kavalier.« Mickey lachte. Er drückte sich tatsächlich zurück.
    Mit gemischten Gefühlen betrat Jane den Raum. Sie rechnete damit, in der eigentlichen Videothek zu stehen, das stellte sich als falsch heraus.
    Als sie den Lampenstrahl wandern ließ, bekam sie große Augen, denn sie sah sich in einem Kinosaal um.
    Eine weiße Wand, Stuhlreihen, auch einen Fernseher entdeckte sie und einen Rekorder.
    Der

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