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0519 - Schatten des Grauens

0519 - Schatten des Grauens

Titel: 0519 - Schatten des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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blieb. Das explodierte Auto brannte aus. Der Mann, der mit Laserstrahlen geschossen hatte, floh. Und die beiden Menschen, die von ihm unter Beschuß genommen worden waren, klopften sich jetzt Schmutz von der Kleidung, während die Anwohner vorsichtig aus den Häusern kamen.
    Diese grellen Blitze! Das war wie im Kino. Ein Science-fiction-Film!
    Eine Sirene heulte. Jemand mußte die Polizei oder Feuerwehr oder beide alarmiert haben. Francine lehnte sich an den Fensterrahmen und sah weiter hinaus. Aber den fremden Schatten vor dem Haus konnte sie plötzlich nicht mehr entdecken. Der war verschwunden.
    ***
    Wieder einmal hatte Zamorra überlebt. Eysenbeiß bedauerte das zutiefst. Aber er hatte das Feuer einstellen müssen. Er wußte jetzt, daß er es falsch angefangen hatte. Anstelle der Strahlwaffe hätte er Salems Dhyarra-Kristall benutzen sollen, um Zamorra unschädlich zu machen. Doch dazu hätte er mehr Zeit gebraucht, um sich auf den Angriff konzentrieren zu können. Diese Zeit aber hatte er sich nicht nehmen wollen, als er Zamorra erkannte. Er war einfach zu erschrocken gewesen. Zamorras plötzliches Auftauchen hatte ihn völlig aus der Fassung gebracht. Wie, um alles in der Hölle, konnte der Dämonenjäger erfahren haben, daß Eysenbeiß sich ausgerechnet hier aufhielt?
    Eysenbeiß überlegte, ob er seinen Schatten gegen Zamorra einsetzen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Diese Energie wollte er derzeit nicht überstrapazieren; vielleicht benötigte er sie für die junge Frau. Denn den Gedanken an eine Kontaktaufnahme gab er nicht mehr auf.
    Er mußte nur abwarten, bis Zamorra wieder verschwunden war. Aber bei dem Aufruhr der momentan herrschte, konnte das noch eine Weile dauern.
    ***
    Die anrückende Feuerwehr löschte die brennenden Überreste des Autos. Die Polizei beschränkte sich darauf, Zamorras und Nicoles Personalien sowie ein paar äußert widersprüchliche Zeugenaussagen der Anwohner aufzunehmen, die alles ganz genau gesehen hatten und wußten, was sich in welcher Form abgespielt hatte, obgleich sie erst durch den Explosionsknall aufmerksam geworden waren und eigentlich nichts mitbekommen haben konnten.
    Kurzzeitig stand Zamorra unter Hochspannung - aber offenbar gab es noch keinen Haftbefehl und keine Fahndung nach ihm. Erleichtert gab er seine eigene Aussage zu Protokoll und deutete an, von einem Unbekannten mit einer unbekannten Waffe unter Beschuß genommen worden zu sein -mit den ersichtlichen Folgen. An die Laserstrahlen konnten die Beamten nur schwer glauben, weil sie sich nicht vorstellen konnten, wie eine auch nur halbwegs tragbare Waffe eine solche Energie entfesseln konnte, wie sie für diese Verwüstungen erforderlich war. So etwas, lautete die einhellige Meinung, mußte erst noch in ferner Zukunft erfunden werden. Interessanter schien da schon die Frage: »Haben Sie Feinde?«
    Zamorra nannte die Namen Torre Gerret und Odinsson. Er versprach sich zwar nicht besonders viel davon, aber beide bereiteten Zamorra laufend Ärger, warum sollte er nicht zwischendurch einmal den Spieß umdrehen? Vielleicht konnte er damit sogar Odinsson ein wenig aus der Reserve locken.
    »Halten Sie sich bitte in den nächsten Tagen zur Verfügung«, wurde Zamorra gebeten, »unter Umständen benötigen wir Sie noch einmal für weitergehende Aussagen.«
    Nachdem der ganze, zeitraubende Rummel endlich beendet und mittlerweile die frühabendliche Dunkelheit hereingebrochen war, konnten Zamorra und Nicole endlich bei Francine Belo anklingeln. »Wohnt tatsächlich oben«, stellte Zamorra fest, »hat also unser Eintreffen beobachtet. Ob sie auch unter den Schaulustigen auf der Straße war? Dann werden wir sie wohl gleich wiedererkennen…«
    Daraus wurde nichts.
    Francine Belo öffnete nicht. Dabei war sie aller Wahrscheinlichkeit nach wie vor daheim, denn das Licht brannte noch immer und hinter den Fenstervorhängen bewegte sich auch jemand, aber Mademoiselle Belo schien keinen Besuch empfangen zu wollen.
    Da war nichts zu machen.
    »Feststellen, ob sie Telefon hat«, schlug Nicole vor. »Dann rufen wir sie an und bitten sie, uns zu einem Gespräch hereinzulassen.«
    »Und wenn sie kein Telefon besitzt oder uns auch dann abwimmelt?« Nach dem Überfall durch Eysenbeiß war Zamorra weniger gewillt denn je, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Das Auftreten des Dybbuk, der sich in Yared Salems Körper zum ERHABENEN der DYNASTIE DER EWIGEN gemacht hatte, bewies, daß an der Schattengeschichte weit mehr dran war,

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