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0519 - Schatten des Grauens

0519 - Schatten des Grauens

Titel: 0519 - Schatten des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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als selbst Chefinspektor Robin glaubte. Eysenbeiß-Salem war ganz bestimmt nicht grundlos hier.
    Nebenbei bot sich vielleicht auch noch die Chance, Eysenbeiß das Amulett wieder abzunehmen, das er vor einiger Zeit Sid Amos gestohlen hatte.
    Wie auch immer. Es hieß jetzt, am Ball zu bleiben und das Eisen zu schmieden, solange es noch heiß war.
    ***
    Francine hatte beschlossen, die beiden Fremden nicht zu sich hereinzulassen. Sie wußte nicht, was sie überhaupt von ihr wollten, und sie wollte es auch gar nicht wissen. Es reichte ihr völlig, daß sie mit ihrem eigenen und neuerdings auch dem fremden Schatten Probleme hatte. Da mußte sie sich nicht auch noch die Probleme anderer Menschen zusätzlich aufhalsen! Und nach der seltsamen, futuristischen Schießerei auf offener Straße bestand die Gefahr, daß der Gegner des Pärchens ein zweites Mal zuschlug -möglicherweise genau in dem Augenblick, in dem sie sich in Francines Wohnung befanden! Und dann wurde sie selbst mit in die Sache hineingezogen.
    Das wollte sie auf keinen Fall. Nicht noch mehr Schwierigkeiten!
    Deshalb öffnete sie nicht. Die beiden waren sehr hartnäckig, klingelten immer wieder. Sie mußten allerdings auch gesehen haben, daß Licht brannte. Francine hatte es zu spät gelöscht -sie hatte ja auch nicht ahnen können, daß die beiden ausgerechnet zu ihr wollten!
    Aber warum eigentlich?
    Hing es vielleicht mit den Schatten zusammen?
    An Zufälle konnte Francine nicht so recht glauben. Sie entwickelte die Fähigkeit, ihren Schatten aussenden zu können, entdeckte, daß es außer ihr noch jemanden mit dieser bemerkenswerten, unheimlichen Fähigkeit gab, und genau in diesem Augenblick tauchten zwei fremde Menschen auf, die von einem Attentäter beschossen wurden, ehe sie Francines Wohnung erreichten. Und das mit einer völlig unbegreiflichen Waffe, die es eigentlich gar nicht geben durfte! Nein, für einen Zufall trafen hier einfach zu viele Dinge aufeinander!
    Nach einer Weile zogen die beiden wieder ab.
    Francine spielte mit dem Gedanken, ihnen ihren Schatten hinterher zu schicken, um mehr über sie herauszufinden. Aber sie kam sehr schnell wieder von diesem Gedanken ab. Sie wußte noch zu wenig über ihre eigene Fähigkeit. Vielleicht verbrauchten sich ihre Kräfte dabei viel schneller, als sie überhaupt ahnen konnte, und dann schaffte sie es möglicherweise nicht mehr, ihrem Schatten den gedanklichen Befehl zu übermitteln, daß er zu ihr zurückkehren sollte - dann verlor sie ihn womöglich für alle Zeiten, fand ihn niemals wieder. Konnte sie sich sicher sein, daß er immer automatisch zu ihr zurückkehren würde? Oder daß nicht etwas ganz anderes geschah, das sie sich im Augenblick nicht einmal vorstellen konnte, weil sie noch viel zu unerfahren war.
    Alles war möglich. Deshalb verzichtete sie auf diesen an sich verlockenden Versuch. Sie mußte erst genau wissen, was in ihr und mit ihr vorging, mußte die Grenzen ausloten, die ihr gesetzt waren.
    Nach einer Weile schlug das Telefon an.
    Im ersten Moment wollte sie zum Hörer greifen und sich melden.
    Aber dann zog sie die Hand langsam wieder zurück. Vielleicht waren es die beiden Fremden. Francine wollte erst gar nicht mit ihnen sprechen, ihnen keine Chance geben, sich in ihrem Entschluß umstimmen zu lassen. Und sollte jemand anderer sie anrufen, würde er es sicher später noch einmal versuchen.
    Die zähe Geduld der Anrufer verriet sie; erst nach der automatischen Trennung nach mehr als zwanzig Klingelzeichen hörte es auf - nur, um Augenblicke später erneut einzusetzen. Erst nach dem dritten Anlauf kehrte Stille ein.
    Francine atmete auf. Vielleicht fand sie jetzt endlich Ruhe.
    Aber als sie noch einmal einen Blick aus dem Fenster warf, sah sie die beiden Fremden wieder in der Straße auftauchen.
    Würden sie es jetzt noch einmal an der Haustür versuchen?
    Langsam, aber sicher fühlte Francine sich terrorisiert…
    ***
    »Wir können sie nicht zwingen, mit uns zu reden«, sagte Zamorra. »Schließlich sind wir nicht die Polizei. Allerdings gefällt es mir nicht, die Angelegenheit einfach so auf sich beruhen zu lassen.«
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Bleibt praktisch nur die Möglichkeit, das Haus rund um die Uhr zu überwachen und das Mädchen anzusprechen, wenn es aus der Haustür kommt. Was vermutlich spätestens morgen früh der Fall sein wird. Robin sagte, sie sei berufstätig.«
    »Ich habe nicht das geringste Interesse daran, bis morgen früh untätig hier zu verharren«,

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