0521 - Kampf um die Sonnenstadt
eigentlich nur noch das Wer offen."
Irmina räusperte sich. „Der terranische Stützpunkt auf der Hundertsonnenwelt hat eine ständige Mannschaft von fünftausend Mann. Glauben Sie nicht, daß einer darunter ist, der die Krise in der Milchstraße dazu ausnützen könnte, um an die Macht zu kommen?"
„Sie haben natürlich in einem Punkt recht, Irmina, selbst in einer Elitemannschaft können sich schwarze Schafe befinden", pflichtete Rhodan bei. „Schließlich hatte ich auch in der Mannschaft der MARCO POLO zwei Homo superior. Aber es spricht etwas anderes dagegen, daß unser Gegner aus der Stammbesatzung der Hundertsonnenwelt kommt. Es ..."
„Natürlich, ich hätte sofort darauf kommen sollen", unterbrach Irmina. „Würde der Unbekannte der Stammbesatzung angehören, dann hätte er die Macht schon viel eher an sich gerissen, wahrscheinlich sogar bald nach Ausbruch der Verdummung in der Galaxis."
„Ich sehe, Sie können meinen Gedanken ausgezeichnet folgen", lobte Rhodan. „Bei unserem Gegner muß es sich um jemand handeln, der erst vor kurzem zur Hundertsonnenwelt kam, die Lage blitzartig erfaßte und handelte."
„Ihre Theorie hat nur einen Fehler", sagte Lloyd. „Wenn ein Fremder zur Hundertsonnenwelt kam, dann wäre er sowohl von der Stammbesatzung als auch vom Zentralplasma mit Mißtrauen empfangen worden."
„Vielleicht hat er sich das Vertrauen erschlichen", warf Atlan an Rhodans Stelle ein. Dann fuhr er fort: „Aber ich glaube, dir kommt es gar nicht so sehr darauf an, diesen Punkt zu klären, Perry, stimmt's? Ich sehe schon, worauf du hinauswillst. Egal, wie der Unbekannte an die Macht kam, er mußte sich seine Position erkämpfen. Das bedeutet weiter, daß er in seiner unmittelbaren Nähe Feinde hat. Und die sind unsere Verbündeten."
„Von dieser Voraussetzung wollen wir ausgehen", erklärte Rhodan. „Ziehen wir Bilanz: Unser Gegner ist Terraner, hat das Zentralplasma in seiner Gewalt und hat sein Quartier ziemlich sicher in Suntown aufgeschlagen. Wer er auch immer ist, welche Fähigkeiten er auch besitzt, wie er auch immer an die Macht gekommen ist - der eine oder der andere aus der Stammbesatzung wird ihn befehden.
Wenn wir in Suntown eindringen, werden wir diese Leute suchen müssen, um sie zu unseren Verbündeten zu machen."
„Aber zuerst müssen wir Suntown erreichen", gab Irmina zu bedenken.
„Allerdings." Atlan warf Rhodan einen leicht spöttischen Blick zu. „Bevor wir uns den Kopf über unser weiteres Vorgehen zerbrechen, machen wir uns erst einmal auf den Weg. Wir müssen auf die andere Seite des Planeten - und vor uns liegen unzählige Abwehrforts und Raumhäfen der Posbis, denen es auszuweichen gilt."
Irmina konnte nicht mehr verstehen, daß sie irgendwann Angst vor der Tiefe gehabt hatte. Sie flog jetzt zusammen mit Rhodan, Atlan und Lloyd über die Landschaft der Hundertsonnenwelt hinweg, ohne daß sich auch nur ein Schwindelgefühl bemerkbar machte, von Panik oder Furcht vor der Tiefe ganz zu schweigen.
Rhodan wählte eine Flugroute, die über unbebautes Land hinwegführte. Die meiste Zeit flogen sie entlang der Flußläufe und durch Schluchten. Wenn die Geländeformation nicht entsprechend war und sie Ebenen oder Meere zu überqueren hatten, dann gingen sie bis auf zwanzig Meter hinunter.
Anfangs kamen sie ziemlich rasch vorwärts. Da sie ihre Druckpanzer geschlossen hatten und sie die gerade Luftlinie wählen konnten, war es ihnen möglich, aus ihren Impulstriebwerken Spitzengeschwindigkeiten herauszuholen.
Erst nachdem sie zweitausend Kilometer zurückgelegt hatten, orteten sie die erste Ansiedlung der Posbis. Es handelte sich um eine Industrieanlage von gigantischer Flächenausdehnung, an die ein Raumhafen grenzte. Dort waren zehn Fragmentraumer abgestellt.
Rhodan war zu der Ansicht gekommen, daß sie sich über dem freien Land ungefährdet mittels Sprechfunk verständigen konnten. Doch jetzt ordnete er an, daß sofort wieder jeglicher Funkverkehr zu unterbleiben hatte, bis das Industriegelände und der Raumhafen hinter ihnen lag. Das Hyperfunkgerät sollte jedoch empfangsbereit sein.
Sie kamen ohne Zwischenfall an den Posbi-Anlagen vorbei.
Nachdem sie untereinander wieder in Sprechfunkkontakt standen, meinte Fellmer Lloyd: „Der Alltag scheint bei den Posbis trotz allem weiterzugehen.
Ich habe bemerkt, daß die Industrieanlagen in Betrieb sind und die Fragmentraumer mit den Produkten beladen werden.
Ich habe auch die Gedanken einiger Mattenwillys erfaßt,
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