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052 - Die Leichenkammer des Dr. Sarde

052 - Die Leichenkammer des Dr. Sarde

Titel: 052 - Die Leichenkammer des Dr. Sarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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versprachen viel. Er las Klugheit und Verständnis
darin, und er glaubte auch in ihnen zu erkennen, dass der Körper dieser Frau
einen Vulkan der Sinnlichkeit und der Hingabe barg.
    Françoise stöhnte leise. »Bist du auch – so müde, Jean?«, hörte er sie
wispern. Ihre Augen wurden immer kleiner. Ihr Kopf fiel auf die Seite. Die
Alkoholmengen, die sie verkonsumiert hatte, warfen sie mit einem Mal
schlagartig um.
    Es ging alles planmäßig. Jean Ecole hob Francoises Beine an und legte sie
auf die mit einem geblümten Stoff überzogene Balkonliege.
    Françoise zog die Beine an, streckte sie dann aber wieder aus, als wisse
sie nicht, was sie eigentlich wollte. Ihr Rock rutschte weit nach oben.
    Sie bewegte ihre Lippen, aber außer einem einzigen Satz, der gut zu
verstehen war, lallte sie alles andere vor sich hin, das kein Mensch verstand.
»Maurice – ja, natürlich tanze ich mit dir ...«
    Die scharfen Getränke entfalteten voll ihre Wirkung.
    »Die Narkose wirkt hundertprozentig«, meinte Mireille mit leiser Stimme,
während sie auf Ecole zukam. »Es ist kaum anzunehmen, dass sie in den nächsten
Stunden zu sich kommt.«
    Der Franzose hakte Mireille unter und ging mit ihr in den Salon. Er drückte
die Balkontür leise zu und löschte die Lampe neben dem Pfosten der gläsernen
Tür.
    »Ist das eigentlich immer der gleiche Trick, den Sie anwenden?«, fragte
Mireille, während sie sich nach den Takten einer einschmeichelnden Melodie
drehten.
    Jean Ecole lächelte. »Das kommt darauf an.«
    Er sah, wie ihre Stirn sich in Falten legte. »Wollen Sie damit sagen, dass
Sie so etwas zum ersten Mal machen? Sie haben Françoise noch niemals betrogen?«
    »Noch nicht auf diese Weise jedenfalls«, sagte er heiser. Die Nähe dieses
erregenden Körpers lockte und reizte ihn, und er schob alles andere weit von
sich. Er küsste Mireille zärtlich auf den Nacken, und sie drängte sich an ihn.
    »Françoise hat einen Fehler begangen«, fügte er hinzu.
    »Einen Fehler? Welchen?« Ihre Stimme klang dunkel, lockend, verführerisch.
    »Sie hätte dich nicht mitbringen
dürfen. Als ich dich mit ihr kommen sah, war ich wie vor den Kopf geschlagen.«
    Er warf einen Blick durch die geschlossene Glastür. Françoise regte sich
nicht. Wie tot lag sie draußen. Wenn es in dieser Nacht nicht zum Regnen kam,
dann würde sie bis in die Morgenstunden dort draußen schlafen.
    Sie lag in einer unmöglichen Stellung auf der Liege, aber sie merkte es
nicht. Ihre Beine hingen seitlich halb herunter und waren leicht geöffnet, so
dass der Slip zwischen ihren Schenkeln durchleuchtete.
    »Wo hat Françoise dich eigentlich aufgegabelt? Ich habe bis heute Abend
nicht gewusst, dass sie so eine entzückende Freundin hat. Françoise kenne ich
nur als Einzelgängerin.«
    Mireilles glutroten, feingeschnittenen Lippen schimmerten feucht. Sie
dachte sich nichts dabei, dass Jean Ecole ohne jeglichen Übergang vom Sie aufs Du gewechselt hatte. Das kürzte die Sache nur ab.
    »Das ist mein Geheimnis, Cheri«, sagte sie leise.
    Sie näherte ihr heißes Gesicht dem seinen. Wange an Wange tanzten sie zur
Stereoanlage, wo Jean eine neue Platte auflegte. Er öffnete noch eine Flasche
Champagner. Sie waren beide in einer prächtigen Stimmung. Es lief alles ab wie
in einem Film. Und es geschah, als würden sie sich schon lange kennen.
    Er zog sie an sich und küsste sie. Er dachte nicht mehr an Maurice. Er
wusste, dass er nicht mehr kommen würde. Und auch Mireille wusste es. Ihr hatte
er es unmittelbar nach seiner Rückkehr während des Tanzes zugeflüstert.
Françoise war gerade auf dem Balkon gewesen und hatte es nicht gehört.
    Mireille hatte nichts darauf erwidert. Aber sie hatte sich offensichtlich
dabei ihren Teil gedacht.
    Sie war nicht einmal verwundert gewesen. Es schien fast so zu sein, dass
sie etwas Ähnliches erwartete. Oder – dass
sie es schon gewusst hatte .
    Hätte Jean Ecole die Dinge mit klarem Blick gesehen, wäre ihm vielleicht
gerade diese Reaktion heute Abend aufgefallen. Aber er sah alles wie durch eine
rosarote Brille. Er kam sich vor wie ein Primaner, der zum ersten Mal küsste
und liebte.
    Es ging alles automatisch. Während er Mireille heiß küsste, glitten seine
Hände über ihren Rücken und über ihre Schultern. Er löste den Verschluss ihres
Kleides und streifte es langsam über ihre braunen Schultern. Das sommerliche,
luftige Minikleid rutschte über ihre Hüften, und Mireille stieg heraus wie eine
Stripperin, die jede ihrer

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