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0521 - Invasion der Ghouls

0521 - Invasion der Ghouls

Titel: 0521 - Invasion der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dann zwar noch, blieben aber seelenlose, menschliche Hüllen, die sich nicht einmal selbst ernähren konnten. Aber im Wahn toben konnten sie.
    Nicole stellte sich einen durch Dhyarra-Magie wahnsinnig gewordenen Ghoul lieber nicht vor.
    Sie fragte sich, warum das Amulett so total versagte. Nicht nur, daß es vor den Ghouls nicht gewarnt hatte. Die Leichenfresser mochten zwar nur schlappe Magiekünstler sein, aber sie besaßen schwarzes Blut, und Merlins Stern hätte das auf jeden Fall rechtzeitig erkennen müssen. Warum hatte das Amulett also nicht gewarnt?
    Zudem hatte es, als der Angriff der Leichenfresser erfolgte, ebenfalls nicht reagiert. Normalerweise erstellte es ein schützendes Kraftfeld aus magischer Energie, an dem die Ghouls hätten abgleiten und verbrennen müssen. Aber auch das war nicht geschehen!
    Eine solche Totalabschaltung, wie sie hier stattgefunden hatte, hatte es früher nur gegeben, wenn der Dämon Leonardo deMontagne zugeschlagen hatte, Zamorras unseliger Ur-Ur-Ur-Ur-Ahne, der sein erstes Leben zur Zeit der Kreuzritter und sein zweites in der Gegenwart geführt hatte. Aber wer zweimal stirbt, ist endlich tot - es gab ihn nicht mehr. Die Erzdämonen selbst hatten dafür gesorgt.
    Also gab es nichts und niemanden mehr, der hierfür verantwortlich gemacht werden konnte.
    Nicole preßte die Lippen zusammen.
    Wie auch immer: Sie mußte Zamorra helfen. Die Schleimspur zu verfolgen, war überirdisch kein Problem. Aber Ghouls lebten unter der Erde, und ihre Kriechgänge waren nicht für Menschen gemacht. Wenn Nicole es riskierte, in einen solchen Stollen zu kriechen, war sie so gut wie tot. Denn die Ghouls hatten dort Heimspiel und waren durch ihre Körperstruktur viel beweglicher. Das wußte Nicole nicht erst seit dem Moment; in dem drüben beim Dorf der angeschossene Ghoul durch ein paar Dutzend Mauselöcher im Boden hatte verschwinden wollen.
    Aber sie konnte nichts anderes tun, als den Ghouls folgen, wenn sie Zamorra helfen wollte.
    Die Ghouls, die sie mit dem Blaster niedergestreckt hatte, zerfielen bereits. Jene, die sie nur mit dem Laser erwischt hatte, versuchten noch davonzukriechen. Nicole dachte daran, daß Zamorra eines der Ungeheuer hatte lebend in die Hand bekommen wollen, um es auszufragen.
    Das war vielleicht die Lösung.
    Von den angeschossenen Ungeheuern konnte ihr keines schnell genug entkommen. Sie trat den Kriechenden in den Weg. »Vielleicht sollten wir uns mal über ein paar bestimmte Dinge unterhalten…«
    ***
    Zamorra hatte für kurze Zeit das Bewußtsein verloren. Daß er betäubt worden war, hatte er nicht einmal gemerkt. Er war nur im einen Moment weg und im nächsten wieder da, und dazwischen fehlte ein Stück Zeit und Erinnerung.
    Der Gestank um ihn herum ließ ihn fast erneut die Besinnung verlieren und erzeugte ständigen Brechreiz. Seine Sinne schafften es nicht, sich an die Dauerbelastung zu gewöhnen, weil die »Geschmacksrichtungen« ständig wechselten, aber ebenso ständig ekelhaft blieben.
    Er wurde durch eine enge Erdröhre gezogen und geschoben. Er hörte das Keuchen und Fauchen der Ghouls, die ihn verschleppten, und fragte sich, warum sie ihn nicht gleich umgebracht hatten. Warum nahmen sie ihn lebend gefangen?
    Und warum griff das Amulett immer noch nicht ein? Erneut versuchte er es mit Gedankenbefehlen zu aktivieren, aber es folgte keine Reaktion. Die magische Silberscheibe hätte ebensogut ein einfaches Stück Blech sein können, vielleicht der Deckel einer Konservendose.
    Auch den Dhyarra-Kristall besaß er nicht mehr und war damit praktisch waffenlos. Er konnte sich erinnern, ein paar Herzschläge vor seinem Blackout noch ein grelles, bläuliches Aufleuchten gesehen zu haben. Sollte einer der Ghouls sich an dem Kristall vergriffen haben?
    Was war mit Nicole?
    Einige Male wechselten die Ghouls die Richtung. Das Labyrinth unter dem Friedhof schien gewaltig zu sein; in seiner Größe der Menge der Ghouls angepaßt. Zamorra schätzte, daß es wenigstens dreißig dieser unsymphatischen Exemplare gewesen sein mußten, die den Überfall gestartet hatten. Das paßte zu ihrem Charakterbild; Ghouls kämpften nur, wenn sie sich überlegen fühlten - oder wenn man sie in die Enge trieb, so daß ihnen keine andere Wahl mehr blieb. Dreißig gegen zwei, das war vermutlich das, was die Ghouls als »ausgewogenes Verhältnis« bezeichneten.
    Einige Male machte Zamorra unsanft mit Steinbrocken Bekanntschaft, die aus den Wänden der Erdstollen ragten und von den Ghouls beim

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