0521 - Kampf um die Sonnenstadt
zusammen, als er rasch näherkommende Schritte aus der Hotelhalle vernahm.
„Anaka kommt!" rief Aborq Vallain.
Jorston blickte gar nicht auf, sondern starrte weiterhin auf den Bildschirm vor sich.
„Anaka kommt", wiederholte er nur und fuhr fort: „Sie müssen Perry Rhodan warnen, Professor Waringer. Anaka hat praktisch die gesamte Hundertsonnenwelt in seiner Gewalt. Er beherrscht auch die meisten Mitglieder der zurückgebliebenen Stammbesatzung. Nur zweiundachtzig von uns haben sich geweigert, sich dem Befehl Anakas zu unterstellen. Wir sind in einem Hotel in der Sonnenstadt gefangen ..."
„Wie heißt dieses Hotel?" fragte Professor Waringer vom Bildschirm her.
„Transuniversum", antwortete Jorston. „Es ist das höchste Gebäude der Sonnenstadt. Aber das ist jetzt nicht wichtig. Wir sind nicht unmittelbar bedroht. Es geht darum, daß Perry Rhodan kein zu großes Risiko eingeht. Anaka ist gerissen, außerdem hat er eine schwache hypnotische Begabung entwickelt. Er ... Mir bleibt keine Zeit mehr!"
„Jorston!" schrie Aborq Vallain.
Doch Jorston hörte noch immer nicht auf ihn.
„Tahiko Anaka hat jene halborganischen Bioponleiter und den Biopon-block zerstört, von dem die Verbindung zwischen dem Zellplasma und der Hyperinpotronik hergestellt wird. Dadurch kann er das Plasma und die Hyperinpotronik beeinflussen, ja, er beherrscht sie..."
Da drang Oberst Tahiko Anaka mit den beiden Wachtposten in die Funkvermittlung des Hotels ein. Er war untersetzt und besaß ein mongoloid geschnittenes Gesicht. Er trug immer noch die USO-Uniform mit den Rangzeichen eines Obersten.
Als er Jorston erblickte, kam ein gurgelnder Schrei über seine Lippen. Er hob einen Strahler und schoß in blinder Wut.
Aborq Vallain sah aus seinem Versteck, wie Jorston abwehrend die Arme von sich streckte, bevor er von den Energiestrahlen umlodert wurde. Vallain schrie auf, spürte, wie der Willy ihn an den Beinen in den Schacht zurückzog und sah, wie die Tür des Notausganges ins Schloß fiel. Es wurde dunkel.
„Laß mich, ich muß Jorston helfen", begehrte Vallain auf und schlug um sich. Aber der Willy zog ihn unerbittlich tiefer in den Schacht hinein.
Als Vallain auf diese Weise in den nächsten Korridor gezerrt worden war, sah er weit vor sich die Tür des Notausganges aufgehen. Er zog schnell den Kopf ein - und im nächsten Augenblick zischte ein Strahlenbündel über ihn hinweg und bohrte sich auf der gegenüberliegenden Seite in die Wand.
Der Willy bildete auf dem Oberteil seines Körpers ein sattelartiges Gebilde, ergriff Vallain mit zwei kräftigen Pseudoarmen und hob ihn in den Sitz hinauf. Dann rannte er auf vier Pseudobeinen mit ihm den Korridor hinunter.
Ein Wachtposten aus Anakas Garde, der am Ende des Korridors Posten stand, wurde von dem Willy einfach umgerannt.
Der Willy durchquerte mit Vallain auf dem Rücken die Hotelhalle, wich einigen Strahlenschüssen aus, indem er seinen Körper verformte, und rannte durch den Haupteingang ins Freie hinaus.
Bevor noch die beiden Wachtposten, die Anaka dort postiert hatte, wußten, was überhaupt vor sich ging, war der Willy zusammen mit Vallain bereits hinter den Bäumen und Sträuchern des Hotelparks verschwunden.
Wenig später hatten die beiden ein Gebäude erreicht, das gut einen Kilometer vom „Hotel Transuniversum" entfernt war. Dort lud der Willy seine menschliche Last ab.
„Warum hast du das getan, Willy?" fragte Vallain erschöpft.
„Warum hast du es nicht zugelassen, daß ich mich auf Anaka stürzte und Jorston rächte."
„Ich schütze das wahre Leben", antwortete der Willy. „Du bist wahres Leben. Sollte ich zulassen, daß du Selbstmord begehst?"
Der Logik dieser Worte konnte sich selbst Vallain nicht entziehen, obwohl der Schmerz über den Verlust eines treuen Freundes sein Denken noch immer beeinflußte.
Jorston war Ezialist. Er hatte sich der Extra Zerebralen Integration mit Haut und Haaren verschrieben, weil er der Meinung war, daß die Menschheit nur dann mit Riesenschritten einer gesicherten Zukunft entgegengehen konnte, wenn sie neben dem Heer von Spezialisten auch Männer in ihren Reihen hatte, die auf allen technischen und wissenschaftlichen Gebieten versiert waren.
Und Jorston hatte ein Beispiel gegeben, er war ein Ezialist par excellence. Nicht umsonst hatte man ihm auf Umtar, der Hochburg der Extra Zerebralen Integration, den Titel Wirklicher Professor verliehen. Und nicht umsonst war er von der Ezialistischen Fakultät als Missionar
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