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0519 - Schatten des Grauens

0519 - Schatten des Grauens

Titel: 0519 - Schatten des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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die Straße und den Vorgarten sehen.
    Die Straße glänzte regennaß, ebenso der gepflasterte Weg zum Haus. Und auf diesem Weg erkannte Francine einen körperlosen Schatten. Er lag abwartend da, bewegte sich nicht. Aber es gab niemanden, der ihn warf.
    Sie schluckte.
    »Ich bin nicht allein«, flüsterte sie heiser. »Es gibt mindestens noch einen weiteren Menschen mit dieser unheimlichen Fähigkeit…«
    Sie sah sich weiter um, ob der Besitzer des Schattens sich vielleicht irgendwo in der Nähe aufhielt, konnte jedoch immer noch niemanden erkennen. Sie sah nur ein paar Dutzend Meter entfernt, am Anfang der Straße, eine große Limousine parken, die nicht hierher gehörte. Gerade stiegen zwei Menschen aus, ein Mann und eine Frau.
    Und dann geschah etwas, das Francine noch weniger begriff als die Sache mit dem Schatten…
    ***
    Der Beobachter war von dem ersten Kontakt enttäuscht. Der Schatten der Frau war im Augenblick der Berührung sofort zum Körper zurückgeflohen. Aber so kurz der Augenblick der gegenseitigen Durchdringung auch gewesen war, so interessant war das Gefühl des Kribbelns gewesen, dieser Kraftschlag, der durch die Schatten ging und sich auf den Körper übertrug. Gerade so, als hätten sich zwei starke elektrische oder magnetische Felder durchdrungen. Und es war - überaus angenehm gewesen.
    Plötzlich warnte das Amulett. Es war kein Gefahr-Impuls, aber der Hinweis, daß sich etwas Artverwandtes näherte. Und da entdeckte der Beobachter das Auto.
    Er erkannte die beiden Menschen, die ausstiegen sofort. Unwillkürlich murmelte er eine Verwünschung. »Zamorra! Das kann doch nicht wahr sein!«
    Hatte Zamorra ihn entdeckt? Immerhin besaß der Meister des Übersinnlichen ein weitaus stärkeres Amulett. Und es mußte wie sein eigenes bereits einen Hinweis an seinen Besitzer gegeben haben.
    Der Beobachter griff unter seinen Mantel, zog den Blaster hervor, trat aus dem Sichtschutz eines Hauses und schoß sofort und ohne Warnung auf seinen alten Todfeind!
    ***
    Noch während Zamorra über den Sinn des telepathischen Hinweises nachdachte, blitzte es bereits ein paar Häuser weiter grell auf. Ein sonnenhell gleißender Energiefinger stach durch das trübgraue Wetter, verfehlte Zamorra und Nicole nur knapp und schmolz den nassen Asphalt auf. Eine kochende Spur mit flammenden Rändern zischte knapp an ihnen vorbei.
    »Laser!« schrie Zamorra auf.
    Er und Nicole handelten blitzschnell und ohne sich abzusprechen. Sie spurteten los, wichen nach verschiedenen Seiten aus, um den Gegner zu verwirren. Nicole flankte über eine Gartenmauer und ließ sich auf den dahinter liegenden Rasen fallen. Zamorra raste zur anderen Straßenseite. Dort, wo Nicole gerade untertauchte, fauchte der nächste Laserstrahl in die Mauer und ließ Steine knackend zerspringen, drang aber nicht gleich durch das Hindernis. Dann drehte der Angreifer sich um und nahm Zamorra aufs Korn.
    Um den Bruchteileiner Sekunde zu spät. Zamorra lief hinter einen geparkten Wagen. Der Laserblitz schweißte sich durch das Metall des Fahrzeugs und erfaßte den Tank. Augenblicke später zerknallte das Fahrzeugheck in einem gewaltigen Feuerball. Zamorra war nicht stehengeblieben und hechtete in einen schützenden Häusereingang. Ein paar Metallsplitter zischten pfeifend an ihm vorbei, ohne ihn jedoch zu verletzen. Die Explosion verschaffte dem Professor einen taktischen Vorteil.
    Der heimtückische Laserschütze konnte nicht wissen, ob Zamorra bei der Explosion umgekommen war oder noch lebte. Er konnte das Ausmaß der Zerstörung, die nicht besonders groß war, durch die Flammen und den aufsteigenden Rauch nicht abschätzen. Zamorra vermutete, daß nur sehr wenig Benzin im Tank gewesen war.
    Die Explosion war natürlich nicht unbemerkt geblieben. Überall wurden Fenster geöffnet, schauten Neugierige heraus. Der Besitzer des Autos stürmte entsetzt auf die Straße.
    Der unheimliche Angreifer sah, daß er jetzt nicht mehr unerkannt morden konnte, und zog sich zurück. Aber Zamorra wußte jetzt, mit wem er es zu tun hatte.
    Er hatte ihn erkannt. Für einen winzigen Sekundenbruchteil hatte er das Gesicht des Killers sehen können. Doch das reichte ihm, denn es war das Gesicht des Ewigen Yared Salem, das Zamorra aus früherer Zeit nur allzu vertraut war.
    Und im Körper Yared Salems steckte das Bewußtsein von Zamorras altem Erzfeind Magnus Friedensreich Eysenbeiß!
    ***
    Francine schloß die Augen und öffnete sie wieder, aber das Inferno draußen auf der Straße

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