0519 - Das Auge von Atlantis
gefährlich sie war.
»Bleib stehen!«
Er drehte sich um, sah Jane auf sich zukommen, die kurzen Prozeß machte, den Überraschten herumwirbelte und zwischen die Sitzreihen schleuderte, so daß einige Stühle umkippten.
Mickey landete zwischen ihnen. Er räumte zwei Stühle zur Seite und wollte sich hochstemmen.
»Du bleibst da liegen!« fuhr Jane ihn an. »Rühr dich nicht von der Stelle, wenn du noch etwas von deinem Leben haben willst. Klar?«
Mickey schüttelte den Kopf. Ein Zeichen, daß er nicht begriff. Er wollte noch etwas sagen, aber die weiteren Vorgänge raubten ihm den Atem, denn innerhalb der Wand tat sich etwas.
Das Bild geriet in stärkere Bewegungen. Nicht ausgelöst von den drei Personen, sondern von Gestalten, die plötzlich an der rechten Seite erschienen waren.
Auch Jane hatte die unheimlichen Monstren erkannt und wußte, daß es für ihre Freunde jetzt lebensgefährlich wurde…
***
Das war Lady Sarah und mir auch klar. Noch besaßen wir genügend Zeit, um nachdenken zu können, aber die drängten sich bereits durch den Eingang der Höhle.
Skelette hatten die Spitze übernommen. Gerade sie starrte Lady Sarah besonders an. »John, das sind all diejenigen, die auch im Boden der Videothek steckten. Ich kenne sie, ich habe mit ihnen zu tun gehabt, ich…«
»Geh zurück«, sagte ich.
»Wohin denn?«
»Stell dich hinter mich!«
»Gut.«
Sandra lachte, als sie das sah. »Glaubst du wirklich, daß du so noch eine Chance hättest?« höhnte sie.
»Möglich.« Ich zog die Beretta.
»Oh, wie nett. Eine Pistole. Aber damit kannst du hier keinen Schaden anrichten. Wenn du es tatsächlich wagen solltest zu schießen, werden deine Kugeln von der Magie des Auges zerfressen.«
»Auch geweihte Silberkugeln?«
»Was sind sie schon?«
Ich bewies es ihr, drehte den Arm und schoß in die Wand. Die Kugel klatschte dagegen. Ich sah genau die Einschlagstelle und die kleine Mulde, die das Geschoß hinterlassen hatte, aber ich sah noch mehr, was mich nicht gerade glücklich machte.
Meine geweihte Silberkugel hätte normalerweise als deformiertes Geschoß in der Wand steckenbleiben müssen, es geschah etwas anderes. Die starke Magie vernichtete den Klumpen. Etwas sprühte genau dort auf, wo er steckte, als wäre ein kleiner Stern irgendwo im fernen All zerplatzt. Dann war nichts mehr vorhanden.
Nur Sandras Lachen hallte durch die Höhle und übertönte auch das Plätschern des Brunnens. »Was habe ich dir gesagt, Sinclair? Du hast keine Chance. Die Freunde von mir werden euch gern in ihren Reigen aufnehmen wollen, das kann ich dir versprechen.«
»Dagegen habe ich etwas.«
Sie stand vor mir und breitete die Arme aus, während die Monster allmählich die Distanz zwischen ihnen und uns gefährlich verkürzten. »Was willst du machen?«
»Das!« rief ich und sprang vor.
Sandra hatte noch ausweichen wollen, jedenfalls zuckte sie zur Seite. Nur war sie nicht schnell genug. Ich bekam sie direkt hart zu packen und hebelte sie so herum, daß sie mir in den Arm fiel, den ich blitzschnell um ihren Hals schlang.
Mit der anderen Hand, der rechten, holte ich den Dolch hervor, während die Beretta wieder verschwand.
Und plötzlich berührte die silberne Klinge Sandras Hals!
»Das habe ich vorgehabt«, erklärte ich ihr und ließ die Klinge langsam wandern. Sie glitt über die weiche, helle Haut und kam über dem gewagten Ausschnitt zur Ruhe.
Sandra war in meinem Griff erstarrt. Sie brauchte Sekunden, um die Überraschung zu verdauen.
»Kannst du reden?« fragte ich sie.
»Ja.«
»Dann stopp deine Monstren! Schick sie weg! Wenn nicht, werde ich töten müssen.«
»Bleibt da!«
Sie hatte zu den Gestalten gesprochen, die tatsächlich ihrer Herrin aufs Wort gehorchten.
Ich atmete zunächst tief durch. »Jetzt will ich noch, daß sie aus der Höhle verschwinden.«
Sie ging nicht auf meine Forderung ein. »Würdest du mich wirklich töten?«
»Sicher!«
»Was hättest du davon? Dein Rückweg wäre dir versperrt. Nur ich herrsche hier. Sinclair, eure Lage ist allenfalls äußerlich besser geworden. Insgesamt hat sie sich nicht verändert.«
»O doch«, sagte ich leise. »Sie hat sich sogar sehr verändert. Denn sie hängt mit dir zusammen.«
»Wieso?«
»Hast du wirklich diese lange Zeit nur überlebt, um hier endgültig vernichtet zu werden? Sieht so dein Plan aus?«
»Nein!«
»Dann wirst du am besten genau das tun, was ich von dir verlange. Alles andere kannst du vergessen, Sandra. Das ist kein
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