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0519 - Das Auge von Atlantis

0519 - Das Auge von Atlantis

Titel: 0519 - Das Auge von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zwischen ihm und Willy würde eine Sache auf Leben und Tod werden. Nur einer konnte überleben.
    Und Willy wollte killen.
    Diesmal schlug er mit beiden Händen zu. Sie waren mit zehn langen Krallen besetzt, und sie schwangen über die Sitzlehne hinweg, um den Nacken des Chinesen zu treffen.
    Suko warf sich nach vorn und gleichzeitig nach links auf den leeren Beifahrersitz.
    Willy hätte es geschafft. So aber hackten seine Krallen in das Polster der Rückenlehne. Sie fetzten es regelrecht auf. Die Füllung quoll hervor, und die hakenartigen Nägel blieben beim Zurückziehen der Hände noch hängen.
    Wütend schrie Willy auf, weil es ihm beim ersten Versuch nicht gelungen war, Suko zu töten.
    Der zweite Versuch gelang auch nicht besser. Da war Suko nämlich noch schneller gewesen und hatte sein Bein anwinkeln können, bevor er zutrat.
    Er fand genau die Lücke zwischen den Sitzen – und Willys Gesicht.
    Dem harten Tritt hatte der Killer nichts entgegenzusetzen. Er wurde bis in den Fond geschleudert, rollte sich auf der Rückbank zusammen und hob gleichzeitig die Beine an, ohne jedoch einen weiteren Angriff gegen Suko zu starten.
    Der nutzte die Chance, rammte die Tür auf und rollte sich nach draußen. Er fiel in eine ziemlich tiefe Pfütze, die sich in einer Mulde gebildet hatte, schüttelte das Wasser aus seinem Gesicht und den Haaren, als er wieder hochkam und lief um die Kühlerhaube herum.
    An deren linker Seite blieb er stehen.
    »Sind Sie unverletzt?« rief Sir James, vor dem Graben stehend, Suko zu.
    »Ja, aber gehen Sie lieber in Deckung, Sir.«
    »Ich bleibe!« erwiderte der Superintendent und wischte zum wiederholten Male über seine Brillengläser, ohne jedoch das Wasser wegwischen zu können, weil der Regen ständig nachrann.
    Willy blieb zunächst im Rover. Das gab Suko Gelegenheit, seine Beretta zu ziehen. Er wußte nicht, ob der Killer zu seinen verdammt langen Fingernägeln noch eine weitere Waffe bei sich trug. Wenn ja, wollte Suko darauf eingestellt sein.
    Suko rechnete damit, daß der zehnfache Mörder den Wagen auf dem normalen Wege verlassen würde. Er hatte sich getäuscht. Willy, der einfach nicht totzukriegen war, schlängelte sich durch die Öffnung des zerstörten Heckfensters und geriet auf die Kofferraumhaube. Dort duckte er sich, drehte sich dabei und schlängelte sich hoch, wobei er auf der Haube stehenblieb und über das Dach hinwegschaute.
    Suko war einen Schritt nur zurückgetreten. Mit den Hacken stand er schon am Rand der Straße. Dahinter lag der Graben. Der Inspektor ließ den Killer in die Mündung der Waffe schauen.
    »Es reicht, Willy! Du hast genug getötet! Komm runter!«
    »Dann hol mich!«
    »Wohin willst du die Kugel haben?«
    Willy lachte. Er stand, wie auch Sir James und Suko, im Regen.
    Während des Lachens verzog sich sein Gesicht zu einer Fratze, die Ähnlichkeit mit einer Gummimaske aufwies. In der unteren Hälfte wies sie ein großes Loch auf, Willys Mund.
    »Kugel!« schrie der Mörder plötzlich, hob die Arme und kreuzte sie oberhalb der Handgelenke. Er hielt die Finger mit den langen Nägeln vor sein Gesicht. »Ich pfeife auf deine verdammten Kugeln. Du kannst schießen. Ja, schieß nur. Mir machen Kugeln nichts. Ich habe lange Zeit in einer anderen Welt verbracht! Ich bin unsterblich geworden. Hast du gehört? Unsterblich! Das Auge schützt mich. Es wird mich vor deinen Kugeln bewahren.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja!« brüllte er hinaus und hüpfte gleichzeitig in die Höhe. Suko hatte angenommen, daß er über das Dach hinwegspringen würde, er täuschte sich. Willy sprang auf das Dach des Rover, trat einen Schritt nach vorn, so daß er fast den oberen Rand der Frontscheibe erreicht hatte.
    Diesmal breitete er die Arme aus. »Jetzt kannst du schießen! Los, jage die Kugel in den Körper eines Toten! Vielleicht kannst du ihn noch mal killen!«
    Suko hielt die Beretta zwar in der Hand, aber Willy war waffenlos, sah man von seinen langen Nägeln ab. Er stand auf dem Dach und deutete wieder gegen sich. Das Regenwasser strömte auf ihn nieder wie aus Brausetassen.
    »Werden Sie schießen?« rief Sir James.
    Suko schaute ihn an. Der Superintendent sah aus wie eine aufgeweichte Vogelscheuche. Er bot ein Bild des Jammers oder eines zum Lachen, das den Ernst der Lage nicht wiedergab.
    »Ich hole ihn mir«, sagte Suko. »Ich will einiges von ihm wissen. Er muß uns sagen, was geschehen ist. Ich will das Geheimnis des Auges lösen. Nicht wahr, Willy? Du kennst dich doch

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